Arbeitsvermittlung
Bewertung: 3 Punkt(e)In Dresden gibt es genau eine kostenlose Postwurfsendung, gegen die sich keiner wehren kann. Und genau in der ist auf der Titelseite das Double meiner Arbeitsvermittlerin mit x einkaufsbeuteln. also liquid. Sobald ich sie um Jobs bitte, verweist sie auf das SGB. Wenn ich einen anderen Vermittler will, verweist der mich immer wieder an sie. Nicht dass sie mich sonderlich interessiert, aber als sie selbst eine OP brauchte, hatte die plötzlich eine Assistenzarztstelle für mich, verriet mir aber nicht wo sie sich wann operieren lassen wollte. Plötzlich war der ganze Medizinredakteurausbildungskram für sie nicht mehr wichtig. Sie brauchte einen Arzt, also bekam ich das Jobangebot von ihr. Die geht mit Menschen um wie mit Eigentum. wie ein Militär. Ich gönne ihr einen Arzt, der sie genauso behandelt wie sie mich. Mit Wartezimmer und Gesetzbuch. Eine Medizinredakteurstelle hat sie nicht. Nur den Kurs. Komische Frau. Die scheint überhaupt keine Ahnung von den Jobs zu haben, die sie vermittelt. Weder von den Vorbereitungskursen, noch von den sich daran anschließenden Einsatzgebieten. Die hat einfach einen Schreibtisch, einen PC und einen Stuhl und macht los. Wie sie denkt. Und wenn sie was nervt, fragt sie ihr Team. Zum Beispiel, wenn der zukünftige Arbeitgeber und der Arbeitslose sie beide um ein Placet für ein gemeinsames Projekt bitten. Schizo ist das. Kein bißchen gläsern. Die Dokumentation geht nie geschlossen raus. Die liest bloß vom Monitor ab. Woran sie dabei denkt, weiß ich nicht. Nicht mal, ob sie die richtige Seite aufruft, wenn sie meine Nummer eintippt. Sieben Jahre verbinden eben.