Kopierschutz
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Es ist inzwischen chic geworden, möglichst darauf abzuzielen, den Kopierschutz zu umgehen und möglichst viel schwarz zu brennen. Jeder möchte eben möglichst alles umsonst haben. Da ziehen auch die Computerzeitschriften mit, wenn sie mal wieder die »kriminellsten Hacker-Tools« einem breiten Publikum vorstellen. Auch bei Software, Videos und Musik gibt es eine LIDL-Mentalität: Dem Konsumenten ist es scheißegal, ob jemand anderes dafür hart arbeitet, hauptsache ich hab's umsonst und am besten illegal! Ein Programmierer, der Wochen, Monate und Jahre an einer Software gearbeitet hat, möchte vielleicht auch irgendwann mal etwas Geld dafür sehen, geht schließlich nicht alles an den bösen bösen Herrn Gates. Natürlich gibt es auch Idealisten, die Freeware und PD programmieren. Wenn das jemand macht, o.k. Allerdings ist derjenige vermutlich nicht auf Geld aus seiner Arbeit angewiesen.
Im Dienstleistungsbereich werden durch schwarz kopierte professionelle Software übrigens Arbeitsplätze vernichtet. Ein DTP-Operator, der für die Produktion Tausende von Euro in Software investieren muss, wird sich bestimmt wahnsinnig über den Studenten freuen, der auf seinem Rechner in der Küche mit geklauter Software rumwuselt, und dann zum Beispiel Satzarbeiten zu Dumpingpreisen vertickt. Also ist der Dienstleister ebenfalls gezwungen, sich Software illegal zu besorgen.
Lösungen:
1. Es wird nur noch schwarz kopiert, und die Programmierer gehen betteln. Gute Idee?
2. Alle Software ist kostenlos, bedingt allerdings, dass auch alle User gleichzeitig Programmierer sind bzw. alle Video- und Musikkonsumenten gleichzeitig auch Künstler. Gute Idee?
Im Fall 2 könnte man auch gleich das Geld abschaffen. Eigentlich erstrebenswert, aber dann würde vermutlich die Billig-Mentalität nur in den Bereich der Sachwerte verlagert. Da müssen wir vermutlich noch ein wenig auf bessere Menschen warten.
Dann doch lieber einen Kopierschutz drauf. Aber so, dass man ihn nicht knacken kann. Auch wenn man mich für diese Ansicht steinigt.