Gewohnheitsonanisten
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Seltsamerweise scheint diese Art des Sexlebens, aller scheinbaren Tabulosigkeit/»Freiheit« und Überfrachtung mit sexuellen Inhalten zum Trotz, immer häufiger zu werden.
Ist aber zunächst mal kein Wunder, bei geschätzten 17 Mio. Singles allein in unserem Land. Ehe und feste Partnerschaften, vorgegebene Abläufe und Lebensweisen, werden immer seltener. Die gewonnene Freiheit konnte aber noch bei Weitem nicht allerorten umgesetzt werden, an vielen Stellen haben die verschwundenen Strukturen Leere und Hilflosigkeit zurückgelassen.
Außerdem ist Onanieren nicht mehr »verboten«, so dass die Hemmschwelle, ein darauf aufgebautes Leben zu führen, fällt. Eine isolierende Komponente hat das ganze aber immer noch, denn öffentlich darüber zu reden, ist nach wie vor tabu, »daneben«, unpassend.
Die Überfrachtung mit sexuellen Inhalten lädt außerdem dazu ein, sich allein damit zu »vergnügen«. Es werden immer neue, auf die Zielgruppe der Gewohnheitsonanisten zurechtgeschnittene Angebote geschaffen. Die Menge an frei verfügbaren »Wichsvorlagen« ist hoch wie nie, Bilder, Videos, Texte, Chats, Foren, selbst der gute alte Blaster ist mittlerweile eine Plattform AUCH (wenn auch als Nebenzweck!!!) für solche Sachen. Eine regelmäßiger Blick in »Die letzten über Suchmaschinen gefundenen Stichwörter« in der Statistik des Blasters spricht hier Bände, davon abgesehen, dass länger schon regelmäßig sexuelle Texte erscheinen, die sehr wohl vermuten lassen, dass sie sowohl beim Schreiber als auch so manchem Leser mit der für den Gewohnheitsonanisten typischen Tätigkeit in direktem Zusammenhang stehen.
Der Umgang mit diesem Phänomen ist und bleibt eine offene, wenig diskutierte, aber ungelöste Frage. Viele der Betroffenen wollen vielleicht gar nicht so ein Leben führen, leiden darunter. Es zerrt dann an ihren eigenen Nerven und an denen der Menschen, die das mitkriegen.