ArbeitslosenGötter

Die ArbeitslosenGötter müssen seit »Zeus IV« mit 300 Gramm Manna pro Monat auskommen. Ein Zimmerchen auf dem Hinterolymp wird ihnen geräumt. Keine gute Aussicht - immer die Hotelburgen auf Korfu anzustarren, kann öde sein.

Ein bisschen Zuverdienst ist ihnen immerhin gestattet. Werden sie ein bisschen verehrt, und sei es zum Spaß, gewährt man ihnen mittags eine Götterspeise zum Nachtisch. Nur die aus Knochenleim mit Waldmeistergeschmack, natürlich.

Welch' Wunder - kurz nach der Verabschiedung der Zeus-Gesetze hat man den alten Blitzeschmeißer auf's Altenteil geschickt. Das Pantheon-Controlling ist über so ein paar Affären früherer Jahre gestolpert - und über ein ganzes Heer illegitimer Kinder, für die er niemals geruhte, Alimente zu zahlen, die er aber stets pünktlich von seinem Obolus absetzte...

Ach, da, wo die leben ist der Boden naß und es riecht nur manchmal nach Verbratenem und als der eine wach wurde fand er sich an eine Säule gefesselt, oh, oh, das ist nichts für unsereins dieses Los, da muß man viel laufen und wird ziemlich vergessen, das geht an den Stolz ...

So manchem Arbeitslosen wäre es lieber, sich seine Götter selbst auswählen zu können, statt Herrn Lohnverzicht, Frau Abfindung und ihren Sprössling Vergütungsfreies Wiedereingliederungspraktikum anbeten zu müssen. Allein, ihr Demiurg, der Ratlose Nichthandelnde Beratungs-Agent, erlaubt es ihnen nicht. Und so murmeln sie tagein, tagaus ihr Mantra:
»Sozial ist, was Arbeit schafft, sozial ist, was Arbeit schafft, sozial ist die Arbeitshaft, Sozialist, Arbeiterschaft...«