Kriegsteilnehmer
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In den USA gibt es eine jüngere Tradition, die sich »run for the wall« nennt. »The wall« ist die Gedenkstätte der in Vietnam gefallenen US-Soldaten in Washington, eine polierte Granitmauer, auf der alle ihre Namen eingraviert sind.
Einmal im Jahr fahren Motorradfahrer aus dem ganzen Land, von Startpunkten an der Westküste und im Süden nach Washington. Es ist ein ziemliches »event«, da sich zehntausende daran beteiligen, darunter natürlich sehr viele ehemalige Kriegsteilnehmer. Das Ganze ist gut durchorganisiert, man fährt in einer zweier-Kolonne, die Polizei macht gerne überall die Strassen frei für diese Sternfahrt. An den Etappen gibt es in der Regel freies Abendessen in Zelten von der jeweiligen Gemeinde, auch für das Benzin der Teilnehmer wollen viele Tankstellenbesitzer nichts haben. In jeder Kolonne gibt es die »missing man position«, in der 2. Reihe fährt einer alleine - der zweite Platz wird freigehalten für den vermissten Kameraden, der nun nicht mehr mitfahren kann. Wenngleich dieses Event durchaus patriotisch ist - es ist nicht politisch. Es werden keine politischen Reden gehalten, nur eine kurze Gedenkrede am Zielort.