Lesestein
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DER LESESTEIN
Um Um 1240 übersetzte Erazm Golek Vitello (1220-1280) das Buch des Arabers Ibn al
Haitam ins Lateinische. Westeuropäische Mönche griffen den Gedanken Ibn al
Haitam's auf und fertigten überhalbkugelige Plankonvexlinsen. Diese erste Lesehilfe
wurde mit ihrer ebenen Fläche auf Schriften gelegt, womit eine erhebliche Vergrößerung
der Schriftzeichen erreicht wurde. Alterssichtig gewordene Klosterbrüdern konnten
wieder Lesen!
Roger Bacon (1214-1294) erkannte die Bedeutung des Lesesteins, führte
Verbesserungen durch und suchte nach einer wissenschaftlichen Erklärung.
Der Lesestein wurde in erster Linie aus Quarz oder Bergkristall gefertigt. Außerdem dienten Halbedelsteine,
sogenannte Berylle, als Rohmaterial.
In diesem Zusammenhang tauchte der Name »Brille« zum ersten Mal auf: Eine aus Beryll geschliffene Linse
wurde »Brill« genannt - zwei solch gefaßte Linsen bekamen den Namen »Brille«.
Eine verbesserte Ausführung des Lesesteins findet noch heute als Visolettlupe Anwendung!