Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 8, davon 8 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 6 positiv bewertete (75,00%)
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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 13.11. 2009 um 21:55:54 Uhr schrieb
vom Schwerte über Bärentagebuch
Der neuste Text am 12.11. 2021 um 17:46:59 Uhr schrieb
schmidt über Bärentagebuch
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am 12.11. 2021 um 17:46:59 Uhr schrieb
schmidt über Bärentagebuch

am 13.11. 2009 um 21:55:54 Uhr schrieb
vom Schwerte über Bärentagebuch

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Bärentagebuch«

vom Schwerte schrieb am 21.11. 2009 um 18:54:42 Uhr zu

Bärentagebuch

Bewertung: 2 Punkt(e)

Eine anstrengende Woche geht zu Ende. Ich habe kaum Luft gefunden, keine Zeit für mich selbst gehabt. Irgendwie macht es mir ja Freude, aber es gibt Wochen oder Tage, da ist der Spaßfaktor nur bescheiden.

Heute war ein Tag, der eher ohne Spaßfaktor war.

Der Besuch der Illegitimität in Köln war anstrengend. Auf der einen Seite waren im Vorfeld Spannungen aufgebaut worden, wie wichtig der Besuch sei, andererseits war der Illegitime bei dem Besuch garnicht an mir interessiert. Nun mag das auf den ersten Blick nicht verwundern, aber mich hat es trotzdem getroffen. Wir haben Besuch in regelmäßigeren Abständen vereinbart. Aber das war eigentlich immer so und nicht anders geplant. Die ganze Situation ist skurril, sie greift zurück auf einen Lebensabschnitt, in dem es mir nicht gut ging und ich glaubte, durch eine Protesthandlung den »Lauf der Welt« aufhalten zu können. Ich fühlte mich damals ein wenig wie ein 68 ´er, »Unter diesen Talaren weht der Muff von 1000 Jahren«, ich wollte gegen den Strom schwimmen. Dabei habe ich manches übersehen. Sicher ist der Illegitime mit Lebensberechtigung versehen. Trotzdem würde ich das rückgängig machen, wenn ich es könnte. Jener kurze Augenblick, in dem Illegitimität in einem Plastikbecher Leben erhält, diesen Augenblick hätte es besser nicht gegeben. War damit zu rechnen, dass alleine dieses eine zugesagte Mal der Schwäche reichen würde? Ich kann es mir heute nicht erklären, aber versuche, mit den Folgen zu leben. Dafür werde ich zukünftig wahrscheinlich in Kauf nehmen müssen, die Illegitimität aus dieser etwas herauszuholen. Die Dinge herum müssen weiter geklärt werden, schliesslich gibt es Ansprüche eines Menschen, die zu seinen Grundrechten gehören.

vom Schwerte schrieb am 13.11. 2009 um 22:04:29 Uhr zu

Bärentagebuch

Bewertung: 2 Punkt(e)

Jener Sommertag 1992 oder 1993 müsste den Anfang bilden.

Oder wäre es besser, noch weiter zurückzugehen. Kann mann sich den Erinnerungen von fast 45 erinnerbarer Jahre stellen, ohne zu zerbrechen? Ist es möglich, all das Revue passieren zu lassen, ohne dabei verrückt oder depressiv zu werden?

Könnte ein Tagebuch von damals helfen, die Dinge besser oder ungeschönter in Erinnerung zu rufen? Wie werden die Bilder mich verändern, wie werden mich die Eintragungen in dieses Bärentagebuch verändern?

Öffentlich gelebt habe ich seit meinen Kindheitstagen, nie unbeobachtet, keine Freiräume in denen es möglich gewesen wäre, zu experimentieren, sich zu suchen, sich zu finden. Kann es gelingen, jetzt öffentlich (wie immer) aber doch anonym (wie bisher nicht) Bilanz zu ziehen, um in die Privatheit eines Tagebuches zu finden? Was werden andere zu diesem Thema schreiben? Geteilte ungeteilte Privatheit? Privat!

Privat, darüber werde ich zuerst nachdenken müssen ... und innerlich klären müssen.

vom Schwerte schrieb am 15.11. 2009 um 15:01:51 Uhr zu

Bärentagebuch

Bewertung: 3 Punkt(e)

Ein Tagebuch kann imaginäre und reale Beiträge enthalten. Der Leser kann den Inhalt nicht einschätzen, wenn er den Schreiber und seine Intention nicht kennt. Der Wahrheitsgehalt ist nur eingeschränkt überprüfbar, weil die Realität von jedem Menschen anders wahrgenommen und wiedergegeben wird. Selbst wenn es nur Kleinigkeiten sind, die die Beschreibung des gleichen Sachverhaltes betreffen, so entstehen unterschiedliche Bilder im Kopf des Lesers. Gleichzeitig entstehen unterschiedliche Gefühle beim Leser, die die Bewertung des Gelesenen bewusst und unbewusst erzeugen.
Steht in einem Tagebuch etwas von einem lindgrünen Anzug oder von von Waidmannsgrün so ist das ein erheblicher Unterschied in der Bewertung.

In einem lindgrünen Anzug habe ich meinen Dienst 1975 bei einer kleinen Behörde angetreten. Ich sehe den Anzug noch vor mir, wie wir heute sagen würden: klassischer Trevira mit Rippenmuster. Dieser Tage erzählte mir eine Kollegin, sie könne sich noch an meinen ersten Tag erinnern, als ich in einem grünen Anzug den Dienst angetreten habe. Ich hätte sie gleich an einen Jäger erinnert. Dabei war dieser Anzug damals hochmodern und bestimmt kein Jägeranzug, weil das lindgrün gegen den Wald völlig abstach und Wild einen auf Kilometer Entfernung hätte sehen können.

So ist die Bewertung solcher Tagebucheinträge in unserem Gehirn, gelegentlich auch Erinnerung genannt, doch völlig verschieden.

vom Schwerte schrieb am 15.11. 2009 um 22:28:22 Uhr zu

Bärentagebuch

Bewertung: 1 Punkt(e)

15.11.2009
Heute wurde Robert E., ein Fußballer, der sich wegen Depressionen das Leben nahm, in einem Fußballstadion in einer Trauerfeier verabschiedet.

Eine Zeitung titelt:
»Kein Opfer unserer Zeit«

Das ist wohl mehr eine philosophische Frage, die sich in beide Richtungen beantworten lässt.

Opfer unserer Zeit, weil wir Menschen mit Schwächen oder Erkrankungen noch mehr treten, als das früher der Fall war. Sie haben keinen privaten Raum mehr, weil nur noch die wenigsten Menschen wirklich schweigen können und bereit sind, ihre Freunde für 1000in einer Fernsehshow zu outen. Privatleute als Paparazzi mit Fotohandys, die jede kleine Bewegung Prominenter dokumentieren.

Kein Opfer unserer Zeit, weil das schon immer so war.

Ich finde die Statements von einigen Funktionären verlogen. Es ist doch so, das gerade im Fußball alle Spieler harte Männer zu sein haben. Das sie Menschen sind und auch Schwächen oder Erkrankungen haben, will keiner wahrnehmen.

Die gegnerischen Fans sind unmenschlich geworden, weil sie in Gesängen die Spieler der anderen Mannschaft runtermachen, als schwul und verweichlicht bezeichnen. Jede auch noch so kleine Gelegenheit oder Tatsache wird für diffamierende Äusserungen mißbraucht.

Viele dieser Schreihälse sollten sich den Spiegel vor das Gesicht halten und überlegen, ob sie selber noch hineinsehen können. Diese Grausamkeit ist die moderne Variante des Daumensenkens der Römer bei den Spielen der Gladiatoren. Darin steckt auch der Neid auf die modernen Gladiatoren mit ihren Millionengehältern. »Die haben das auszuhalten, dafür werden sie bezahltSie haben wie Kampfmaschinen zu funktionieren, und sind doch nur Menschen aus Fleisch und Blut.

Sie fühlen und denken wie Du und ich. Trotzdem kennen wir für sie keine Gnade, die wir uns für uns selbst wünschen würden, wären wir in einer ausweglosen Situation.

Seid wieder menschlich miteinander, dass ist aus meiner Sicht das Kernproblem. Nehmt Euch wieder als Menschen wahr, nicht als seelenlose Maschinen. Bin ich zu weich, wenn ich das einfordere? Sind meine Ansprüche an meine Mitmenschen zu hoch? Oder bin ich verschroben geworden, weil ich einen zu starken sozialen Faktor in den Dingen sehe. Passt diese Welt zu mir oder ich zu ihr?

Liebes Bärentagebuch, es ist schon schwierig, wenn ich immer wieder frage und doch keine Antworten bekomme. Ich will mir die Antworten ja selber geben, aber dazu muss ich mehr nachdenken können.

Jedenfalls soviel steht fest, das Schreiben zwingt mich, mich zu konzentrieren und lässt mich während des Vorgangs bereits beginnen, nachzudenken.

So denke ich auch darüber nach, was während einer Veranstaltung in Stuttgart gesagt wurde. Die Vortragenden vermittelten den Eindruck, das sie Mäusedompteure sind und die Schreiber hier ihre Mäuse. Ich habe mir vorgenommen, mich genau dazu nicht zu machen. Dieses Rad hier will ich in meinem eigenen Sinn nutzen. Ich werde hereinspringen, wenn es mir passt, und auch wieder hinaus. Die Vortragenden haben einfach übersehen, das sie es auch mit Menschen zu tun haben, die sie in einem arrogant-näselnden Stil desavouieren.

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