Industriegebiet
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Was stehst du da mit grossen Blicken
vor diesem Tisch, du fremder Knabe?
Und siehst mit schüchternem Entzücken
auf meine erschlag'ne Küchenschabe ?
Je mehr dein Antlitz ich betrachte
je tiefer fühl' ich mich erbeben:
Was ist's, das dich hier zum Gaffer machte
und mir verlieh' dies hektische Leben ?
Das uns versagte, sich zu senken
in das, was Kunst und Weisheit schufen
zum Träumen und zum Denken
und uns hat zum Industriegebiet berufen?
Es ist die verkehrte Zeit, die dich geboren
der Mangel, deiner Wiege Hüter:
Mit der Geburt schon war verloren
dein Anspruch auf die einfachst'n Güter.
Was ist dir, Industriekind?
Dein Auge leuchtet verräterisch im weichen Schimmer!
O diese Träne, die es feuchtet
sie sei vergessen nie und nimmer!
Sie sei das stumm-beredte Zeichen
Getrost! Es kommen bess're Zeiten!