Pudelflug
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Ab sieben im Büro und niemals wirklich froh,
so verschieben sich die Lehren vom Leben und von Scheren.
Der Kaktus ist noch feucht mit Tränen auf den Stacheln,
in der Küche kocht sie Kaffee, prüft nebenbei die Kacheln.
Um acht kommen die nächsten, ab neun scheint jeder stumpf,
schon schließt sie ihre Augen: „Hallo, Herr Lederstrumpf!"
„Guten Tag, schöne Frau! Was kann ich für Euch tun?
Wo drücket Euch der Schuh? Oder drückt’s in beiden Schuh‘n!"
„Wie schön, daß Ihr das saget! In der Tat liegt’s mir am Herzen,
daß Ihr hier ein wenig putzet und dort ein wenig köchelt,
und entzündet mir die Kerzen, wenn mein Pudel etwas röchelt,
und es wäre schrecklich reizend, wenn ihr ihm Luft zufächelt."
„Ihr Wunsch sei mir Befehl! Das ist alles kein Problem,
doch mein Lohn sei einfach dieser: Ich behandel Euch mit Lehm!"
Jetzt sieht sie nicht mal rot, sondern einfach nur den Hengst da,
und somit ist es klar: Es fliegt ein Pudel aus dem Fenster!