Gottesmord
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Kommissar: »Sie sagen also, Sie seien heute morgen ermordet worden?«
Gott: »Ja.«
Kommissar: »Aber sie leben doch noch.«
Gott: »Ich bin ja auch Gott. Man kann mich nicht töten.«
Kommissar: »Warum wollen Sie dann jemanden für etwas anzeigen, was er offensichtlich nicht getan hat?«
Gott: »Es kommt auf die Absicht an.«
Kommissar: »Bei uns im Kriminalwesen ist zwar eine Tat ohne Absicht ein schwieriger Fall, aber eine Absicht ohne Tat ist einfach gar nichts.«
Gott: »Ich fordere Gerechtigkeit für mich.«
Kommissar: »Sie verursachen hier nur unnötigen Aufwand.«
Gott: »Ich fühle mich durch meine Unsterblichkeit juristisch benachteiligt. Das ist staatlich organisierte Diskriminierung von Minderheiten.«
Kommissar: »Wieviele sind Sie denn?«
Gott: »Ich bin nur einer.«
Kommissar: »Dann sind Sie ja nicht einmal ein steuerlich begünstigter gemeinnütziger Verein.«
Gott: »Es gibt aber viele Vereine, die sich mit mir beschäftigen.«
Kommissar: »Es kommt nur auf die Mitgliedschaft an. Wären Sie Vorsitzender dieser Vereine, könnten wir den von Ihnen behaupteten Mordversuch wenigstens als ein Wirtschaftsdelikt oder als Beleidigung deuten und verfolgen. Mir würde schon was einfallen.«
Gott: »Ich kann nicht gleichzeitig Vorsitzender in mehreren Vereinen werden, die alle untereinander zerstritten sind. Ich bleibe lieber unabhängig.«
Kommissar: »Ich glaube, Sie sind ein wunderlicher Eigenbrödler.«
Gott: »Sie mögen mich wohl nicht und darum geben Sie sich keine Mühe.«
Kommissar: »Ihr Fall ist weniger Mühe wert als eine gestohlene Brieftasche. Kommen Sie noch einmal wieder, wenn Sie wirklich tot sind. Dann nehme ich auch ein Protokoll auf.«
Gott: »Das ist hier doch ein Saftladen.«
Kommissar: »Raus hier!«