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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 1.2. 2003 um 11:36:14 Uhr schrieb
Systemkritikerin über Ethnozid
Der neuste Text am 11.9. 2011 um 00:31:47 Uhr schrieb
Der Gasmann über Ethnozid
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 4)

am 10.11. 2003 um 19:49:43 Uhr schrieb
biggi über Ethnozid

am 11.7. 2010 um 19:09:40 Uhr schrieb
wortdenker über Ethnozid

am 28.1. 2004 um 19:53:06 Uhr schrieb
biggi über Ethnozid

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Ethnozid«

mcnep schrieb am 1.2. 2003 um 13:56:27 Uhr zu

Ethnozid

Bewertung: 6 Punkt(e)

Die aus Kosovo-Albanern gebildete SS-Division Skenderbeu verübte im zweiten Weltkrieg systematische Massaker an der serbischen Bevölkerung, mit dem Ziel, einen rein albanischen Kosovo zu schaffen, obwohl das Gebiet seit dem 11. Jahrhundert auch serbisches Siedlungsgebiet ist, und sich trotz zahlreicher Konflikte, die sich aus der Kooperation der Albaner mit der osmanischen Besatzmacht ergaben, jahrhundertelang weite Teile des Balkans in einem friedlichen Nebeneinander der Kulturen geübt hat. Nach dem zweiten Weltkrieg, in dem die meisten Teilstaaten des späteren Jugoslawien mit den Truppen Hitlers sympathisierten und offen kooperierten im Kampf gegen Serbien, gelang es Tito, den Kosovo, das neben Albanien vielleicht rückständigste Gebiet Europas in seine Idee eines jugoslawischen Staates zu integrieren. Ethnische und kulturelle Konflikte traten in den Hintergrund, und bis in die 80er Jahre war die Idee einer ethnisch übergreifenden Völkergemeinschaft auch im Bewußtsein breitester Bevölkerungskreise verankert. Der Kosovo blieb jedoch das Armenhaus Jugoslawiens, was zum Teil auch auf die überdurchschnittliche hohen Geburtenraten der nach wie vor mehrheitlich albanisch geprägten Bevölkerung zurückzuführen war. Die extrem hohen finanziellen Belastungen für die Aufrechterhaltung der Infrastruktur dieser Region führten vor allem in den wohlhabenden Nordprovinzen Slowenien und Kroatien, geschürt durch den beginnenden Zerfall der Sowjetunion, zu einem Unmut, der sich schließlich neben der Forderung nach finanzieller auch im Bestreben um nationale Unabhängigkeit entlud, welche durch die von vielen Beobachtern als voreilig gewertete Anerkennung durch eine kleine Zahl europäischer Politiker (federführend hierbei war HansDietrich Genscher) zum Auseinanderbrechen der jugoslawischen Völkergemeinschaft und ihren blutigen Konsequenzen führte. Ohne Frage würde sich heute, unter dem Eindruck der verheerenden Folgen von Separatismus und ethnisch–kulturellem Radikalismus in großen Teilen der Welt, die Beurteilung von Gruppierungen wie der UCK oder Tudjmans HDZ anders darstellen, und Slobodan Milosevic säße möglicherweise nicht in Den Haag, sondern in Brüssel.

Systemkritikerin schrieb am 1.2. 2003 um 11:38:56 Uhr zu

Ethnozid

Bewertung: 5 Punkt(e)

Man kann nicht nur Völker ausrotten, was Genozid heißt. Man kann auch Kulturen und gesellschaftliche Strukturen »ermorden«; eine solche Zerstörung heißt Ethnozid.

Der Begriff der Kulturzerstörung (Ethnozid) ist in Südamerika geprägt worden, er ist im besonderen ein Ergebnis der Schriften von Robert Jaulin (1970 und Jaulin ed. 1972) und anderer und der »Erklärung von Barbados«.

Kurz gesagt, bezieht sich dieser Begriff auf die Zerstörung traditioneller Kulturen, das heißt, man leugnet, daß diese Kulturen geeignet wären, als lebensfähige Volksgruppen mit integrierten Strukturen und historischen Traditionen weiterzubestehen.

Systemkritikerin schrieb am 1.2. 2003 um 11:36:14 Uhr zu

Ethnozid

Bewertung: 3 Punkt(e)

Die Mißachtung ihrer Landrechte sowie anderer politischer und ziviler Rechte, die Zerstörung ihres Lebensraumes (Ökozid), die Auslöschung ihrer Lebensweise (Ethnozid) und Völkermord (Genozid) bedrohen in vielen Teilen der Welt das Überleben indigener Völker:

Abholzung und Kupferbergbau in Papua-Neuguinea, Besiedlung und militärische Besetzung der Chittagong Hill Tracts in Bangladesh, gigantische Staudämme in Brasilien, Indien oder Kanada, Atombombentests im Pazifik oder in Nevada/USA, Morde an indigenen Führern in Kolumbien, Guatemala, Peru oder Indien.

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