Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 12, davon 12 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 5 positiv bewertete (41,67%)
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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 14.12. 2006 um 05:05:38 Uhr schrieb
Höflich über Berliner-Schnauze
Der neuste Text am 9.9. 2022 um 23:51:10 Uhr schrieb
schmidt über Berliner-Schnauze
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 6)

am 14.12. 2006 um 05:05:38 Uhr schrieb
Höflich über Berliner-Schnauze

am 9.9. 2022 um 23:51:10 Uhr schrieb
schmidt über Berliner-Schnauze

am 14.12. 2006 um 16:29:05 Uhr schrieb
Waldorf-Salat über Berliner-Schnauze

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Berliner-Schnauze«

Höflich schrieb am 14.12. 2006 um 05:06:03 Uhr zu

Berliner-Schnauze

Bewertung: 6 Punkt(e)

Folgendes zur »Berliner-Schnauze«:

Es ist nun gewiss nicht notwendigerweise so, daß der Berliner, stellt man sich in dieser Hinsicht einen virtuellen Durchschnitt der Stadtbevölkerung vor, unfreundlicher ist, als die restlichen Bürger der Republik. Allerdings muss man sagen, daß in der Tat ein Menschenschlag in der Stadt vertreten ist, den man nicht anders als in seinem Wesen unangenehm bezeichnen kann und der meiner Meinung nach anderswo in der hier vorliegenden Form keine. oder zumindest nur sehr selten Entsprechung findet. Er zeichnet sich aus durch Tölpelhaftigkeit wie auch vor allem eine barsche, aggressive Form von Unfreundlichkeit (es gibt ja in der Tat auch die angenehmere Form der teilnahmslosen Unfreundlichkeit). Arbeitgeber in der Stadt sehen jene Charakterzüge offenbar nicht als Malus an, so daß Vertreter jener Gattung Berlinbewohner durchaus häufig im »Servicewesen« anzutreffen sind. Ein Beispiel: ein Gang zur Post, Aufgabe eines Pakets. Die Frau mittleren Alters am schalter macht rein äußerlich einen netten, zumindest aber keinen allzu bösartigen Eindruck.
»Ich würde das Paket hier gerne versenden...«
»Wollen sie es versichern lassen
»Nun, was würde das denn kosten?« (Es war ein einigermaßen empfindliches technisches Gerät, was ich verschicken wollte, deshalb hakte ich, sonst von sparsamer Natur, hier nach...)
»3 Euro fünfzig
»Oho, soso, und was kostet denn dann das Porto
»Wollen sie es als Paket oder Päckchen
verschicken lassen?"
(Ich war ein weng verwirrt, dachte ich doch, über diese Dinge würden allein Dimension und Gewicht des zu versendenden Postgutes entscheiden)
»Äh... Was kostet denn da das Porto für das jeweils
»3 Euro fünfzig!!«
»Äh, für das Paket oder das Päckchen«
»Versichert!!!«
(Die Apodiktik der Informationen begann mich bereits ein wenig zu verwirren...)
»Nein, ich meinte, was kostet das Porto ohne Versicherung
Und jetzt ging es los: das Gespräch hatte bis dahin gerade 15 Sekunden gedauert, Sie hatte mir zwei im Grunde wertlose, einsilbige Auskünfte gegeben, aber zu diesem Zeitpunkt riss ihr nun bereits offenbar der Geduldsfaden. Recht laut nun jener Satz:
»SAGEN SIE MAL, REDE ICH UNDEUTLICH ODER WIE?!?!!!«
Eine Antwort, wie ich sie so von einer Mitarbeiterin der Deutschen Post nicht erwartet hätte. Wenn ich mich recht erinnere, schlug sie dabei sogar auf den Schalter.
»Äääh [ich war einigermaßen verblüfft, um nicht zu sagen entsetzt], okay, die Versicherung kostet 3,50, was kostet dann das Porto???«
»DREI EURO FÜNFZIG!!!«
»Also sieben insgesamt, mit Versicherung
»NEIN!!!!! DREI EURO FÜNFZIG!!!!«
»ööhhh [ich war etwas ratlos], wie jetzt, also das Päckchen versichert kostet jetzt 3 Euro fünfzig, und wenn ich es als Paket...«
»DAS PÄCKCHEN IST NICHT VERSICHERT!!!!«
»Aber gerade sagten sie doch, ich will doch nur wissen was das Porto, und was die Versicherung...«
»WOLLEN SIE ES ALS PAKET ODER ALS...«
Wir gerieten beinahe in handfesten Streit. Sie war nicht Willens oder in der Lage, mir einfach zu sagen, zu erklären, was jeweils Porto und Versicherung kosten würden. Eine Sache von einem Satz und einer Parataxe. Aber es war ihr unmöglich. Statt dessen schrie sie umher, bis ich schlicht sagte: »Geben sie mir das billigere!!!«. Mit einer betont übertriebenen Süßlichkeit, mit der ich sie mit ihrem dümmlichen Aggroscheiß erniedrigen wollte (es wird nicht geklappt haben), schob ich ihr das verdammte Geld und das Paket über den Schalter und ging. Bis heute habe ich es nicht ganz verstanden. Es scheint sich so zu verhalten, daß das Paket automatisch versichert ist, das Päckchen jedoch nicht, und das man letzteres auch nicht Versichern kann, sondern, wenn man seine Postsendung versichert haben will immer das Paket nehmen muß. Sicher bin ich mir da aber nicht. Nun ja, wie auch immer mein Zorn war beträchtlich, als ich durch die spätherbstliche Dunkelheit der Otto-Suhr-Allee stapfte. Ich bereute es, mir, umgänglich wie ich bin, verkniffen zu haben, sie schlicht zu fragen wer ihr ins Gehirn geschissen hätte. Aber ich fühlte mich in der Situation erhaben über solche Invektiven. In einer ähnlichen Situation, die sich just heute am frühen Abend in einem PLUS-Markt zugetragen hatte, platze mir allerdings der Kragen, wahrscheinlich wegen des Katers, den mir - Alkoholiker bin ich ja letztendlich - das zweitägige Saufen seit Montag beschert hat. Es verhielt sich folgendermaßen: vor dem Einkaufsmarkt in der Wilmersdorfer Straße war irgendetwas mit der Kanalisation oder einer Wasserleitung nicht in Ordnung, jedenfalls war die Feuerwehr da, und ganze drei Polizeiwagen. Gesetzeshüter hatten den Gehsteig über eine Länge von gut 15 Metern abgesperrt, gerade daß man noch den Plus-Markt betreten konnte. Aus irgend einem Grunde scheint sich die Polizei dann, während ich im Plus gerade nach Truthahnwürsten suchte, dafür entschieden zu haben, auch noch das Stück Bordstein vor dem Markt abzusperren. Jedenfalls hatte man sich wohl beiderseitig entschlossen, den Plus-Markt nun schon eine Stunde vor Acht Uhr zu schließen, damit die Feuerwehr machen konnte, was sie musste, oder aus welchem Grund immer. Jetzt war es in dieser Hinsicht geboten, die Kunden aus dem Laden zu kriegen, die noch durchaus zahlreich durch die engen Gänge irrten. Zu diesem Behufe nun ergriff eine Kassiererin das Wort. Sie schrie: »Zur Kasse«. Sie sagte nicht, wer da zur Kasse gehen sollte, oder warum. Sie schrie einfach »Zur Kasse«. Der Aufruf blieb so auch hinsichtlich der meisten Kunden ungehört. Nach guten 6 Sekunden schrie sie erneut: »Zur KASSE!!!«. Nach weiteren 5 Sekunden platzte ihr der Kragen, und sie fing an durch den Markt zu rennen und die Leute zusammenzutreiben, unter barschen Erklärungen und auf nahezu unfreundlichstmögliche Weise. Ich hielt mich derweil im hinteren Teil des Ladens auf, war gerade sogar dabei, dem Gebot der Stunde zu folgen, merkte aber dann, daß zu dem abgepackten Schinken, den ich gerade aus dem Kühlregal gefischt hatte, eine Packung Brot ungemein gut passen würde. Ich drehte um. In diesem Moment muss mich die Verkäuferin gesehen haben. Sie stach auf mich zu, und schrie umher. »ZUR KASSE, ZUR KASSE«. Ich wollte mein Brot, schenkte ihr also keine Beachtung, ignorierte sie, wie sie schnaubend hinter mir herlief. Dann ihrerseits der typische Ausdruck höchster Entrüstung, ein unter vielen Berlinern verbreitetes Sentiment: »DAS GEHT SO NICHT, DAS IST JA WOHL! JUNGER MANN! DAS GEHT SO NICHT!«. Sie machte fast Anstalten mich zu packen, nur weil ich mir 10 Sekunden Zeit nehmen wollte, um mir schnell noch Brot zu holen. Mir platzte der Kragen. Ich würde diese Dummheit nicht widerspruchslos auf mir sitzen lassen, wie damals auf der Post. »ICH HOL MIR NOCH SCHNELL EIN BROT, OKAY?«. Halb gebrüllt, mit einem Nachdruck, der den Eindruck erweckt haben musste, hier sei jemand zu schwerer Körperverletzung bereit. Damit war die Sache erledigt, sie entschwand gen Kasse, und ich holte mir mein Brot. Bleibt anzumerken, daß mir solcher Grobianismus sonst nicht in den Sinn kommt, allerdings bin ich langsam der Meinung, daß die Narrheit mancher Menschen hier nicht ungestraft bleiben darf. Ich werde es also auch in Zukunft so halten, den in den Wald rufenden Berlinern in gleicher Manier entgegenschallen zu lassen. Die Demut der Episode in der Post ist zu den Akten gelegt.

mcnep schrieb am 14.12. 2006 um 08:00:37 Uhr zu

Berliner-Schnauze

Bewertung: 2 Punkt(e)

Von Natur eher schmallippig gebaut, kann sich die Mundöffnung des Berliners in Sekunden auf das Vielfache der ursprünglichen Größe ausdehnen, um einen mit leichtem Lispeln durchwehten Wortschwall auszustoßen, der von einem für die postulierte Keckheit dieser Spezies erstaunlich oft pessimistischen bis weinerlichen Unterton durchzogen ist.

Höflich schrieb am 13.3. 2007 um 12:29:53 Uhr zu

Berliner-Schnauze

Bewertung: 2 Punkt(e)

Gerade im »Bauhaus«-Baumarkt:

Ältere Frau, sehr klein, circa um die 70, steht vor dem Regalsegment mit Gartenbedarf. Ein anderer Kunde, ein etwa 65-Jähriger Mann kommt den Gang entlang. Die Frau zu dem ihr vollkommen unbekannten Mann, hilfesuchend: »Junga Mann, sajen se mal, sie sind so jrooß, könn se mir ma [ich hab vergessen was es war] runterreichen?« Der Mann: »Ja, hohoho, awa selwstvaständlich doch. So. Sehen se, kostet 2.99! Wollen se gleich Zwee«. »Aba nee, ich mach ja nüscht stereo. Hähähä!«. Mann, dümmlich: »Hähähä! Dit lohnt sisch ja fast nüscht!.« Frau: »Dit geht eh imma so schnell kaputt, ne, hähähä!«.

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