Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 112, davon 105 (93,75%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 29 positiv bewertete (25,89%)
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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 26.3. 2001 um 19:29:55 Uhr schrieb
Hella Wahnsinn über Gutmensch
Der neuste Text am 26.10. 2024 um 13:56:39 Uhr schrieb
human being über Gutmensch
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 38)

am 20.10. 2021 um 12:49:43 Uhr schrieb
Christine über Gutmensch

am 20.6. 2016 um 22:39:24 Uhr schrieb
Maria sinnierte und über Gutmensch

am 31.12. 2014 um 17:43:26 Uhr schrieb
joo über Gutmensch

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Gutmensch«

Werni schrieb am 15.2. 2007 um 11:04:10 Uhr zu

Gutmensch

Bewertung: 4 Punkt(e)

Das Gegenteil von Gutmensch ist der Bösmensch. Der Bösmensch möchte gerne einen neuen Nazistaat errichten, ist Mitglied einer Nazi-Schlägertruppe oder einer Nazipartei. Der Bösmensch verteilt gerne Nazipropaganda vor Schulen oder versucht, sie als Forentroll unters Volk zu bringen. Der Bösmensch möchte am liebsten heute noch die Welt kaputt bekommen. Bösmenschen verhalten sich asozial. Sie fahren möglichst Sprit fressende dicke Geländewagen oder wählen Bush und sagen dann, sie hätten es nie gewollt. Bösmenschen möchten gerne anderen ein Atomkraftwerk vors Haus setzen, beschweren sich aber über das Windrad einen Kilometer vom eigenen Haus entfernt. Bösmenschen bauen Radwege auf Eisenbahnstrecken, auch wenn sie selber niemals Fahrrad fahren und es sonst auch niemand tut. Bösmenschen reißen hunderte Jahre alte Dörfer weg, um noch etwas Profit aus der Erde zu baggern. Bösmenschen wollen, dass Arbeitslosen weder Arbeit noch Geld bekommen, damit sie selber stolz auf ihre 80-Stunden-Woche sein können, denn irgendwoher muss das Geld für den dicken Geländewagen ja kommen. Dann behaupten sie, Arbeitslose seien der letzte Dreck. Bösmenschen arbeiten bei einem namhaften deutschen Automobilkonzern, wo sie Betriebsräte mit brasilianischen Nutten schmieren, unfaire Sozialgesetze entwickeln oder das Drei-Liter-Auto aus PR-Gründen präsentieren, um es kurz darauf wieder vom Markt zu nehmen und lieber ihre Sharans und Touaregs zu vermarkten. Bösmenschen bomben in Afghanistan und Irak rum, um angeblich für das Gute zu kämpfen. Bösmenschen sind immer dann lieb, wenn sie mal wieder was ganz Schlimmes angestellt haben, und es dem Rest der Welt auffällt. Dann sind sie lieb, aber nur solange man darüber spricht. Um das zu verhindern, produzieren sie schwachsinnige Unterhaltungssendungen, in denen über angeblich wichtige Dinge geredet wird, wie zum Beispiel Brustvergrößerung oder postpubertäre Eifersucht. Damit produzieren sie dann eine Spezies, die nicht viel besser ist als die Bösmenschen, nämlich die Dummmenschen.

Yadgar schrieb am 23.8. 2005 um 13:43:37 Uhr zu

Gutmensch

Bewertung: 3 Punkt(e)

Ursprünglich aus linker Selbstkritik an moralischer Überheblichkeit im eigenen Lager entstanden, mutierte »Gutmensch« im Laufe der 90er zum Kampfbegriff der Neuen Rechten, mit dem allen Nicht-Rechten moralinsaure Arroganz und Intoleranz unterstellt werden soll. Wenn heutzutage gegen »Gutmenschen« polemisiert (in der Regel zusammen mit der Anklage gegen »politisch korrekte Gesinnungsdiktatur«) wird, kann man in 99 von 100 Fällen davon ausgehen, dass der Autor mittels dieser Opferpose menschenverachtenden Neonazi-Propagandadreck unter die Leute bringen will. Für diese Zeitgenossen (schaut mal z. B. in de.soc.politik.misc) ist »Gutmensch« letztlich nur ein strafrechtlich unbedenkliches Synonym für »Judensau«...

Yadgar schrieb am 10.4. 2006 um 20:19:06 Uhr zu

Gutmensch

Bewertung: 3 Punkt(e)

Das Gegenteil von »Gutmensch« ist der die neoliberal-neurechten Latrinenparolen von »Focus« und »Welt« bewusstlos nachbrabbelnde Viertelgebildete, der Umweltschutz auch nach über 30 Jahren Ökologiebewegung immer noch für eine neo-bolschewistische Verschwörung gegen den Standort Deutschland hält, der beschränkt und paranoid genug ist, angesichts öffentlicher Forderungen nach rechtlicher Gleichstellung Homosexueller von der angeblich bevorstehenden »Zwangsverschwulung« der Gesellschaft zu delirieren...

Für den typischen Anti-Gutmenschen, häufig ein mehr oder weniger unkündbarer Angestellter im öffentlichen Dienst oder gar Beamter, sind Arbeitnehmer grundsätzlich überbezahlt und großenteils sowieso überflüssig, man selbst hingegen chronisch ungerecht behandelt. Ist er Unternehmer, dann singt er selbstredend das Hohelied der freien Marktwirtschaft - aber wehe, die Subventionen für die eigene Branche stehen auch nur zur Diskussion!

Arbeitslose sind in den Augen des Anti-Gutmenschen nichts als Parasiten... zumindest, so lange er nicht selbst seinen Job verliert.

In seiner radikalen Variante ist der Anti-Gutmensch nichts anderes als ein ewiggestriger, erkenntnisresistenter Rechtsextremist, der seine Dummheit und Menschenverachtung irrtümlicherweise in den Adelsstand couragierten intellektuellen Nonkonformismus erhoben sieht - Tag für Tag in de.talk.tagesgeschehen und de.soc.politik.misc zu besichtigen. Es ist kaum übertrieben zu behaupten, das für den radikalen Anti-Gutmenschen die Begriffe »Gutmensch« oder auch »68er« nicht anderes als ein strafrechtlich unbedenkliches Synonym für »Jude« darstellen.

Fazit: wer gegen »Gutmenschen« polemisiert, dem geht es in den allermeisten Fällen nicht um legitime (und nötige!) Kritik an Inkonsequenz und Heuchelei im linken Milieu, sondern darum, seinem eigenen geistigen Kleingärtnertum, seiner Borniertheit, Ignoranz oder auch unverhohlener Menschenverachtung den Glorienschein moralischer Überlegenheit zu verleihen.

Fee schrieb am 15.9. 2002 um 13:54:52 Uhr zu

Gutmensch

Bewertung: 2 Punkt(e)

Max Goldt: Was man nicht sagt (ich tipps´ nur in Auszügen ab, wer alles lesen will, soll sich gefälligst selbst das Buch holen)

»Bei mir gibt es zwei Kategorien sprachlicher Abneigung. Die eine enthält Ausdrücke, die ich nie benutzen würde, die andere solche, von denen ich meine, daß auch andere sie nicht benutzen sollten. Zur ersten Gruppe gehören z.B. «aus dem Nähkästchen plaudern», «sich outen als», «frikkeln», «Dampfplauderer», «Berufsjugendlicher», «Werbefuzzi» oder «das ist ein echter Hingucker". Ich rede nicht so, aber wer´s mag...
Etwas strenger bin ich bei der (folgenden) Liste:



»Lohnenswert«

Blähwörter (»Fragestellung« statt »Frage«, »Thematik« statt »Thema« etc.)

»Witzig«

»Pseudointelektuell«

»Gutmensch«

»Zunehmend«

»Jungs und Mädels«

»Studierende«
(hier jedoch widerspreche ich Goldt heftig: Nein, nein, nein, Studierende muß man zumindest im univeritären Rahmen sagen dürfen, nicht aus Gründen der sog. Political Correctness, sondern aus der mißverständlichen Eigenschaft der deutschen Sprache, mit dem als Hauptform des Wortes verstandenen Ausdruck »Studenten« immer männliche Studierende zu implizieren (im Gegensatz etwa zum Schwedischen, wo die Hauptform immer menschliche Studierende impliziert). Die Begründung Goldts, man könne nicht von »biertrinkenden Studierenden« oder von »sterbenden Studierenden« sprechen tue ich ab mit einem entschiedenen: doch, klar, ist zwar mißverständlich, aber das macht mir gar nix.)

zu Leuten aud dem künstlerischen Bereich ist nach Goldt (und hier stimme ich wieder zu) nie zu sagen:
»Hat man eine Bildungslücke, wenn man Sie nicht kennt
»Auf Ihren Fotos sind sie aber jünger, oder
»Kann man davon leben
»Ach, dann sind Sie so eine Art Berufssensibelchen«
»Das ist ja witzig, daß ich hier einen leibhaftigen Berufsschauspieler kennenlerne! Marlies, komm mal her: dieser Mann hier ist Schauspieler

Außerdem tauchen in der Liste auf:

»Skurril, gewöhnungsbedürftig«

»Wunderbar unironisch«

»Im Endeffekt«

Die Leiche schrieb am 14.11. 2009 um 23:56:58 Uhr zu

Gutmensch

Bewertung: 5 Punkt(e)

Der Intellektuelle ist der, der sich einmischt - Sartre. Der Gutmensch ist in diesem Sinne der Schmalspur-Intellektuelle: er mischt sich nicht nur in seiner Kleinstadt in alles ein, wovon er keine Ahnung, aber gefestigte politische Überzeugungen hat. Auch im Internet, überhaupt: immer und überall sieht er die Dinge kritisch, und bedient sich dabei ausschließlich der imperialen 1. Person Plural: Wir können sowas doch nicht unterstützen, wir sind uns doch wohl einig daß, wir sind doch alle in der Pflicht, wenn es darum geht. Sein Kommunikationsstil ist der des politischen Debattenredners: er spricht nicht etwa mit seinem Gegenüber, sondern einem imaginären Auditorium von Gesinnungsfreunden, vor dem er den Andersdenkenden so richtig schön zur Sau macht.

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