Computersimulation
Bewertung: 5 Punkt(e)
Ein lustiges Paradigma. Bevor im Computer simuliert werden kann, muss ein Modell des zu simulierenden Sachverhalts geschaffen werden, denn Computer erfassen sehr oft nicht »intuitiv«, was von ihnen gewollt wird. (Nein, ich rede nicht von unverstaendlichen Fehlermeldungen, hier erfasst der Benutzer oft nicht, was das Programm von ihm erwartet, das ist ein ganz anderes Thema...) Und genau bei der Erstellung dieses Modells geschieht es, das Unvermeidbare: Da (zumindest dem fruehen Wittgenstein nach) die Welt schlichtweg *alles* ist, was der Fall ist, kann man nur ein begrenztens Modell erstellen, welches dann auch entsprechend begrenzte Ergbenisse liefert.
Sehr platt und plastisch kommt dies immer zum Ausdruck, wenn zum Beispiel Mercedes eine Baureihe »verelcht«, dann hat man sich zwar laessig bei den Mathematikern bedient (»Fuer vernachlaessigbar kleines Rho kann dieser Term ignoriert werden«), aber halt etwas zu viel, oder wenn die Kabelbaeume nicht so recht in den neuen Airbus passen wollen, dann war es nicht nur ein Fehler des Programmbedieners, sondern bestimmte Aspekte konnten einfach nicht beruecksichtigt werden, weil sie in der Simulation (dem CAD-Programm in diesem konkreten Fall) gar nicht erst zum Tragen kamen.
Geht man nun hin und uebertraegt das eben Geschriebene auf die eigene Auffassung von Welt (mir ist warm, kalt, schlecht, ich sehe einen attraktiven Koerper und dies bereitet mir Wohlempfinden etc. etc.) dann wird klar, dass sie nicht vollkommen sein kann. Und da die Forschungen von Neurologen (Ebenfalls Menschen, die nur eine begrenzte Weltsicht haben...) bestaetigen, dass uns das Gehirn anscheinend nicht alle Sinneseindruecke uebermittelt, kann man beruhigt aufatmen und sagen, dass nicht nur dieser Blaster den Charakter einer Computersimulation traegt.