Pornosimulant
Bewertung: 4 Punkt(e)Eigentlich eher ein Fall für die Pubertätstotschämerinnerungen: 1983 sollte unser Literaturkurs begleitende Musikstücke für ein Filmprojekt sammeln. Ich war damals großer Talking Heads–Fan und kam in den Unterricht mit einer Tapecassette, auf der ich eines ihrer Stücke aus dem Radio aufgenommen hatte, so ging das damals. Der Lehrer spielte das Stück auch brav vor und es entspann sich eine Diskussion, in deren Verlauf ich ins Schwitzen geriet. Der Grund war, dass ich zuvor auf derselben Kassette eine Art Pornosynchronisation aufgenommen hatte, letztlich einen gefakten Orgasmus, und ich, dessen eingedenk, zwischen dem Talking–Heads–Stück und meinen Keuchetüden drei oder so Minuten Leerlauf gelassen hatte. Dummerweise war genau das der Grund für meinen Lehrer, den Recorder nach Abspielen des Titels nicht auszuschalten. Ich machte in den folgenden Minuten einige dezente Einwürfe, das Band könne jetzt ausgeschaltet werden - vermutlich nur wenige Sekunden vor dem Einsetzen 'meiner' Tonspur hat er das dann auch getan, es waren jedoch ohne Frage die längsten drei Minuten meines Lebens.