Knochengemengsel
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Amycus, Sohn des Ophion, begann aus dem Innern als erster,
Ohne zu zaudern, die Weihegeschenke zu reißen: er packte
Jäh einen Leuchter, der dicht mit flimmernden Lichtern besetzt war.
Hoch ihn hebend, vergleichbar dem Opferer, welcher den weißen
Nacken des Stiers mit geschwungenem Beil zu zerhauen sich anschickt,
Schmettert er ihn auf die Stirn des Celadon, eines Lapithen:
Knochengemengsel verbleibt in dem nicht mehr kenntlichen Antlitz.
Fortgespickt sind die Augen, zerspellt die Knochen des Kiefers,
Rückwärts getrieben die Nase: sie haftet inmitten des Gaumens.
Pelates fällt den Sieger, aus Pella ein Held – einem Ahorn–
Tische entriß er ein Bein –: der Getroffene speit aus dem Munde
Zähne mit schwärzlichem Blut – auf die Brust ist das Kinn ihm gesunken –,
Bis ein erneuerter Streich zu des Tartarus Schatten ihn sendet.
Ovid, Metamorphosen
XII, 245–257