Kampftraining
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Der gemeinsame Schulausflug an den Strand verlief ursprünglich ganz harmonisch. Ohne für mich erkennbaren Grund wälzten sich die beiden Jungs plötzlich im Sand.
Das kleine Hänschen war kein bemerkenswerter Sportler, er konnte weder schnell laufen noch hoch springen. Weil er recht klein geraten war, hätte es von ihm auch niemand erwartet. Rainer war einer der sportlicheren Jungs und einen Kopf größer als Hans. Deshalb wunderten wir uns, dass sich Hänschen mit Rainer eingelassen hat.
Es kämpften also zwei nackte Oberkörper um die Oberhand. Natürlich sahen wir alle neugierig zu. Uns erregte, mit wie viel Kraft Hänschen seinen Gegner immer wieder auf den Rücken drehte. Es waren Rainers Kräfte, die allmählich nachließen. Grund genug, Hänschen anzufeuern. Soll er nur den größeren Rainer auf dem Boden festnageln. Und so tat er es auch. Hänschen kniete über seinem Gegner und presste dessen Arme rechts und links vom Kopf mit eisernem Griff in den Sand.
Rainer konnte sich mit Hänschens Sieg überhaupt nicht abfinden und kämpfte verbissen weiter statt einigermaßen fair aufzugeben. Hänschen fiel nichts Besseres ein, als seine Knie auf Heiners Oberarme zu setzen, jedoch ohne dessen Bizepse schmerzhaft durchzureiten. Jetzt erst gab Rainer auf, weil er sich die anstehende Blamage doch nicht antun wollte.
Im Gegensatz zu anderen Jungs in seinem Alter hat Hans offenbar frühzeitig mit systematischem Krafttraining begonnen. Wie er mir im Vertrauen erklärte, forderte ihn seine ältere Schwester regelmäßig mit Ringkämpfen, die weit härter sind als der Kampf gegen Rainer.