Nôtre-Dame
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Sie wollen ausgehen, alle drei, sie sind fertig. Gorgui hält den Schlüssel in der Hand. Jeder hat eine Zigarette im Mund. Divine zündet ein Küchenstreichholz an (sie legt jedesmal das Feuer an ihren eigenen Scheiterhaufen), gibt sich Feuer, dann Notre–Dame und reicht die Flamme Gorgui:
»Nein«, sagt er, »nicht drei am gleichen Streichholz: das bringt Unglück.«
Divine: »Fang nicht mit so etwas an, nachher weiß man nicht, wo man aufhören soll.«
Sie scheint müde und läßt das Streichholz fallen; jetzt ist sie schwarz und mager wie eine Zirpe. Sie fügt hinzu:
»Erst fängt man mit einem kleinen Aberglauben an, und dann fällt man in die Arme Gottes.«
Jean Genet: 'Notre–Dame–des–Fleurs', S. 132