McNep-wer-braucht-den-schon
Bewertung: 3 Punkt(e)So ein dämliches, sich selbst beantwortendes Stichwort aber auch. Aber wenn es schon einmal da ist, kann ich es auch zur Einkelchung einer wunderbaren Erfahrung nutzen, welche mir gestern zuteil geworden ist und die einen wichtigen initiatorischen Schritt auf dem Weg meiner homosexuellen Entwicklung darstellt. Ich hatte nämlich gestern zum ersten Mal in meinem Leben aktiven Analverkehr. Naja, oder fast zum ersten Mal, jedenfalls ist die Sache komplizierter, als sie mein Ruf des seit nunmehr 30 Jahren dahinpromiskuitierenden Homoeroten ahnen lassen mag. Dieser ganze Hinterkanal ist bei mir nämlich schon immer sehr ambivalent besetzt, öh, das fängt mit diversen OPs zwischen drei und 14 an, ab Ende 20 kamen die Hämorrhoiden dazu, AIDS nicht zu vergessen, also im SPIEGEL, nicht bei mir, K* war ohnehin ein schwieriger Fall was das gemeinsame Sexualleben angeht, und bei den zahlreichen StopAndGo-Kontakten in Cruising-Arealen, war meist weder die Gelegenheit noch die Bereitschaft meinerseits gegeben, also SieWissenSchonSieWissenSchonKnickKnack, wer fährt schon gern mit einem fremden Mitreisenden nach Kaka-Pupa-Land? Und obwohl *** und ich seit nunmehr 40 Monaten verpaart sind und wir den Wonnen des Fleisches in dieser Zeit gewisslich in einem zwar noch schicklichen, doch überaus frequenten Maß gefrönt haben, hat sich - nicht zuletzt, da *** in diesem Punkt exakt die gleichen Empfindlichkeiten wie ich im Busen nährt - bislang erst ein einziges Mal im Vertausch der Rollengebung eine Situation entwickelt, die fraglicher Technik sehr nahe kommt, ansonsten bin ich, von meinem Istanbulbesuch abgesehen, (macht drei Mal) noch eine andere Art der Demivierge. Gestern nun jedoch ergab es sich dass *** und ich beide höchlichst gereinigt in die Laken stiegen, es mag der rechte Mond geschienen haben, jedenfalls war es irgendwann soweit, dass er im Bad verschwand und mit einer Tube Gleitgel zurück kam. Was dann folgte, hatte mehr Ähnlichkeit mit von mir bereits gesehenen porographischen Filmen als jede andere geschlechtliche Betätigung, die ich bislang in meinem Leben ausgeübt hatte. Vor allem bin ich ja ansonsten, mit Verlaub, ein ziemlicher Schnellschütze, wenn es um anregende und intensive Momente der intimen Begegnung geht; aber ob es an dem zuvor reichlich genossenen Jack Herer oder einer gewissen psychischen Anspannung, bedingt durch die unglaublich wollüstige Obszönität unserer Beisammenkunft lag, die sich in einer von *** mit Takt und Geschick dirigierten Seitenlage vollzog, welche für den Verkehr mit Menschen über 120 Kilo Körpergewicht besonders geeignet zu sein scheint: Ich habe gut eine Viertelstunde gestoßen, gebohrt, gekolbt, gepflöckelt, war gegen Ende schweißnass, immer wieder durch die sehr authentischen Lustschreie meines starkgebauten Partners befeuert, konnte verschiedene Methoden ausprobieren, die immer zu langen Arme sinnvoll unterzubringen (die Pornohaltung, in die Hüfte gestemmt, hat ihre Vorteile, aber auch eben den Nachteil, klassische Pornohaltung zu sein - überhaupt interessant, wie man beim Geschlechtsverkehr stärker noch als bei anderen Kommunikationsformen bemüht sein muss, schlechte Vorbilder n i c h t zu kopieren, sich den Zugang zur Unmittelbarkeit freizuhalten), das war alles in höchstem Maße echt, säuisch und geil, und *** schnaufte irgendwann gut anderthalb Oktaven höher und ich bot die freie Hand zum Kelch, er gab hinein, was ihn beschwert hatte, ich rieb es mir durch das Gesicht, ich war ja noch nicht gekommen, da macht man schon manchmal so halbeklige Sachen, hab dann noch etwas, aber schon im Willnichtstören-Modus weitergepöppelt, war aber ganz froh, schon rein konditionsmäßig, durch ***s Lustlösung selbst aus der Pflicht genommen worden zu sein. Mich selber fertig gemacht habe ich dann ein paar Minuten später unter der Dusche; ich konnte, bis die ersten Wasser- und Duschgelschübe über mein durchgängig halbsteifes Glied gelaufen waren, gar nicht richtig hinsehen, wie gesagt, ich bin da etwas empfindlich, allerdings schien mein Mann saubere Vorarbeit geleistet zu haben, da war nicht einmal die Andeutung eines Geruchs gewesen, wobei, die Laken gewechselt haben wir am nächsten Morgen schon; da erst konnten wir das erste Mal die Erinnerung an den Abend zu einer gemeinsamen Sprache bringen. Ich war froh, dass *** mir die Arbeit abnahm, das Ganze durch die sonst mir eigene Kommunikationsform liebevoll heiter unterlegte Kritik auf einem erträglichen Empfindungslevel zu halten, als er sagte: »Was ich übrigens mal anmerken muss: Gleitcreme kostet nicht viel, das sind immer nur ein paar Cent...«