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am 20.5. 2012 um 23:12:06 Uhr schrieb Schmidt
über Alokoholeinkauf |
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am 16.12. 2014 um 00:42:35 Uhr schrieb ruecker42
über Alokoholeinkauf |
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Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Alokoholeinkauf«
Schmidt schrieb am 20.5. 2012 um 23:12:06 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Da kann ich Geschichten erzählen, ich kann euch sagen
hat man sich zur abstinenz entschlossen und leidet aber in den darauffolgenden jahren noch immer an seinem verfolgungswahn der grund für die entscheidung war, so wird der gelegentliche alkoholeinkauf für schwarzwälder kirschtorte, wein-sahne soßen, rotwein-gulasch-soßen und schweinebraten mit bierkruste zu einem nervenaufreibendem Dauerlauf. Glauben Sie bloß nicht ich hätte mich leichtgetan, vom Vorsatz einen Bierkrustenschweinebratet zu versuchen bis hin zum tatsächlichen Kauf der ersten Flasche Bier ist das zweite Jahr ins dritte gewechselt, einhundertmal ging ich fest entschlossen los heute die Flasche Bier einzukaufen, das ist doch lächerlich so sagte ich mir, ein erwachsener Mann kann doch einfach so ohne Angst eine Flasche Bier kaufen, da ist doch nichts dabei, und im Markt verließen mich alle entschlußkräfte und ich fing wieder an zielungerichtet hin- und herzulaufen, das kannte ich, wollte es nicht, ich ging, so ging das immer und immer wieder, ich sah in jedem zweiten einen Menschen der mich genau überwacht, mich kennen eh so viele Leute in diesem Großdorf die ich aber nicht kenne, da ist so eine Beobachtungspsychose doch wohl eher normal. Bis es mir nichts mehr ausgemacht hat hat es Jahre gedauert. Jetzt kann ich eine Flasche Bier einkaufen. Und mein Schwarzwälder Kirschwasser ist zwei Jahre alt und noch ziemlich voll. Allerdings kommt in manche meiner Soßen schon mal eine halbe Flasche eines 0.375l Madeira rein.
ruecker42 schrieb am 16.12. 2014 um 00:42:35 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Eine ganz trockene Angelegenheit. Man ging zu einer Nebenstelle des Zollamtes(!) in Tempelhof, legte den Gewerbeschein und den Ausweis vor und bekam die 10 Liter abgefüllt in eine Blechkanne, auf die man Pfand zu hinterlegen und die man »innert 3 Tagen« zurückzubringen habe. Der Verwendungszweck »Schellackzubereitung« wurde akribisch in einem Buch notiert und dann war doch die Neugierde des Beamten geweckt, er kenne Schellack ja von den Möbel- und Klavierbauern, aber für einen Holzblasinstrumentenbauer, und dann in solchen Mengen? Ich gab ihm zu verstehen, daß er mit der Erwähnung meiner Berufsvettern große Sachkompetenz bewiesen habe (sei immer freundlich zu Leuten) und erklärte ihm, daß zum Beispiel Fagotte manchmal ganz ausgesuchte Lackierungen aufwiesen, die zu reparieren oder eben gar neu anzufertigen seien. Auch andere exotische Holzblasinstrumente seien oft mit einem Lack versehen und ich weihte ihn in das Geheimnis der Politur von Grenadillholz mit Tinctura Benzoes ein, die wir eben selbst ansetzten. (»Eigentlich keine Lackierung, verstehen Sie, man reibt das eher _in_ das Holz als daß man es aufträgt...« Kopfnicken seinerseits, »Verstehe, verstehe...«) Und wir hatten schlechte Erfahrungen mit den Vergällungsmitteln im üblichen Spiritus gemacht, die Lacke wurden trübe im Glanz und daher also der teure unvergällte Reinsprit ohne Aceton oder ähnliche störende Beimengung.
Ähnlich ging es mit dem Kilogramm Zyankali für die Vergolderei in der Chemikalienbude am Salzufer zu, ganz unspektakulär, Gewerbeschein, Ausweis und man bekam die Dose und einen Blick über den Brillenrand: »Keinen Unfug damit machen, junger Mann.« und das war es, dann wanderte man am Einsteinufer unter dem grünen Frühjahrslaub zurück in die Werkstatt, den massenhaften Tod in einer Büchse in einem Beutel mit sich tragend, die Hand leicht verkrampft um die Henkel damit der Beutel ja nicht verloren gehe. Das ist fast dreissig Jahre her, ob das heute noch so gehen würde? Als ich dann in der Werkstatt ankam, schaute S. mich kurz an, ob ich daran gedacht hätte? Schon, meinte ich, aber es lohne noch nicht, und er stellte mir eine Tasse Tee hin und nickte. »Wir haben ja noch was vor.«
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