KurtTucholsky
Bewertung: 2 Punkt(e)
Mit vierzehn, oder so, ich war durch meine schlechten schulischen Leistungen (auch in Deutsch) gezwungen, mich für ein vom Deutschlehrer promotetes Theaterabonnement zu interessieren, konfrontierte mich das Schicksal mit Kurt Tucholsky. Eigentlich sollte es an besagtem Adend ein ganz anderes Stück geben, aber die plötzliche Krankheit eines wichtigen und nicht austauschbaren Schauspielers (glaube, so war es) veranlaßte die Entscheidungsträger einen kurzfristigen Programmwechsel vorzunehmen. »Übelnehmen gilt nicht!«, so besagter Titel. Vorab: Zwei Dinge gingen mir sofort und ganz konkret auf den Keks: Zum einen war nicht nur die Bühne, sondern der ganze Saal einheitlich beleuchtet, und zwar so wie immer, wenn die Besucher vor der Vorstellung ihren Sitzplatz suchen (einfallslose Sauerei, denn auch Auge will mitessen) und zweitens kamen sich die Schauspieler und Rezitatoren auf der Bühne unglaublich schlau, allwissend und belesen vor, nur weil sie für den Hauch eines Momentes am Odem eines Genies saugen durften, eines Genies, das ich bis dato gar nicht kannte.
Aaaber: »Augen in der Großstadt« really kicked my mind out of control!
Schade, daß Tucholsky, ähnlich wie Böll von einem anderen Lager, von vielen »Gruppen« und sogenannten »Meinungsmachern« instrumentalisiert und mißbraucht wird. Henscheids Kritik an Böll, er sei »talentfrei«, verstehe ich so, daß er Böll dazu benutzte, um die Grünen aus der Fassung zu bringen. Die Diplomatie sagt dazu: Man schlägt den Sack, meint aber in Wirklichkeit den Besitzer. Franz Alt meinte damals, Eckhard Henscheid öffentlich difamieren zu müssen. Ich meine zu Franz Alt: »Hey, Du altes, seniles, sabberndes Sackgesicht eines semiprofessionellen Oberbigotten. Zahle doch estmal die Alimente für Deine Kinder, von denen Du als Rabenvater nichts wissen willst, dann reden wir weiter! Übrignes habe ich gestern mit Gott gesprochen. Du darfst nicht in den Himmel!«