Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »KleineFabel«
E zweihundertsechsundfünfzig schrieb am 28.6. 2003 um 13:44:32 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Kleine Fabel
Franz Kafka
»Ach«, sagte die Maus, »,die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, daß ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, daß ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, daß ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe.« - »Du mußt nur die Laufrichtung ändern«, sagte die Katze und fraß sie.
E256SGSTZ schrieb am 14.7. 2003 um 15:04:31 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
nun höre auf, gegen die regeln und die physikalität dieser welt anzurennen, dann ist letzten endes hirnrissig. du läufst in die falle, sicherlich. nichts anderes kannst du wohl, denke ich langsam, und so geschieht es dir eigentlich ganz recht, dass du stirbst. die katze kann mit kluger gewissheit die rechte laufrichtung verkünden. aber dein menschliches, nein, dein mausisches - dadurch verständliches - scheitern wird so hart beurteilt und keine alternative scheint gegeben. wer die fernen mauern dir setzte? worin deine freiheit bestand? niemand weiß es, vielleicht mag es auch niemand wissen. vielleicht waren es alle ein wenig, möglicherweise war es auch niemand, und zu niemand mag man viel sagen. »Nicht, dass ich etwas gegen niemand hätte - nur, dass mir niemand hilft«. sagt kafka. wenn der niemand, der begleiter, ein netter wäre, wären diese dinge geklärt. das leben wäre schön. so deklariert die begrifflichkeit des niemand uns den zwang nach mitmenschlichkeit und kommunikation, gesellschaft und wir. diese schuf eine schöne weite, allzu weit gestaltete sie sich jedoch allzubald, denn festzuhalten liegt in des menschen natur. seine triebe schweifen nicht in die weite und seine sinne richten sich nicht auf die ferne. eine kurze sicht hat er, ein kurzes leben und kurze arme. so greift er kurze und strebt allseits nach dem nahen, kleinen (was wohlmöglich falsch ist, aber im sinne der mausischen existenz verständlich). so mag es nicht deine schuld sein. die falsche laufrichtung ist es trotzdem, denn sie führt in die falle, die falle der weite, die falle des wirs. das letzte zimmer. zimmer sind immer menschengeschaffen, menschengebildete gebildet, solch übermäßige konstrukte, unnatürlichkeiten, dass sie nur die letzten sein können, denn sie stehen am schluss der langen kette der falschheiten. schnelligkeit ist hier nur neues maß an leiden, existenz wird übersteigert zu dauersuizid. lebenswertigkeit. zu leben scheinst du zu wollen, fraglich warum, wohl aus den trieben, die gleichen, die die moderne so ungenießbar machen und sie gleichzeitig treiben.
kenne keine antwort auf deine frage, maus, kenne bloß eine andere frage. die falle steht dort, kannst laufen wie du willst, wirst in sie laufen. das ist kein absolutes faktum, wohl aber gewissheit. und kaum will ich etwas sagen, aber ich stehe dabei und gehe mit dir. so mensch neben maus, hinein in die falle.
Einige zufällige Stichwörter |
Cartuning
Erstellt am 14.3. 2007 um 09:32:02 Uhr von mcnep, enthält 6 Texte
Einbeck
Erstellt am 11.1. 2005 um 13:11:41 Uhr von mcnep, enthält 22 Texte
Radiergummi
Erstellt am 10.8. 2001 um 10:52:45 Uhr von Die Polizei, dein Freund und Helfer, enthält 18 Texte
verkniffen
Erstellt am 4.5. 2004 um 07:23:24 Uhr von Liamara, enthält 5 Texte
SchimmerndeWehr
Erstellt am 9.4. 2007 um 17:00:14 Uhr von Preußenpaula, enthält 3 Texte
|