Provence

Vorgestern fuhr ich zum Parkplatz am Waldrand um mit den Kötern zu laufen, da sah ich rechts einen lila Acker. Irgendwelches Zeug das lila blühte - es sah sehr provencalisch aus, aber Lavendel konnte es ja nun in Schwäbisch-Kalifornien Anfang Mai nicht sein.

Also mussten die Dackel zum Acker und nicht in den Wald, um aus der Nähe sehen zu können, was es denn wirklich war: Schnittlauch! Da hatte den örtlichen Gemüsebauern wohl ein Großabnehmer im Stich gelassen, das ganze Feld voller Schnittlauch blühte. Das roch nicht gerade verführerisch aber es sah sehr hübsch aus.

Auf dem Rückweg von der Hunderunde kam ich an dem lila Acker wieder vorbei. Da war der fleißige Landmann an der Arbeit: Furche um Furche pflügte er die blühende Pracht unter.

Seit den Zeiten von PaulCézanne und VincentVanGogh verzückt das Licht der Provence die Maler.

Dieses helle, alles durchflutende Licht versöhnt die Gegensätze der provençalischen Landschaft, es erschafft ein »Imperium der Sonne«, wie es FrédéricMistral, der große Erneuerer der provençalischen Sprache, einmal in Worte gefasst hat.

Der französische Dramatiker, Filmemacher, Regisseur und Schriftsteller MarcelPagnol wurde am 28. Februar 1895 in dem kleinen Ort Aubagne bei Marseille als ältestes von vier Kindern eines Lehrers geboren.

Seine Vorfahren stammten aus Spanien, aus der Normandie und aus Marseille.

Nach Abschluß seines Studiums in Marseille arbeitete MarcelPagnol als Gymnasiallehrer in Tarascon, Pamiers, Aix-en-Provence, Marseille und Paris.

Seine bekanntestes Roman-Werk ist »Eine Kindheit in der Provence: Marcel / Marcel und Isabelle«.