Privatinsel

Wellenkronen kichern leise. Ich suhle mich im Rieselsand. Nicht allein. Unter mir dehnt sich schläfrig ein glatter Leib. Das ist mein König. Kleine Lemuren machen Bocksprünge über meinen Po, das kitzelt zärtlich. Schön, dass die Insel inzwischen abbezahlt ist.

Ach, eigentlich ganz schön hier!
Der herrlich weiße Sand.
Die meterhohen Wellen brechen sich
mit tiefem Grollen am wilden Riff.
Die Gezeiten und mein Board sind mein einziger Begleiter.
Doch Moment!
Was räkelt sich dort unbekleidet an meinem
gülden schimmernden Strand?
Mitten zwischen meinen dressierten Lemuren?
Eine Meerjungfau?
Wohl kaum!
Zwei zuckersüße Füße winken mir sandbestäubt zu!
Wer hat sie hier an Land gespült?
Und wer räumt jetzt schnell meine Hütte auf?

So!
Da waren er endlich.
Nach 15 Stunden Flug .
Und einer 12 tägigen Schiffsreise.
Gut.
Da war auch die Hütte.
Und die Palme.
Aber was wollen denn die
merkwürdig gekleideten Wilden dort
neben dem riesenhaften Kochtopf?

»Herr Redleffsen?«

»Ja?«

Der Wilde sprach offensichtlich ihre Sprache.
Wie beruhigend!

"Wir kommen von der Steuerfahndung.
Ist das dort Ihr Boot?"

Verdammt!