Bossorg
Bewertung: 1 Punkt(e)
ORG: Eine Pilzwolke steigt mit heftigen Pizgeräuschen in den Himmel und dann hat es auf dem Planeten nur noch zwei Männer, Grrrr und Zohommm heißen die (oder so ähnlich), eine Frau namens Shuick (auch hier keine Garantie) und eine elektronische Sybille, eine Art Computer/Roboter. So geht das Drama los: Wer kriegt denn jetzt die Frau und wird Bossorg?
(Hey, der Film kommt aus Argentinien, Zwei Frauen und ein Mann ist da so nicht vorgesehen.)
Na erst mal beide, eine lustige Ménage à trois, aber es sind nun mal »nur« Menschen und das Hirn sucht mit Eifer nach Unsinn. Aber Bros before Hos, anstatt jetzt zu wetteifern und sich das Leben schwer zu machen köpft sich erst der weisse Mann und darob ist der schwarze Mann so erschüttert, daß er sich ebenfalls enthauptet. Die Frau findet Köpfe und Körper und der Computer/Roboter rät ihr, das alles wieder zusammenzuflicken, denk mal nach (klar, ist ein Computer, der erteilt nun einmal solche Ratschläge), wenigstens einer muß funktionieren, wenn das mit den Menschen noch ein wenig weitergehen soll. Bei der Flickschusterei geht ein bisschen was schief (man bedenke; der letzte Mensch auf Erden hat das Schicksal der Menschheit in seiner Hand, wären sie da nicht auch etwas aufgeregt?) und der weisse Kopf landet auf dem schwarzen Körper und vice versa. Und siehe da, jetzt streiten sie sich so richtig, wer die Frau kriegen soll, es kommt fast zum Kriege, alles ist also wieder auf normal und kann von vorne anfangen. Dazu singt Fernando Birri die Internationale und der ganze Film hat mir einige hektische Minuten meines Lebens beim Rollentausch im Arsenal beschert. Wer will, kann das in der Schublade »Experimentalporno mit Terence Hill« ablegen, mir hat die eigenwillige Verfilmung von Thomas Manns vertauschten Köpfen trotz des Stresses beim Vorführen viel Spaß bereitet.