Freitag

Freitag ist neben den sechs anderen Tagen der Woche, ein zutiefst erschütterndes Ereignis, denn auch er geht einher mit der dunklen Ahnung, dass die Sonne untergehen wird, um eine ungewisse Nacht mehr zu bringen, in der man schwitzend gierigN Albträumen erliegt, die kreischend an den Nerven zerren, während heisere StimmenImKopf die uralte Weise der Inbrunst durch die blutgetränktN Stürme der zeitlosen Alltäglichkeit treiben, so wie ein morscher Seelenverkäufer durch das heilbringende Feuer der spirituellN Reinigung von Woge zu Woge gepeitscht wird und die Kapelle aufspielt zum letzten DanseMacabre, das alte monotone Schreien, zu dem der Wahnsinn kichernd tanzt und unselige Fäden spinnt ...

freitag
wochenende
die sonne scheint
ich hab grad auf meiner terrasse gesessen
augen zu
gedöst geträumt
warm und still
alle arbeit dieser woche ist wie weggeflogen
nur noch endlich frei
sonne tut das ihrige dazu
wie wohltuend
einfach genial
mein kaffee schmeckt heute
eine dicke fette hummel will probieren
der zucker fehlt ihr wohl
ich muß nichts tun
freitagnachmittag

nur
augen zu
träumen

lieber Robinson Cruso, Ihre Idee Freitag Freitag zu nennen kann doch kaum als eine großartige bezeichnet werden. Was bitteschön, wenn sieben Tage später ein weiterer Besucher erschienen wäre? Da würde es doch schon kniffelig werden. Naja, die viele Sonne.

Freitags schreiben die Blasterbenutzer nicht. Ich habe keine Ahnung, was so toll am Freitag ist, aber an dem Tag haben sogar die schlimmsten Assoziationsjunkies Besseres zu tun.

Nachdenken, ob noch Cola im Kühlschrank ist, und ob der Zigarettenvorrat noch reicht, auf die Uhr schauen, und merken, dass man seit Stunden in diesem Blaster hängt, den man vor zwei Tagen erst kennengelernt hat. An die nächste Rechnung von t-online denken und dann sagen - »Ach, Scheiß drauf! Heute ist Freitag.«