Augenausstecher
Bewertung: 4 Punkt(e)
Neulich hatte ich einen Traum. Ich war nachts auf dem Nachhauseweg, als ich merkte, dass ein Mann hinter mir her lief. Es war der Gitarrist meiner Band. Er wollte mit in meine Wohnung kommen. Ich wollte das nicht. Er wurde aufdringlich. Ich wies ihn zurück. »Ich kann dir auch gleich eins in die Fresse hauen«, sagte er. »Komm her, wenn du dich traust«, sagte ich. Er kam her. Was dann passierte, weiß ich nicht.
Nächste Szene: Gleiches Haus, WG im oberen Stockwerk. Viele Leute. Ich frage, ob jemand den Typ kennt. Einer meldet sich, sein Mitbewohner. »Er liegt im Flur und bewegt sich nicht«, sage ich. Ich habe Angst, dass ich ihn umgebracht haben könnte.
Die Polizei sperrt das Treppenhaus ab, der Gitarrist wird von Sanitätern versorgt. Ein Polizist kommt zu mir und sagt, dass es dem Mann schon wieder besser gehe. Es sei jetzt sicher, dass keine Schusswaffe im Spiel gewesen sei. Nur das Auge des Mannes habe man nicht retten können.
Ich muss es ihm mit bloßen Händen ausgestochen haben.
Mein Freund sagt, dass meine Tat zwar nicht richtig, aber verständlich sei. Der Polizist spricht von Notwehr. Dann kommt der Gitarrist in den Raum. Sein eines Auge ist unter einer weißen Augenklappe. Mit dem anderen starrt er mich unverwandt an.
Dann bin ich aufgewacht.