OccidentalPetroleum

Ecuador erlebt derzeit die erste Baumbesetzung Lateinamerikas. Nach dem Vorbild langjähriger Praxis in Nordamerika und Europa haben AktivistInnen im Mindo Nambillo Waldschutzgebiet im Amazonas Blockaden und Baumhäuser errichtet um eine Ölpipeline von Oleoducto de Crudos Pesados (OCP) zu verhindern. Hinter OCP stehen OccidentalPetroleum und Energiekonzerne aus Italien, Kanada, Spanien, Argentinien und den USA.

Die Aktionen werden von der Umweltgruppe AccionEcológica durchgeführt. Im August besetzte AE das Büro von OCP, wobei mehrere Frauen von Firmenangehörigen verprügelt wurden. Mit zu der aggressiven Stimmung trägt die Hetze des ecuadorianischen Präsidenten Gustavo Noboa bei, der ohne Rücksicht auf Verluste am Bau festhalten will.

Die Clinton-Regierung mit dem Vizepräsidenten Gore hat zwar das KyotoProtokoll, das eine verbindliche Reduktion der Treibhausgase vorsieht, mit ausgehandelt, gehörte aber bei den Klimakonferenzen zu den stärksten Bremsern, wenn es um konkrete Taten ging. Und wie GeorgeWalkerBush hat auch Gore seine Öl-Freunde. Von der Firma OccidentalPetroleum besitzt die Gore-Familie Aktien im Wert von mindestens einer Viertelmillion Dollar.

OccidentalPetroleum hat einen wüsten Ruf in Kolumbien, wo das Unternehmen versucht, Ölquellen auf dem Stammesgebiet der Uíwa-Indianer zu erschließen. Zudem: OccidentalPetroleum war der Nutznießer des größten Verkaufs von Boden aus Bundesbesitz in der Geschichte der USA. Der Ölkonzern erhielt den Zuschlag für das »Elk Hills«-Ölfeld in Kalifornien. »Am selben Tag hielt der Vizepräsident eine Rede, in der er erneut vor dem Treibhauseffekt warnte«, schrieb der Journalist Ken Silverstein in The Nation. Fast überflüssig zu sagen, dass die Ölfirma natürlich einer der größten Spender für die Wahlkampagne der Demokraten ist.