Blastherapie
Bewertung: 9 Punkt(e)Alvar sollte den Blaster zum 'Schreibprojekt psychiatrieerfahrener Menschen' deklarieren und auf diese Art Fördergelder für unser Lieblingsspielzeug kassieren. Die Vorteile einer sogenannten Blastherapie sind klar zu benennen: Anders als Bildmeditationen mit Acrylfarbe verschmutzt eine Assoziation bei der Anfertigung nicht die Umwelt und es besteht beim Einatmen während des Lesens nicht die Gefahr, Specksteinpartikel in die Lunge zu bekommen. Auch böte sich an, die Paralympics zum Vorbild zu nehmen und den Blaster in verschiedene Schadensklassen aufzuteilen – Maniker bekämen mehr Stichwortgelegenheiten als die Depressiven zugewiesen, die durch den stundenlangen Anblick eines offenen Stichwortfensters erst recht blockiert werden. Für Suchtkranke empfiehlt sich eine automatisierte Rechtschreibprüfung, für die Paranoiker würden die oftmals verstörend empfundenen Fluchtlinks abgeschafft, und Schreiber mit erotischen Zwangsvorstellungen haben am Menüfensterrand eine Sammlung von Baukastensätzen, die sie einfach per drag&drop ihren Ergüssen einverleiben. Und zur Schonung meiner Nerven würde ich noch um einen XX–Filter bitten, der mich vor allzu detailverliebten Beschreibungen der weiblichen Anatomie bewahrt.