BassamTibi

Das Telefon klingelte laut BassamTibi minütlich.

»Das machte mich körperlich und psychisch fertig.« Auch deutsche Kriminalbeamte hätten angerufen. Es seien außerdem beleidigende Briefe bei ihm eingegangen, in denen er gefragt wurde, ob er seinem Geltungsdrang auf diese Weise Vorschub leisten müsse.

Doch nicht nur Ermittler und konkurrierende Professoren rücken BassamTibi auf die Pelle. Er steht in Gefahr, auch von islamistischen Fundamentalisten angegriffen zu werden. »Ich fühle mich gefährdet«, sagt er.

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QUELLE:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,225555,00.html

BassamTibi, selber Muslim und seit vielen Jahren in Deutschland lebender Professor der Politikwissenschaft, plädiert für eine offensive Verteidigung des demokratischen Prinzips gegen die fundamentalistische Bedrohung: »Unter dem Deckmantel der multikulturellen Toleranz würde die Scharia in Europa zugelassen, die die Intoleranz durch straffreie Tötung des Apostaten predigt. Aber wer nach meinem Leben trachtet, dem kann ich keine Freiheit gewähren«.
BassamTibi plädiert dafür, Brücken zwischen den Zivilisationen zu errichten, warnt aber davor, dies unter Aufgabe der demokratischen Prinzipien und der Menschenrechte zu tun.

BassamTibi, geboren 1944 in Damaskus, studierte Sozialwissenschaften,Geschichte und Philosophie in FrankfurtamMain.

Seit 1973 ist er Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Göttingen und seit 1998 Bosch Fellow in Harvard.