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Eine ziemliche Verschiedenheit herrscht unter den Lappen, doch bilden den eigentlichen ursprünglichen Kern dieses Volkes jene nomadisir enden, welche auf den hohen Fjellen oder Bergflächen mit ihren Rennthierheerden weiden und, je nach der Jahreszeit, bald nach der Meeresküste, bald nach den tiefer gelegenen Waldregionen hinabziehen. Bon diesen Berglappen, welche wir als den eigentlichen Kern später auf ihren Zügen begleiten und sonach näher kennen lernen werden, haben sich als halbverkümmerte Zweige die Bettelund Fischlappen geschieden, während die Waldlappen der unteren Bergregionen mehr feste Wohnsitze aufgeschlagen und die unstät nomadisirende Lebensweise verlassen haben. Der Bettellappe treibt sich theils als Vagabund auf den hohen Fjellen herum, nicht selten vom Rennthierraube lebend, theils ist er unter die ansässige Bevölkerung in die Kirchspiele hinabgestiegen, um als fleißiger und geschickter Mann sich durch mancherlei, selbst die schmutzigsten Arbeiten zu nähren. Gleich dem indischen Paria ist ihm das Brandmal der Verachtung aufgedrückt.. Ein freieres Naturleben führen die Fischerlappen. Wir finden sie in festeren Wohnungen, Baracken von Brettern und Zweigen, auch als Besitzer von einigen Rennthieren, doch vermindert sich deren Zahl immer mehr, da eine Rennthierheerde von weniger als zweihundert Stück bald zu Grunde geht. Die Hauptbeschäftigung des Fischlappen besteht in dem Fischfänge in den Flüssen und Seen der mittleren Regionen Schwedens, dem südöstlichen Abfälle des hohen Gebirgsrückens. Eine Lachsart wird besonders von ihm gefangen und frisch verzehrt oder auch getrocknet, in welchem Zustande der Fisch sich lange hält. Sein Boot ist sehr Nein und überaus leicht gearbeitet, meist ganz ohne Verwendung des Eisens. Muß er einen der zahlreichen Wasserfälle umgehen, dann stülpt er den Kahn wie einen großen Hut über den Kopf, hackt seine Axt in den Schnabel, und regiert mit ihr die sonderbare Bürde beim schnellen Laufe durch das Gebüsch und die niederhängenden Baumäste. Dabei trägt er in der linken Hand das Fischerge-räthe; am Halse hängt der Beutel von Rennthierfell mit seiner übrigen Habe. Der Fischlappe ist ein ungeselliger Mann und lebt meist vereinzelt, wenn nicht größere Fischereien ihn geradezu nöthigen, sich mit seinen Standesgenossm zu verbinden. Dem Gaste sein Brod zu brechen, fällt ihm gar nicht ein. Dieses für unsere Gaumen fast ungenießbare, Brod genannte Gebäck ist ein Gemenge aus Fichtenrinde und Fischen. Will der Reisende den Fischlappen sich geneigt machen, dann muß er mit der Branntweinflasche kommen, ein Iuckastaka, d. i. ein Schluck, macht ihn zum lieben Bekannten. Die Gastfreundschaft der Araber, dort unter den Palmen im Wüstensande, findet man nicht, wo die Lappen unter düsteren Fichten auf Schnee und Eis Hausen. Hier muß man mit schwedischen Redensarten, mit blankem Silbergelde und Branntwein versehen sein, will man nicht in ernstliche Gefahr gerathen und weiter kernnien.