Demütigungen
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Es ist einigermaßen überraschend, daß es das Stichwort »Demütigungen« im Blaster noch nicht gibt. Andererseits aber auch wieder nicht, wenn man beispielsweise liest, was sich Pferdschaf alles an Beleidigungen anhören mußte. Man scheint ein Weichei zu sein, wenn man an Demütigungen Anstoß nimmt. Irgendwie traue ich dieser angeblichen Härte und Stärke aber nicht ganz. Man traut sich ja gar nicht, Wörter wie Unschuld überhaupt noch in den Mund zu nehmen - sofort setzt ein brüllendes, zynisches Gelächter ein, daß einem die Unschuld auf der Stelle vergeht. Als er seine Lieder der Unschuld und Erfahrungen schrieb, wußte William Blake ganz genau was Sache ist, er, Blake, der auch über die Hochzeit von Himmel und Hölle geschrieben hat.
Aus exakt diesem Grund, der Unschuld & Erfahrung wegen, hält es der Literaturkritiker Friedhelm Kemp für wichtig, dem Kind eine Stelle im Werk zu widmen.
Früher habe ich Kemp diesbezüglich nicht ganz verstanden, mit zunehmendem Alter verstehe ich ihn.