Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 24, davon 24 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 7 positiv bewertete (29,17%)
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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 16.6. 2002 um 22:55:34 Uhr schrieb
Rudi über Fremdkörper
Der neuste Text am 3.10. 2020 um 17:21:08 Uhr schrieb
Christine über Fremdkörper
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 13)

am 10.5. 2007 um 12:13:34 Uhr schrieb
MsLippenleser über Fremdkörper

am 9.8. 2009 um 00:45:43 Uhr schrieb
Ronja über Fremdkörper

am 31.3. 2020 um 10:09:42 Uhr schrieb
Christine über Fremdkörper

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Fremdkörper«

ikdhvmanms schrieb am 9.8. 2008 um 03:37:21 Uhr zu

Fremdkörper

Bewertung: 5 Punkt(e)

»Das ist jetzt einer dieser klaren Momente im Leben«, stöhnte er als wir auf dem Bordstein saßen, »denn es glitscht so schön«, ich verstand ihn nicht, ich verstand ihn eigentlich nie. Ich nickte beiläufig und starrte wieder auf die menschenleere Hauptstraße, ein bizarrer Anblick diese Straße: flankiert von Hochhäusern und doch so ausgestorben. Gebäude gebaut für niemanden, so schien es, wahrscheinlich aus Gewohnheit, aber sie funktionierten noch, wahrscheinlich ebenfalls aus Gewohnheit, zum Beispiel dieser Fahrstuhl im Komplex hinter uns, dieser Kasten. Mir kam es so vor, als wartete ich immernoch auf ihn, als starrte ich immernoch auf die Nummern, als sammelte sich immernoch zuviel Flüssigkeit in meinem Mund, wie kurz nach dem Erbrechen. Es biss sich jedenfalls regelrecht fest und es fing einfach nicht an zu bluten. Ja, wie ich mich förmlich danach sehnte, dass es endlich anfing zu bluten, es wäre eine Erlösung gewesen, es wäre endlich etwas Berechenbares gewesen, aber dieser Körper führte ein äußerst gestalterisches Eigenleben, ich schaute zu und er beachtete mich nicht weiter, ich war die unbeteiligte Nervenzelle. Der Auslöser des Unbehagens, die Musik aus der 12. Etage des besagten Gebäudes, verwandelte sich auf dem Weg zu uns in einen schwachen, dröhnenden Brei, schwach wie das zaghafte Wachsen von kleinen Bläschen an der Großhirnrinde vor dem Platzen, ihr langsames Zeichnen und Entdecken erregt ein angenehmes Kribbeln, doch irgendwann wird das Kribbeln durch einen leichten Druck ersetzt, der mit den Bläschen wächst und wächst und wächst und dann wird es meist durch ein Ziehen abgelöst, das Ziehen kriecht schüchtern, ein schüchtern kriechendes Ziehen und man sehnt sich nach dem Platzen, dass sie platzen ist sicher, es war besiegelt als sie sich entschieden haben zu wachsen, sie hätten beim Kribbeln bleiben sollen, aber wahrscheinlich gab es gar keine Hirnbläschen mehr, nichts wuchs und das Dröhnen kam tatsächlich aus der großen Wohnung im 12. Stock und nicht aus meinem Kopf. Ich fragte mich, wie ich es dort überhaupt solange hatte aushalten können, nicht in meinem Kopf, sondern in der Bauchspeicheldrüse dieses grauen Tyranns hinter uns. Betäubende Hitze, sterbende Menschen und sie. Ja, sie hatte mich wahrscheinlich nicht mal gesehen und wenn doch, mich nicht mal erkannt, ich war ein Ding unter Dingen, ich war die Tischlampe, es war nicht nötig Grenzen zu ziehen.

Er starrte mich mit seinen winzigen Augen an, wahrscheinlich hatte er etwas gesagt oder ich, in meinem egozentrischen Wahn verloren, laut gedacht, aber der Unterschied zwischen unseren Stimmen und dem Dröhnen marginalisierte sich zusehenst. Welche Gesten verlangte er nun ? Ein zustimmendes Wort ? Ein aufgesetztes Lächeln ? Oder den Klassiker, das beiläufige Nicken ? Ich tat nichts dergleichen, der Überdruss bezwang die Pflicht und ich war mir nichtmal sicher, ob es überhaupt noch etwas bedeutete, diese Nacht quälte sich schon zu lange im Kreis.
Es hatte ihn sichtlich verärgert, ich schien ihm undankbar. Er stand langsam auf und ging einige Schritte auf die Straße, er drehte sich um und dann im Kreis, sprang auf und ab und blickte um sich: »Siehst du dassprach er triumphierend, ich sah nichts, ich sah eigentlich nie etwas, »vor wenigen Stunden drängten sich noch hunderte von Blechkisten durch diese Straßen, sie fauchten und jaulten, sie schubsten und kämpften, zwei Räder, vier Räder, acht Räder, überall wuselten sich Menschen durch, kleine Kinder jagten durch die Straßen, riesige Flugzeuge durch die Wolken. Bewegung, Leben, der Organismus arbeitet, zum Beispiel das Gebäude da drüben«, er gestikulierte hektisch in die Dunkelheit, »Menschenmassen marschierten ein und aus, sie strömten auf die Straßen und überfluteten die Gänge und Gassen, überall schrie und pfiff es, ein einziges Klopfen und Scheppern, der Herzschlag, die brennende Schlange!«, er hielt inne, nahm tief Luft, »und ich«, eine unangenehm lange Pause, »ich war es der sie bändigte«. Er streckte beide Arme aus, so als streute er die Offenbarung, »Sie ist tot und jetzt sitzen wir hier, zwei Fremdkörper ohne einen Körper in dem wir fremd sein könnten«. Dann verbeugte er sich demutsvoll, die Augen geschlossen. Ich drehte mich um, mir war es, als hörte ich Beifall aus einer Wohnung der 12. Etage eines Hochhauses.

avemaria schrieb am 18.10. 2004 um 14:37:05 Uhr zu

Fremdkörper

Bewertung: 2 Punkt(e)

Kennt Ihr das auch? Ein klitzekleines Staubkörnchen nur, aber das Auge brennt, juckt und tränt, die Sicht verschwimmt... Wie sehr doch ein so kleiner Fremdkörper die Wahrnehmung beeinträchtigen kann!

radon schrieb am 22.12. 2002 um 01:46:48 Uhr zu

Fremdkörper

Bewertung: 2 Punkt(e)

Was tun, wenn man im Fremdkörper zu sich kommt?

1. prüfen, ob er einem steht
2. herausfinden, wem er ursprünglich gehörte
3. beobachten, ob er einen schädigenden Einfluß auf das eigene Bewußtsein hat
4. überlegen, ob man ihn nicht behalten sollte/könnte
bei Antwort NEIN:
5. herausfinden, wie man den Eigenkörper wieder zurückbekommt
6. Transfer durchführen

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