Knollenblätterpilz
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Der Knollenblätterpilz hat es in sich, zumindest und der grüne und der weiße.
Es ist nicht allein so, daß er tödlich giftig ist, sondern erschwerend hinzu kommt noch, daß die ersten Vergiftungserscheinungen erst nach 12 (oder mehr) Stunden auftreten und die Giftstoffe dann bereits ins Blut übergegangen sind - da hilft dann nur noch klnische Behandlung, und auch die führt nicht immer zur Rettung.
Es sind wohl drei Gifte, die der Knollenblätterpilz enthält, eines davon (Phalloin) wird beim Kochen zertört, das Phalloidin und das Amanitin aber nicht. Zunächst wirkt das Phalloidin, das ist für den vergifteten schon wahnsinnig unangenehm, wäre aber nicht tödlich. Am dritten Tag tritt eine Phase der scheinbaren Besserung ein, doch dann setzt die Wirkung des Amanitin ein und zerstört die Leber.
Wichtig ist, daß der Pilz aus der namensgebenden Knolle herauswächst, deshalb sollte man, wenn man sich nicht sicher ist, ob man es mit einem Knollenblätterpilz zu tun hat, den ganzen Pilz aus dem Boden herausziehen (was man sonst nie tun sollte, um das Myzel nicht zu beschädigen). Beim weißen Knollenblätterpilz sind auch die Lamellen rein weiß, während sie beim Champignon braun sind.
In den achtziger Jahren unternahm ein französischer Chemiker einen Selbstversuch mit einem Antidot, das er entwickelt hatte. Er überlebte auch ohne dauerhafte Schäden, fiel aber trotzdem mehrmals in Ohnmacht und hatte mit heftigen Vergifungserscheinungen zu kämpfen - ich vermute (weiß es aber nicht), daß sein Mittel tatsächlich das Amanitin neutralsierte, aber nicht das Phalloidin.
Harmloser ist der gelbliche Knollenblätterpilz, der je nach Pilzbuch als schwach giftig oder soagr nur minderwertig eingestuft wird. Der ist übrigens an einem starken Kartoffelgeruch erkennbar.
Kurzum: wer Lamellenpilze sammeln will, muß den Knollenblätterpilz gut kennen. Gerade Champignons kauft man am besten doch im Supermarkt oder anderswo, das sind dann Zuchtchampignons, mit denen nichts passieren kann.