Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) |
377, davon 373 (98,94%)
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am 29.11. 1999 um 23:24:19 Uhr schrieb snake
über Chaos |
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am 25.3. 2022 um 18:52:41 Uhr schrieb humdinger
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Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 139) |
am 17.10. 2005 um 16:33:45 Uhr schrieb snow über Chaos
am 9.5. 2004 um 10:50:15 Uhr schrieb Fey über Chaos
am 21.12. 2007 um 09:27:37 Uhr schrieb Die Leiche über Chaos
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Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Chaos«
Chery-Ann schrieb am 16.1. 2000 um 15:35:09 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
Das Genie beherrscht das Chaos. in der tiefe unserer Erfahrungen glauben wir nicht an ordnung. die ausdehnung der dinge im magischen grenzbereich der liebe, des todes, der anderen erfahrung ist uns ein raetsel und stürmt unentwegt auf uns ein. Wir sollten herzkammern oeffnen, um dem verloren geglaubten einen tisch und eine schale des unentwegten zu bieten. so koennte sich unerwartetes ereignen. man meint, ein individuum zu sein, sieht, umsich schauend unzaehlige. Gibt es zahlen, grenzen und verbote und wieviele leben nur als ginge es an ihre harte substanz und vergessen doch, wie nah der unauflösbare Zustand ist.ein jeder sehe, was ihn antreibt, wohin es ihn bewegt. in der dissotiation der ereignisse wird der kern, die mulde der offenheit nicht immer erreicht. jedoch streben und ruhe in einen mittleren zustand zu heben und in lachwolken zu tanzen, ist kunst der mediation.
fitzliputzli schrieb am 15.12. 2000 um 01:51:58 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Jede analytische Betrachtung von Chaoten stößt unweigerlich auf das Problem, daß wir in Begriffen zu denken gewohnt sind, die zur Statisierung von Prozessen neigen. Dynamische Zusammenhänge, deren Verständnis wesentlich von exponentiellen oder chaotischen Entwicklungen innerhalb unterschiedlicher Zeiträume abhängen, erschließen sich unserer Vorstellung nicht bildhaft. Begriffliche Momentaufnahmen eines Chaoten müssen also stets das beängstigende Bild von Ungleichgewicht vermitteln, gleich dem unscharfen Standbild einer wild schaukelnden n-achsigen Wage, deren Organisationskeim wir im vermeintlichen Ballanceverlust nicht zu erkennen vermögen. Chaoten sind anarchistische Personwerdungen des Naturparadoxons, denn auch die Elemente der biologischen Natur verhalten sich contrasystematisch und ermöglichen erst dadurch das System. Sie sind insofern passiv, als mit ihrer Selbsterhaltungstendenz gerade die Prinzipien und Gesetze an ihnen wirksam werden, durch die der Prozeß „Natur“ definiert ist. Das Einzelelement wird also paradoxerweise gerade durch seine sich separierende Handlung integrierter Teil des Ganzen.
Ergo: Jedes autoritative Eingliedern in die Organisation produziert letztlich Chaos, während umgekehrt das Chaos ein Prozess der Autoorganisation ist. Fördern wir also nach Kräften den postmodernen Wildwuchs des Blasters und bereiten so einer Schwarmintelligenz den Weg, deren Quotient gegen Unendlich streben und deren Führung niemand je übernehmen wird, denn ihr System wird die Abwesenheit von System sein.
migl schrieb am 1.9. 2000 um 12:18:26 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
an das chaos kann man nicht glauben oder nicht glauben, das chaos existiert, und zwar überall um uns herum. unsere realität setzt sich zusammen aus den strukturen, die wir in diesem chaos erkennen. logischerweise ist das von jedem einzelnen abhängig. dass wir meinen, wir sähen alle dasselbe, kommt daher, dass wir jahrelang dazu erzogen worden sind, bestimmte strukturen zu benennen und zwar so, wie sie alle anderen benennen. das heisst aber nur, dass wir gezwungenermassen versuchen, unsere realität einander anzupassen, stell dir mal vor wie es wäre, wenn du einen stuhl sehen würdest, wo ich einen tisch sehe....
das heisst aber auch, dass wir besagten filter sozusagen verstellen können, wir können die »bandbreite« unserer wahrnehmung selber definieren. denn was wir als struktur erkennen ist sicher nicht die einzige die da ist. wenn wir uns mühe geben, dann können wir auch sehen, was da nicht zu sein scheint, auf den ersten blick.
drogen können uns dabei helfen, die bandbreite unserer wahrnehmung zu verändern. sobald man dann einmal das gesehen hat, was die »normale« menschliche realität nicht erkennt, dann hat man die neue »frequenz« gespeichert. diese ist dann jederzeit abrufbar. manchmal geschieht das, ohne dass wir es wollen. wir nennen das dann »backflash«. jodie foster hat das ganze in »contact« sehr schön dargelegt. sie setzt sich vor eine waschmaschine und sucht nach strukturen im chaos.
das ist es wohl ungefähr, was wirklich um uns herum ist: das was wir sehen, wenn wir in eine waschmaschine gucken. oder auf das ameisenrennen im fernsehen.
wenn du dich hinsetzt und zwei minuten einen punkt auf einer weissen wand fixierst, dann erkennst du das flimmern....
das ist das chaos.
Bwana Honolulu schrieb am 24.1. 2003 um 10:07:46 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Chaos zeigt sich in jeder Form natürlicher Organisation, in jeder Struktur, tief drinnen in allem und allen. In menschlichem Verhalten, im Verhalten von Lebewesen im Allgemeinen, in Naturgesetzen, sogar in der Mathematik. Oft ergibt sich urplötzlich ein Schimmer von Sinn, wen man die Dinge nur aus einem anderen Blickwinkel betrachtet...
Die Positionen der Primzahlen in der fortlaufenden Reihe aller Zahlen scheint beispielsweise absolut willkürlich, unergründlich für uns Menschen, weil die Regeln einfach zu komplex sind. Wir sehen kein Muster. Oder?
Man nehme ein Stück Karopapier und setze in die Mitte die 1. In das Kästchen rechts daneben die 2, darüber die 3, links davon die 4 und links von der 4 die 5, darunter die 6 und dann, weiter diese Spiralform fortsetzend, alle anderen Zahlen, soweit man halt kommt. Und dann... streche man die Primzahlen rot an. Zuerst ergibt es nichts deutliches, aber je mehr Primzahlen man markiert, desto klarer wird es: Zuerst zeigen sich einzelne Diagonalen, dann größere Strukturen aus denselben. Irgendwo ist dort Struktur verborgen, unerwartet, überraschend. Das ist Chaos. Scheinbare Willkür offenbart ein System. Ordnung und Unordnung überwinden die Grenze und werden ein.
Natürlich läuft ein intelligentes Wesen wie der Mensch dabei Gefahr, gtewisse Paranoia zu entwickeln. Ist das alles nur Zufall? Aber der Zufall hat demnach doch System, und wer steckt hinter dem System? Und dann beginnen wir wieder nur Phantome zu sehen. Und das ist auch Chaos.
fitzliputzli schrieb am 15.12. 2000 um 02:12:03 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Jede analytische Betrachtung von Chaoten stößt unweigerlich auf das Problem, daß wir in Begriffen zu denken gewohnt sind, die zur Statisierung von Prozessen neigen. Dynamische Zusammenhänge, deren Verständnis wesentlich von exponentiellen oder chaotischen Entwicklungen innerhalb unterschiedlicher Zeiträume abhängen, erschließen sich unserer Vorstellung nicht bildhaft. Begriffliche Momentaufnahmen eines Chaoten müssen also stets das beängstigende Bild von Ungleichgewicht vermitteln, gleich dem unscharfen Standbild einer wild schaukelnden n-achsigen Wage, deren Organisationskeim wir im vermeintlichen Ballanceverlust nicht zu erkennen vermögen. Chaoten sind anarchistische Personwerdungen des Naturparadoxons, denn auch die Elemente der biologischen Natur verhalten sich contrasystematisch und ermöglichen erst dadurch das System. Sie sind insofern passiv, als mit ihrer Selbsterhaltungstendenz gerade die Prinzipien und Gesetze an ihnen wirksam werden, durch die der Prozeß „Natur“ definiert ist. Das Einzelelement wird also paradoxerweise gerade durch seine sich separierende Handlung integrierter Teil des Ganzen.
Ergo: Jedes autoritative Eingliedern in die Organisation produziert letztlich Chaos, während umgekehrt das Chaos ein Prozess der Autoorganisation ist. Fördern wir also nach Kräften den postmodernen Wildwuchs des Blasters und bereiten so einer Schwarmintelligenz den Weg, deren Quotient gegen Unendlich streben und deren Führung niemand je übernehmen kann, denn ihr System wird die Abwesenheit von System sein.
Etnröhegerd schrieb am 1.2. 2001 um 16:39:08 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Wir wollen doch nichts anderes als ein wenig Ordnung, um uns vor dem Chaos zu schützen. Nichts ist schmerzvoller, furchteinflößender als ein sich selbst entgleitendes Denken, als fliehende Gedanken, die, kaum in Ansätzen entworfen, schon wieder verschwinden, bereits angenagt vom Vergessen oder in andere hineingestürzt, die wir ebensowenig beherrschen. Dies sind unendliche Variabilitäten, derer Verschwinden und Erscheinen zusammenfallen. Dies sind unendliche Gewschwindigkeiten, die mit der Bewegungslosigkeit des farblosen und stummen Nichts verschwimmen, das sie durchqueren, ohne Natur oder Denken. Dies ist der Augenblick, von dem wir nicht wissen, ob er für die Zeit zu lang oder zu kurz ist. Wir erhalten Peitschenhieb, die wie Arterien pochen. WIR VERLIEREN FORTWÄHREND UNSERE GEDANKEN. Deshalb krallen wir uns so verbissen an verfestigte Meinungen. Wir wollen doch nichts anderes, als daß unsere Gedanken und Ideen sich nach einem Minimum an konstanten Regeln verknüpfen, und die Ideenassiziation hat nie einen anderen Sinn gehabt: die uns schützenden Regeln zu liefern, Ähnlichkeit, Kontiguität, Kausalität, die uns gestatten, ein wenig Ordnung in die Gedanken zu bringen, vom einen zum anderen überzugehen gemäß einer Ordnung von Raum und Zeit, die unsere »Phantasie« (Delirium, Wahnsinn) daran hindert, das Universum im Augenblick zu durchqueren, um darin geflügelte Pferde und Feuerdrachen zu erschaffen.
DELEUZE, Vom Chaos zum Gehirn, 2000
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