Peyote
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Latein-Protze sprechen auch von Lophophora williamsii, wenn sie eine kleine karottenförmige (aufgepaßt, Hasen!) und stachellose (nehmt euch ein Beispiel, Igel!) Kakteenart meinen, die in der Gegend des Rio Grande zwischen New Mexico und Texas wächst und deren überirdischer Teil (der sog. peyote-button) quer abgschnitten und getrocknet wird. Peyote wird als Absud gebechert, manchmal auch frisch verveschpert, vorwiegend aber eben als getrockneter button gekaut, wobei der Verzehr große Überwindung kostet (hallo, old McDonald!) und einen starken Brechreiz bewirkt.
Malt euch das mal lebhaft aus, dann lest weiter!
Halt, lebhafter ausmalen!
Ja, ungefähr so.
Vier bis zwölf solcher buttons genügen bereits, um »übernatürliche« Visionen zu erzeugen. Die im Verbreitungsgebiet des Peyote lebenden Indianerstämme (nein, Mohikanerl, ICH habe dich jetzt nicht speziell ansprechen wollen) haben seine berauschende Wirkung schon lange zu rituellen Zwecken genutzt.
Der Franziskaner Bernardino de Shagún erwähnt bereits in seiner »Historia general de las Cosas de Nueva Espanada« (das Schlängli über dem »n« laß ich jetzt weg, mit einem button seht ihr sowieso gleich nur noch Schlängli!) (1560) mißbilligend denn verbreiteten Genuß des »peiotl«, der aber noch wesentlich älter ist, wie die durch archäologische Funde gesicherte Kenntnis anderer indianischer Pilzkulte bestätigt, die zum Teil bis in die Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtausends zurückverfolgt werden können. In unserer Zeit zählt die am Peyote-Kult orientierte »Native American Church« etwa 300 000 Mitglieder.
Nachdem Peyote um 1890 von dem Berliner Pharmakologen Louis Lewin chemisch untersucht worden war (er isolierte eine narkotisch wirkende Substanz, die er Anhalonin nannte), wurde 1894 das Alkaloid Meskalin von Arthur Heffter erstmals in reiner Form hergestellt.