Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 4, davon 4 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 3 positiv bewertete (75,00%)
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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 2.3. 2005 um 19:37:13 Uhr schrieb
mcnep über HorrorVacui
Der neuste Text am 17.9. 2021 um 15:22:28 Uhr schrieb
Christine über HorrorVacui
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(insgesamt: 1)

am 17.9. 2021 um 15:22:28 Uhr schrieb
Christine über HorrorVacui

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »HorrorVacui«

rdikalinskostaja schrieb am 3.3. 2005 um 11:28:40 Uhr zu

HorrorVacui

Bewertung: 2 Punkt(e)

Ja, du hast recht, der resignative Eindruck
drängt sich auf, die Kevlar- Panzerweste
die man sich anlegen muß als ständig getriebener
läßt wenig Raum zur freien Bewegung.

wie alt sind wir wirklich? Fünfzig? Achtzig?
Zehntausend Jahre? Rio Reiser sang mal davon,
dabei war der gerade mal drei Jahrzehnte hier,
barfüßig und frech, laut unbeugsam und doch
empfindlich bis in die Haarwurzeln.

Hat Syssiphos resigniert? War er nur eine Erfindung?
Ein Schöpfungsgedanke, eine Idee als Beispiel?
Ich bin wirklich manchmal etwas mies drauf,
denke jeder Gewinn hat einen etwas höheren Verlust
zum Preis- ein Schildkrötenrückwärtsgang mit
leichter Vorwärtstendenz.

wirklich sicher ist nur der Tod, das Beenden des Daseins
auf diesem Planeten,das Vorher und Nachher liegt nicht
in unserer derzeitigen Erkenntnisfähigkeit. Warum also
gegen das unabänderliche angehen? Es gibt wichtigere Dinge
als den Tod - die Brötchen zum Frühstück, Benzinpreise,
der tägliche Kampf ums überleben.

Mit dem Rücken zur Wand, ständig von wechselnden
Gläubigern verfolgt, immer gerade so über die Kante:
da wird man schon manchmal etwas resignativ.
Aber meine Bruchbude steht noch:).

Soll ich sie mitnehmen? Es wird nichts werden,
dieses Hemd hat keine Taschen und aller Besitz
ist eh nur Ballast, der einen besitzt.

Jedes Einmischen bedingt eine Reaktion der ANDEREN,
mir genügt mittlerweile das Wissen um die Möglichkeiten,
darüberhinaus ist wenig Motivation vorhanden, die Dinge,
selbst wenn sie veränderbar erscheinen sollten,
tatsächlich verändern zu wollen.

Das sind Gedanken über das Tagesgeschehen hinaus,
im Alltag bin ich durchaus mit Klauen und Zähnen
ausgerüstet, weiss mich meiner Haut zu wehren,
liebe durchaus auch einiges an diesem Planeten,
stehe noch mittendrin.

Es ist wie bei jedem Spiel: wenn man genötigt wird,
unablässig die gleiche Variante zu spielen, verliert
es auf Dauer seinen urtümlichen Reiz, wird Gewohnheit.

ich versuche, mich nicht mehr zwingen zu lassen
habe manchmal Erfolg damit und bins einfach zufrieden.
ich bin ein Endverbraucher, ein Erlebender,
tue das und muss jetzt los

mcnep schrieb am 2.3. 2005 um 19:37:13 Uhr zu

HorrorVacui

Bewertung: 2 Punkt(e)

Wer sich auf chinesische Landschaftsmalerei einläßt, lernt das Fliegen. Der Grund ist eine perspektivische Besonderheit: Der Punkt des Beobachters ist stets erhöht, keine Vogelperspektive, doch so gewählt, als stünde der Maler auf einem Hügel oder wäre gerade dabei, sich wie der Luftschiffer Giannozzo in die Lüfte zu erheben. Ein Objekt, gerne ein Baum, bildet einen schon etwas fernen Ankerpunkt im Vordergrund, ein Berg im unscharfen Hintergrund erzeugt Ferne und Festigkeit zugleich und dzwischen fließt ein Gewässer - das chinesische Wort für Landschaftsmalerei ist shanshui, was 'Berg und Wasser' bedeutet. Den Horror vacui der europäischen Malerei kennt der chinesische Maler (und im Gefolge der japanische und koreanische) nicht, leerbelassene Flächen sind ein wichtiges Gestaltungsmittel, das den Eindruck schwebender Unendlichkeit noch verstärkt. Die Malerei der europäischen Moderne verdankt dieser Methode, die in der SongZeit um 1000 nach unserer Zeit herum zur Vollendung entwickelt wurde, mindestens soviele Anregungen, wie der afrikanischen Plastik, die für die figurative Malerei eines Picasso oder der Expressionisten zu einer Initialzündung wurde. Und der Kunstgriff des leeren Raums wird auch in anderen Künsten, etwa den Musikstücken Weberns oder der Lyrik des Vortizismus zum prägenden Stilmittel, man kann von einer Emanzipation der Stille sprechen. Muss man aber nicht. Doch das Stichwortfenster musste gefüllt werden.

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