Kapitalismus-Debatte
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KAPITALISMUS-DEBATTE
Unternehmensberater Berger warnt vor neuer RAF
Mit drastischen Worten hat Unternehmensberater Roland Berger die Kapitalismuskritik von
SPD-Chef Müntefering verurteilt. Wenn einzelne Wirtschaftsführer öffentlich angeprangert werden,
müsse man sich nicht wundern, »wenn irgendwelche Verrückten schließlich RAF spielen«, sagte
er.
Roland Berger forderte Müntefering auf, auf persönliche Angriffe gegen Wirtschaftsführer zu
verzichten. "Wenn einzelne Unternehmenspersönlichkeiten öffentlich verurteilt werden, muss man
sich nicht wundern, wenn irgendwelche Verrückten schließlich RAF spielen. Wir haben ja erlebt,
wie es enden kann, wenn solcher Hass gesät wird", sagte Berger gegenüber dem
Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL.
Ähnlich harrsch ist die Kritik von Commerzbank-Vorstandschef Klaus-Peter Müller an
Münteferings Vorstoß. Der Banker warnt vor einem Rückzug von Investoren aus der
Bundesrepublik. "Private Investoren werden sich abwenden, wenn sie den Eindruck gewinnen,
quasi unter Generalverdacht zu stehen - mit allen negativen Konsequenzen für unser Land", sagte
Müller dem »Focus«.
Müller, der auch Präsident des Bankenverbandes ist, mahnte zu einer "Mäßigung der Diskussion
über internationales Kapital und das angeblich so unanständige Renditestreben". Derzeit werde
wie leider oft in Deutschland statt mit dem Florett von Sachargumenten mit dem Säbel von hohlen
Phrasen, Schlagworten und pauschalen Anschuldigungen gekämpft".
Gleichzeitig hat sich der Arbeitnehmerflügel der Union der Kritik Münteferings angeschlossen und
gesetzliche Eingriffe bei Managerbezügen vorgeschlagen, um marktwirtschaftliche Auswüchse zu
bremsen. Der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, Gerald Weiß,
sagte der »Berliner Zeitung«, man müsse überlegen, ob die Kopplung von Managergehältern an
den Börsenkurs ihres Unternehmens verboten werden müsse. "Denn die hat eine fatale
Steuerungswirkung: Der Manager versucht alles, um den Börsenkurs kurzfristig zu maximieren",
sagte Weiß. »Das langfristige Unternehmensinteresse gerät da aus dem Blickfeld.«
Weiß schlug außerdem vor, langfristigen Investoren durch eine Neugewichtung der Stimmrechte
mehr Einfluss auf die Unternehmen zu gewähren. "Wir könnten darüber nachdenken, dem
Beispiel Frankreichs zu folgen und das längerfristige Halten von Aktien durch die Gewährung von
zusätzlichen Stimmrechten zu belohnen», sagte der Bundestagsabgeordnete. «Das würde helfen,
das Fieber der kurzfristigen Spekulation zu dämpfen."
Netzfundstück bei Spiegel-Online
30April2005
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...wenn irgendwelche Verrückten schließlich RAF spielen...
1.)
Wieso Verrückte?
2.)
Ein Spiel wird das sicherlich nicht!
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