Brutreaktor
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Einen Reaktor, der Spaltstoff erzeugt als er verbraucht nennt man auch Brutreaktor. Beispiele hierfür sind unter anderem der Konverterreaktor und der schnelle Brutreaktor.
Beim Schnellen Brutreaktor wird die Kettenreaktion durch schnelle Neutronen aufrecht erhalten. Der Brutstoff Uran-238 wird unter Neutroneneinfang und zwei nachfolgende Betazerfälle in den Spaltstoff Plutonium-239 umgewandelt. Die Kernspaltung erfolgt zur erziehlung eines hohen Bruteffekts praktisch ausschließlich mit schnellen Neutronen. Da die Neutronen möglichst wenig abgebremst werden sollen, scheidet Wasser als Kühlmittel wegen seiner Bremswirkung aus. Aus technischen Gründen ist der Natrium, das bei Temperaturen oberhalb 97°C flüssig ist, besonders gut geeignet. Der Schnelle Brüter kann das Uran bis zu 60fach besser ausnutzen als die Leichtwasserreaktoren.
Anfang 1997 waren weltweit sieben Brutreaktoren in Betrieb oder im Bau. Der Brutreaktor in Kasachstan dient neben der Stromerzeugung auch der Wasserentsalzung.
Die sieben Brutreaktoren:
1. Bn-350 in Kasachstan, Betriebbeginn 1973, Leistung MWth: 1000 MWe: 150
2. Phénix in Frankreich, Betriebbeginn 1973, Leistung MWth: 563 MWe: 250
3. Joyo in Japan, Betriebbeginn 1978, Leistung MWth: 100 MWe: -
4. BN-600 in Rußland, Betriebbeginn 1980, Leistung MWth: 1470 MWe: 600
5. Superphénix in Frankreich, Betriebbeginn 1986, Leistung MWth: 3000 MWe: 1240
6. Monju in Japan, Betriebbeginn 1994, Leistung MWth: 714 MWe: 280
7. BN-800 in Rußlan, in Planung, Leistung: MWth: 2100 MWe: 800