Pseudoschriftsteller
Bewertung: 41 Punkt(e)Die Welt quillt über von Pseudogestalten mit Pseudoverhalten - die rufen geradezu nach einer pseudoschriftstellerischen Pseudodarstellung. Und das Pseudolesepublikum ruft auch danach.
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Der erste Text | am 9.4. 2001 um 15:17:15 Uhr schrieb Lothar über Pseudoschriftsteller |
Der neuste Text | am 3.5. 2024 um 13:12:48 Uhr schrieb schmidt über Pseudoschriftsteller |
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am 19.6. 2008 um 18:41:29 Uhr schrieb
am 18.1. 2004 um 23:57:24 Uhr schrieb
am 11.11. 2003 um 14:19:57 Uhr schrieb |
Die Welt quillt über von Pseudogestalten mit Pseudoverhalten - die rufen geradezu nach einer pseudoschriftstellerischen Pseudodarstellung. Und das Pseudolesepublikum ruft auch danach.
Pseudoschriftsteller haben unverkennbare äußere Zeichen: sie achten sehr darauf, modisch zu sein (was nicht schwer ist: seit den frühen 90ern sind es weit geschnittene schwarze Anzüge und sehr kurzer Haarschnitt). Sehr gepflegt. Sie schreiben meist von dem, was sie am besten kennen: ihrem Schickimicki-Milieu. Überhaupt erfinden sie ungern. Sie kennen das Internet und sind im »Perlentaucher« präsent. Sie waren alle schonmal in New York. Jeder hat einen Literaturpreis, den er am liebsten als Orden ans schwarze Jackett heften würde. Nur gibt es beim Militär mehr Soldaten als Orden, deshalb hinkt der Vergleich.
Der folgende Text wurde von hassan ibn sabah geschrieben:
Dahakas Blut
Unendlich ist der Ouroboros und der Ouroboros ist die Welt. Der Reißzahn ist das Wort, das Ende des Schwanzes ist der Kampf. Dort nun, wo sich Zahn und Schwanz berühren, da beginnt von Neuem, was geendet – darum ist es die Welt.
Dunkelheit lag über der zähen Urflut, als die Götter Rat hielten und das Land aus dem Meer schufen.
Die Götter schufen die Fische, die Tiere des Landes, die Vögel und den Menschen.
... Myrdin, wurde aus dem Wasser geboren und er wuchs heran und lernte die Magie. Hoch im Norden lebte er und zog durch die Hügel. In einem Berg im Norden Britannia lebte in einer Höhle ein Volk, bei dem er eine lange zeit blieb. Dort sah er im Feuer.
Als der Winter zuende und der Schnee geschmolzen war, machte er sich auf, um zum Rand zu gehen, hinab in die Tiefe zu blicken, in der die Honigflut unaufhörlich zum Zahn der Schlange stürzt.
Er kam über das Meer und zog durch die Länder, kam in die Ebenen von India und erlernte dort die Lehre über die Kräuter.
In Arabia nahm er Lehm, fertigte daraus eine Figur, tanzte in Zirkeln um sie herum und schrieb die Wörter auf die Stirn.
Im bergigen Hochland Persiens fand er nun eine große Höhle, die dem des Höhlenvolkes glich. In einer Vollmond Nacht fand er sie und wollte sie als Schlafplatz nutzen, als die Götter ihm im Schlaf erschienen, die von ihm forderten, da er das Geheimnis der Schöpfung herausgefunden hatte, einen Drachen zu schaffen, den er in diese Höhle sperren sollte. Wenn der Schwanz erreicht sei, würde sich der Drache erheben und die Welt fressen.
Er tat wie ihm geheißen und häufte Unmengen von Lehm auf und formte den Drachen. Er bereitete das Blut, nachdem der Mondzyklus einmal vollendet war. Das Blut des Drachen machte er von sonniger Natur, am Tag der Sonne, zur Stunde der Sonne, denn sie bringt Kraft. Er suchte den Oreichalkos, den Sonnenstein, und nahm von ihm zwei Drachmen. Die Ingwerwurzel hat die Kraft der Sonne durch ihre Farbe, darum nahm er von ihr drei Drachmen. Myrdin stellte eine irdene Schale auf einen Felsen und sogleich füllten die Götter sie mit dem reinen Wasser des Himmels. In das Wasser ließ er fünf Drachmen flüssigen Goldes tropfen, es ist süß und dem Soma gleich. Er sah wie sich beides vereinte und da er wusste, dass nichts allein blieb, gab er auch den Stein und den Ingwer hinzu.
Er öffnete den Bauch der Lehmfigur, stellte die Schale hinein und verschloss die Bauchdecke. Auf die Stirn des Drachens schrieb er jetzt das Wort und der Körper wurde warm, das gelbe Blut floss dem Drachen durch die Adern, sein Brustkorb begann sich zu heben und das Herz zu schlagen.
Dahaka, so nannten die Götter ihn, wird schlafen, bis das Ende kommt, dann wird er sich erheben, dann wird er seine Höhle verlassen und die Welt verwüsten.
Mach es Myrdin gleich und du wirst wie Dahaka kräftig werden, am Tage der Sonne, in der Stunde der Sonne am Tag des Vollmonds.
gestern abend war ich bei nem poetry slam. das war eine gigantische ansammlung von pseudoschriftstellern, die meisten haben echt nur ihren geistigen dünnschiss da abgeladen. und dafür gabs punkte, und die leute haben geklatscht und sich gefreut, und der gewinner konnte sogar 600 mark mit nach hause nehmen. hat er dann aber mit den beiden anderen aus der endrunde geteilt. das war eine große geste, die ihm bestimmt viel sympathie eingebracht hat. besonders ätzend fand ich den gegenpapst, der hat immer so plump die frauen im publikum angegraben. »du hast unrasierte achseln, da steht er mir gleich«. das gedicht, mit dem er startete, hieß »fotzenwaschanlage«. als er dann auf der bühne seinen schwanz entblößen wollte, haben sie seinen auftritt abgebrochen. das sollte dich nicht davon abhalten, mal zu so ner veranstaltung zu gehen. es gibt auch echte rosinen unter den pseudoschriftstellern.
ein Pseudoschriftsteller ist einer, der vorgibt, einen Text zu schreiben, aber keinen Buchstaben auf Papier bringt. Um Schriftsteller zu sein, muss man mindestens einen gültigen Buchstaben aufs Papier bringen. Die Deutung ist dann der Kritik überlassen. Stellen ist das eine, Sinn stiften was ganz anderes.
Mich dünkt, es sei schon mal mit der deutschen Sprache besser gewesen, als heute. Wir lesen nachgemachtes Beamtendeutsch; nachgemachtes gehobenes Deutsch, so, wie früher die Oberlehrer, wenn sie von den alten Germanen sprachen, einen Baß gehen ließen; nachgemachtes Philosophendeutsch solcher falscher Philosophen, die da im Gehirn sülze haben,und das substantivierte Infnitiv ist eines der schlimmste Beispield dieser vertrackten Stile.
Dem Menschen aus der Seele schreiben -: das könnte eine Aufgabe sein.
Aber daß wir den Kunstkaufleuten aus der Seele schreiben-; das kann Gott so nicht gewollt haben.
Für mich ist Herr Hohlbein ein Pseudoschriftsteller. Das beweist ja wohl seine grausame Geschichte in der »Amica«. 1) Warum schreibt Wolfgang Hohlbein für eine Frauenzeitschrift an einem Fortsetzungsroman mit, in dem es um keines der Themen gibt, die er sonst bevorzugt behandelt? Gut, er hat auch früher mal Kindergeschichten von lieben Hunden und so was geschrieben, aber was will der denn in der »Amica«? 2) Warum schreibt er über etwas, wovon er offensichtlich keine Ahnung hat, nämlich von einem Besuch beim Frauenarzt? In der Geschichte sind dermaßen viele logische Fehler, daß man das Gruseln kriegt. Halt! Das ist es! Man SOLL sich gruseln! Mist...
Der Schreiber denkt, daß es dieses sinnlose Dasein zu bejahen gilt und so inmitten der Sinnlosigkeit Sinn zu schaffen. Das ist Liebe zu Schicksal.
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