Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »PeterRühmkorf«
iolanthe schrieb am 8.3. 2003 um 14:26:48 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Irgendjemand meinte, er habe ein eigenes Stichwort verdient, also...
Im Lexikon steht folgendes über ihn:
Rühmkorf, Peter, * Dortmund 25. 10. 1929, dt. Schriftsteller. Bezieht mit seiner Lyrik (u. a. ›Irdisches Vergnügen in g‹, 1959; ›Haltbar bis Ende 1999‹, 1979; ›Aus der Fassung‹, 1989), seinen Dramen, Essays und Prosatexten (u. a. ›Die Jahre, die ihr kennt‹, 1972; Strömungslehre I. Poesie‹, 1978; ›agar agar - zaurzaurim. Zur Naturgeschichte des Reims und der menschl. Anklangsnerven‹, 1981; ›Bleib erschütterbar und widersteh‹, 1984) gesellschaftskrit. Positionen. 1993 Georg-Büchner-Preis.
Hier noch 2 Zitate, mehr als 2 hatte ich in meiner, eigentlich ziemlich umfassenden Sammlung nicht:
Die Krise der Lyrik hängt auch damit zusammen, dass man sie nicht verfilmen kann.
Essen ist für mich ein Naturtrieb, und ich finde es schön, wenn er zuschlägt, dieser Trieb. Hunger in seiner kleinen Form, in der des Appetits, ist mir fremd.
mcnep schrieb am 9.6. 2008 um 23:19:26 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Am grünen Hang entlang
Landschaftliches Lehrgedicht für M. R.-R. zum siebzigsten Geburtstag
Ach, grüner Hang so schön,
anhaltend langer schöner grüner Hang,
mit Margeriten im Gefolge, Geißblatt, Schafgarbe undsoweiter, Klee,
dient er, im Gegensatz zu uns,
einem sonst überhaupt nicht Darstellbaren.
Straßen, die keine gute Wendung nehmen,
kennen wir zur Genüge.
Woher des Wegs? Aus der Irre.
Wohin die Fahrt? In den Dreck.
Vorbei an Motocross, Autocrash, Burckhardt's rollender Sommerdisco -
Ich nicht, ich will mich noch ein Stückchen
an der Böschung hochkitzeln,
Trauerweiden kitzeln meinen Augenrand.
Ins Nichts hinein schaffen können nur Göttinnen,
die keinen Begriff von sich haben;
wir müssen uns weiterhangeln:
langsam den Hang entlang,
den Augen nach,
den Blicken - bis sie innehalten - wo? -
DA! eine Blume scharf wie ein Brandy, Gott, wie heißt sie?
Wenn sich wie unterm Einfluß von Sonne plötzlich
dein gesamtes Gesicht zum Lachen verzieht . . .
Und jetzt gehen wir doch noch über in einen Bereich,
wo die Kultur ihr Recht verloren hat
und keine Kritik mehr zuständig ist.
Peter Rühmkorf (1929 - 2008)
Leseratte schrieb am 8.3. 2003 um 14:35:31 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
"1.) Geboren am 25. 10. 1929 als Sohn der Lehrerin Elisabeth R(ühmkorf) und des reisenden Puppenspielers H. W. (Name ist dem Verfasser bekannt) in Dortmund...
2.) Aufgewachsen in Warstade-Hemmoor (Portland-Zement, Binnenschifferei, Landwirtschaft) im Kreis Land Hadeln, Reg. Bez. Stade, Land Niedersachsen. Frühe Eindrücke: Tausend Stecknadeln, Ohren Abschneiden, Bremer Gänse Sehen, Knüppelrieden, Schorse Schikorrs Hund und der nicht zu Hilfe eilende Liebegott. Seitdem keine Beziehung zu Vaterfiguren, Götternaturen, Hundekreaturen. Auch nicht vergessen: alle dürfen Kasper spielen, nur nicht ich. Seitdem: Kasper im Kasten gelassen - Knüppel aus dem Sack!
3.) Einige Jahre lang Schlafwandler. Ich zünde die Kerze an und schreite gemessen wie das Darmolmännchen durch das ganze Haus. Einmal erwache ich vor brennenden Gardinen. Eine Geburtstagsgesellschaft wirbelt heran und löscht mit Kleidern und Waschwassergüssen. Nachhaltige Eindrücke von großer Festlichkeit.
4.) 1934: Lektüre »Häschenschule« plus Erlebnis Hasenbraten-mit-Grünkohl ergeben Lied »Es ging Meister Hase mal durch einen Wald«. Gutes Publikumsecho."
[PeterRühmkorf, »Die Jahre, die ihr kennt«]
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