Mietleid
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Ali G., Asylbewerber aus Ruanda, wollte mit einer neuen Geschäftsidee zu großem Reichtum gelangen.
Ihm war aufgefallen, dass es in den übersättigten westlichen Gesellschaften überhaupt kein Leid mehr gab, die Menschen sich jedoch nach emotionaler Tiefe sehnten.
Also importierte er tonnenweise Leid aus seinem Heimatland, das er dann in Berlin stundenweise vermietete.
Am Anfang rannte man ihm förmlich die Bude ein, dann stellte sich aber heraus, dass den Kunden das Mietleid doch ein bisschen zu heftig war und sie es nach wenigen Minuten zurückbrachten.
Ihnen dünkte eher nach einem seichten Mietgefühl, doch Gefühl konnte Ali aus seinem Land nicht importieren. Da machte er pleite und stand da mit seinem Leid.