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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 7.10. 1999 um 00:21:33 Uhr schrieb
Guido über Allergie
Der neuste Text am 26.9. 2023 um 09:25:38 Uhr schrieb
Christine über Allergie
Einige noch nie bewertete Texte
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am 3.1. 2005 um 19:47:36 Uhr schrieb
Der hobbit über Allergie

am 15.6. 2006 um 15:52:29 Uhr schrieb
pfrrrrrt über Allergie

am 20.2. 2006 um 10:50:52 Uhr schrieb
Wolfgang Schondorff über Allergie

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Allergie«

Pedder Ganther schrieb am 26.10. 2001 um 20:58:13 Uhr zu

Allergie

Bewertung: 1 Punkt(e)

Kontaktallergien

Wenn die allergische Reaktion durch direkte Berührung des
Allergens mit der Haut ausgelöst wird, spricht man von einer
Kontaktallergie. Typischerweise tritt die allergische Reaktion
bei einer Kontaktallergie scharf begrenzt an den Hautstellen
auf, die in direktem Kontakt mit dem Allergen standen.

Die Nesselsucht oder Kontakt-Urtikaria ist eine stark juckende
Hautrötung mit bläschenartigen Schwellungen. Der Mechanismus der
allergischen Kontakt-Urtikaria gehört zu den allergischen
Sofortreaktionen vom Typ I. Die Reaktionen treten bereits wenige
Minuten nach Kontakt mit dem Allergen auf und können 1 bis 2 Tage
lang andauern.Bei einem Kontaktekzem (Kontaktdermatitis) handelt
es sich um eine Entzündung der oberen Hautschichten, bei der
Rötungen, Schwellungen, Wasserbläschen, nässende Stellen,
Schuppenbildung und Hautverkrustungen in unterschiedlichem
Ausmaß auftreten. Meist ist dies mit starkem Juckreiz verbunden,
wodurch zusätzlich Schäden durch Aufkratzen der Haut verursacht
werden können. Das allergische Kontaktekzem ist eine Spätreaktion
vom Typ IV. Das Ekzem bildet sich erst 24 bis 72 Stunden nach dem
Kontakt mit dem Allergen aus. In der Regel heilt ein allergisches
Kontaktekzem wieder vollständig ab, ohne Spuren auf der Haut zu
hinterlassen.

Bei ständigem Kontakt mit dem Allergen kann sich jedoch ein
chronisches Hautekzem mit entzündlichen Hautverdickungen,
starker Verhornung, grob lamellösen Schuppen und einer
Vergröberung der Hautfelderung entwickeln. Während
Kontaktekzeme normalerweise scharf begrenzt sind, können
Stäube (Zement, Holz, trockene Pflanzenteile, Tees) und
Duftstoffe (Sprays, Dämpfe, ätherische Öle, Parfüm)
insbesondere im Gesicht diffuse Kontaktekzeme hervorrufen
(airborn contact dermatitis).
Nicht alle Arten von Nesselsucht und Kontaktekzemen sind auf
allergische Reaktionen zurückzuführen. Der Kontakt mit bestimmten
Reizstoffen (z.B. bei Berührung einer Brennnessel oder einer
Nesselqualle) führt bei jedem Menschen zu einer direkten Hautreizung
mit nesselartigem Ausschlag oder Ekzem. in diesem Fall beruhen die
Hautreaktionen auf der giftigen oder ätzenden Wirkung der Reizstoffe.
Da hierbei keine immunologische Sensibilisierung erforderlich ist, tritt
die Hautreaktion bereits beim erstmaligen Kontakt mit diesen Stoffen
auf und steigt proportional mit der Menge der Reizstoffe an. Zu den
Substanzen, die einen nesselartigen Hautausschlag auslösen, gehören
lang- und kurzkettige Fettsäuren, Aminosäuren, Phenacetin, Morphin,
Atropin, Kodein und Ephedrin.



Therapie

Bei einer chronischen Schädigung bestimmter Hautpartien kann
sich ein degeneratives Kontaktekzem entwickeln. Durch
ständigen Kontakt mit Wasser, Seifen oder Lösungsmitteln wird
der Fett- und Säureschutzmantel der Haut geschädigt. Als Folge
entstehen Risse in der Oberhaut, durch die sowohl
Krankheitserreger als auch allergisierend wirkende Substanzen
eindringen und ein Ekzem verursachen können.


Auslöser von Kontaktekzemen

Die häufigsten Auslöser von Kontaktekzemen sind die Metalle Nickel
und Kobalt, Chromat-Ionen, Duft- und Aromastoffe in Kosmetika,
Haarfärbemittel mit Phenylendiamin, Konservierungsmittel
(Thiomersal, Parabene, Formalin), Kolophonium, Neomycinsulfat und
andere externe Antibiotika und Gummihilfsstoffe (Akzeleratoren,
Antioxidantien, Vulkanisierungstoffe, Stabilisatoren der
Gummiherstellung). Andere Auslöser sind Epoxidharze (Harze,
Lösungsmittel und Härter; meist nur die kleineren Monomere und
Dimere, nicht mehr die Polymere), Reinigungsmittel, Arzneimittel und
Pflanzen.



Tipps bei Kontaktekzem

1.Den Kontakt mit dem Allergen konsequent vermeiden.
Dies kann einen Arbeitsplatzwechsel oder den Verzicht
auf ein bestimmtes Hobby bedeuten.
2.Individuelle Schutzmaßnahmen ergreifen:
Schutzhandschuhe, Hautschutzschaum oder
Hautschutzsalben.
3.Zur Hautpflege seifenfreier Syndets (pH-Wert zwischen 5
und 6,5) und adstringierende und rückfettende Bäder
verwenden.
4.Nach jedem Waschvorgang sollte der Hautschutzmantel
durch entsprechende Pflegemaßnahmen (rückfettende
Öle, Salben etc.) wiederhergestellt werden.
5.Bestehende Hautekzeme werden unter lokalem Einsatz
von Medikamenten (Kortison, Ichthyol- und
Teerpräparate, nichtsteroidale Antiphlogistika) behandelt.
6.Folgeerkrankungen wie Hautinfektionen durch Pilze und
Bakterien müssen gesondert behandelt werden.

Aventis schrieb am 26.10. 2001 um 21:13:01 Uhr zu

Allergie

Bewertung: 1 Punkt(e)

n der industrialisierten Welt (Industrieländern) steigt die Zahl der Allergieerkrankungen
stetig; wahrscheinlich wegen erhöhter Umweltbelastung und übertriebener Hygiene.
Obwohl man heute nach eingehenden Untersuchungen den Patienten gezielt therapieren
kann, so daß auch schwere Allergien den Betroffenen nicht in seinem Alltag behindern,
sind Allergien ernsthafte Erkrankungen.

Erst Mitte des 19. Jh. erkannte man die Zusammengehörigkeit der Krankheiten, die wir
heute als Allergien bezeichnen. 1873 war es der Brite Charles Blackley, der in
Selbstversuchen bewies, daß Heuschnupfen hauptsächlich durch Pollen hervorgerufen
wird.

Geprägt wurde der Begriff »Allergie« jedoch erst in diesem Jahrhundert von den beiden
Kinderärzten Clemens von Pirquet und Bela Shick.

Sie schlugen in der »Münchener Medizinischen Wochenschrift« vor, diesen Begriff zu
verwenden. Sie fügten dazu die Begriffe aus dem griechischen, »allos« (anders oder
verändert) und »ergos« (Arbeit/Aktion) zusammen. Diese Begriffe trafen am besten auf
einen Mechanismus zu, der verhindert, daß Menschen unter bestimmten Bedingungen
keine Immunität entwickeln, sondern eine ständige Zunahme der Reaktivität aufweisen.

Allergie

Eine Allergie ist eine Überreaktion des Körpers, die durch bestimmte Stoffe (Allergene),
z.B. chemische Substanzen oder Eiweiße, die mit der Haut oder den Schleimhäuten in
Kontakt kommen, ausgelöst wird.
Es muß jedoch differenziert werden zwischen einer allergischen Reaktion und einer
Unverträglichkeit auf bestimmte Stoffe, die durch eine reizende oder irritative Wirkung
dieser Stoffe hervorgerufen wird.

Wie entsteht eine Allergie?
Um den Prozeß der Allergieentstehung zu verstehen, muß man den biologischen Aspekt
beleuchten.
Im menschlichen Körper gibt es bestimmte Abwehrmechanismen (Antikörper), die ihn vor
Fremdeinflüssen schützen.
Wenn das Allergen in den menschlichen Organismus eintritt, wird es von bestimmten
Körperzellen als fremd erkannt, und sogleich wird die Produktion von Abwehrstoffen in
Gang gesetzt. Diese Stoffe setzen sich an Mastzellen fest, um dort für einen Neubefall
durch das Allergen parat zu sein. Diesen Vorgang nennt man Sensibilisierungsphase.
Ohne diesen Vorgang wäre eine allergische Reaktion nicht möglich. Den
Folgemechanismus nennt man Reaktionsphase, da die gebildeten Antikörper auf das
Allergen als Fremdkörper reagieren, indem sie bestimmte Botenstoffe (Histamin)
freisetzen, welche bei einem Kontakt mit Rezeptoren des Körpergewebes (z.B. der Haut-
oder Schleimhäute) eine allergische Reaktion auslösen.
Die Allergieanfälligkeit entwickelt sich langsam und wird von seelischen Einflüssen,
Umweltbedingungen und ebenso von den Erbanlagen beeinflußt.

Was löst eine Allergie aus?
Das Allergen. Unsere Umwelt ist voller Allergene, den Verursachern von allergischen
Reaktionen. Bei ihnen kann es sich z.B. um Tierhaare, Hausstaub, Nahrungsmittel oder
auch Arzneimittel und Schimmelpilze handeln.
Zur Zeit sind etwa 20.000 dieser Allergie-auslösenden Stoffe bekannt, von denen nur etwa
400 (in der Mehrzahl Eiweiße) als Hauptverursacher gelten.

Was ist eine Atopie?
Viele Allergien beruhen auf Vererbung einer Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten
Stoffen. Allergische Erkrankungen, die auf Blütenstaub, Tierhaaren oder Schimmelpilzen
beruhen, sind oftmals atopische Reaktionen. Diese Reaktionen sind der Grund für die
häufigsten Allergien (z.B. Heuschnupfen, atopische Ekzeme).

Was ist ein atopisches Ekzem ?
Am ehesten bekannt ist dieses Ekzem unter der Bezeichnung Neurodermitis, jenem
Hautausschlag, der häufig im Kindesalter auftritt, häufig jedoch schon bald wieder
verschwindet. In vielen Fällen führt diese Krankheit aber zu ständig wiederkehrenden
Ekzemen, deren erneutes Erscheinen nie vorhersehbar ist.
Besonders befallen von der durch starken Juckreiz und trockener Haut begleiteten
Erkrankung sind das Gesicht, die Ellenbeugen und/oder der Nacken.
Bei dieser Form der Ekzeme ist darauf zu achten, daß den Betroffenen durch
Medikamente wie z.B. Kortisonpräparaten zu einer Linderung des Juckreizes verholfen
wird, da das Aufkratzen der Ekzeme schlimme Entzündungen oder Narben zur Folge
haben kann.

In welchen Formen treten allergische Reaktionen auf?
Allergien können in sehr unterschiedlichen Formen auftreten. An Heuschnupfen Erkrankte
leiden meist unter Schnupfen, brennenden Augen und Niesen. Asthmapatienten haben oft
erhebliche Atemnot, während sich die Nahrungsmittelallergie in erster Linie durch
Magen-Darm-Beschwerden und Durchfall zeigt.
Die wohl extremste Art einer allergischen Reaktion ist der anaphylaktische Schock, der
sofortige Gegenmaßnahmen erfordert, da er zum Tode führen kann.
Ausgelöst werden kann er durch Arzneimittel, Nahrungsmittel, Naturlatex und
Insektenstiche.

Urtikaria
Es gibt zwei Formen dieser Erkrankung der Haut oder Schleimhaut (Urtikaria/
Nesselfieber), die durch Allergene hervorgerufen werden und sich durch Entstehung und
Dauer unterscheiden.
Die auf allergischen Reaktionen basierende Urtikaria dauert einige Stunden bis zu
mehreren Wochen an. Eine chronische Urtikaria, deren Dauer sich über mehrere Monate
hinziehen kann, wir meist durch äußere Einflüsse begünstigt und hat nur in den seltensten
Fällen ihre Ursache in einer allergischen Reaktion.

Was ist im Notfall zu beachten?

Besonders Nahrungsmittel- und Insektengiftallergiker müssen für einen eventuellen
allergischen Notfall gewappnet sein. Deshalb ist es für die Betroffenen lebenswichtig,
jederzeit die richtigen Arzneimittel (Antihistaminika, Glukokortikoide) für den Notfall bei
sich zu tragen und vor allem über die richtige Anwendung informiert zu sein.
Auch das direkte soziale Umfeld des Allergikers sollte in Notfallsituationen richtig handeln
können. Auch als Außenstehender darf man bei schweren allergischen Beschwerden, wie
sie nach einem Insektenstich auftreten können, nicht zögern und sofort ärztliche
Unterstützung rufen.
Aus diesem Grund sollte ein Allergiker einen Allergiepaß mit sich führen, der neben den
persönlichen Daten auch die Medikamente und Allergene aufführt, die als Auslöser
bekannt sind. So wird es dem medizinischen Personal ermöglicht, umgehend und gezielt
zu helfen. Der Allergiepaß erleichtert aber auch Arzt- oder Apothekenbesuche, denn fast
alle Medikamente können allergische Reaktionen hervorrufen.
Die »Notfallbox« sollte ein Antihistaminikum (in Tropfenform), ein Glukokortikoidpräparat
(z.B. in Tablettenform) sowie das Nebennierenhormon Adrenalin (Fertigspritze) enthalten.

Kann man auch ohne Medikamente etwas tun?

Allergenkarenz: Das einfachste Mittel, während eines Regenschauers nicht naß zu
werden, ist, ihm auszuweichen. Genau das bedeutet auch Allergenkarenz, denn die beste
und einfachste Möglichkeit, den Unannehmlichkeiten allergischer Reaktionen soweit wie
möglich aus dem Weg zu gehen, ist die auslösenden Ursachen zu meiden. So empfiehlt
es sich, während der Pollenflugzeiten Urlaubsregionen aufzusuchen, in denen es keinen
so starken Pollenflug gibt. Als Nahrungsmittelallergiker achtet man auf eine allergenarme
Ernährung.
Jedoch kann auch das Berücksichtigen dieser Empfehlung keinen hundertprozentigen
Schutz vor allergischen Reaktionen bieten.

Was ist eigentlich ...

... ein Antiallergikum ?

Antiallergika sind jene Medikamente, die zur Bekämpfung einer Allergie angewendet
werden. Diese teilt man nach ihren Wirkstoffen in vier Gruppen ein:

1.Antihistaminika: Sie finden ihre Anwendung hauptsächlich bei Heuschnupfen und
Urtikaria. Ihre Wirkstoffe schränken die Wirkung von Histamin (einem körpereigenen
Stoff, der an der Entstehung allergischer Symptome beteiligt ist) ein.
2.Bronchodilatatoren: Diese Medikamente dienen zur Behandlung von
Asthmaanfällen. Sie entkrampfen die Atemwegsmuskulatur, erweitern diese und
erleichtern dem Erkrankten das Atmen.
3.Mastzellstabilisatoren: Diese Medikamente führen zu einer Stabilisierung der
Zellwände von Mastzellen. Dadurch wird die Freigabe großer Mengen von Histamin
(Botenstoff unseres Körpers) und damit eine sofortige allergische Reaktionen
verhindert.
4.Glukokortikoide: Bei dieser Gruppe handelt es sich um Medikamente mit starker
entzündungshemmender Wirkung, die lokal oder systematisch angewendet werden
und die allergische Entzündungsfraktion verhindern.

... Asthma ?
Ausgelöst werden kann ein Asthmaanfall durch die Einflüsse unserer Umwelt, wie z.B.
Rauch oder Treibgase. Aber auch Emotionen und starke körperliche Beanspruchung oder
allergische Reaktionen können Asthma hervorrufen.
Die Bronchien eines Allergikers reagieren überempfindlich gegenüber diesen Einflüssen,
so daß es zu einer Verkrampfung der Bronchialmuskulatur kommt, die Schleimhaut
anschwillt und die Bronchien übermäßig viel Schleim bilden.

... eine Arzneimittelallergie ?
Ursache für diese Art einer Allergie sind entweder Medikament oder deren Abbaustoffe.
Hierbei ist jedoch zu unterscheiden zwischen einer echten Allergie und einer
Pseudoallergie. Die Pseudoallergie ist oft zurückzuführen auf Nebenwirkungen,
Falschdosierungen oder entspricht einer Unverträglichkeitsreaktion auf das Präparat.
Hervorgerufen werden kann eine Arzneimittelallergie durch Medikamente, die auf
chemischer, gentechnischer aber auch pflanzlicher Basis hergestellt werden, oder durch
deren Hilfsstoffe.
Während häufig Antibiotika zu Hautausschlägen, im Extremfall auch zu einem
anaphylaktischen Schock führen, können z.B. Schmerzmittel eine Allergie ebenso wie
eine Pseudoallergie hervorrufen.

... eine allergische Bindehautentzündung/Konjunktivitis ?
Hervorgerufen werden kann diese durch die verschiedensten Allergene wie z.B.
Blütenstaub, Kosmetika, Konservierungsmittel.
Im Verlauf der allergischen Reaktion kommt es zu einer Rötung der Augen, begleitet von
heftigem Brennen, Jucken und Tränenfluß.

... ein ganzjähriger allergischer Schnupfen ?
Im Gegensatz zum Heuschnupfen, der nur während der Pollenflugzeit (saisonal) auftritt,
wird der ganzjährige allergische Schnupfen durch Allergene hervorgerufen, die den
Allergiker ständig umgeben, wie z.B. Tierhaare, Hausstaubmilben, Naturlatex oder
Nahrungsmittel.
Die Symptome des ganzjährigen allergischen Schnupfens gleichen denen des
Heuschnupfens.

... eine Hausstaubmilbenallergie ?
Auslöser für diese Art der Allergie sind Milben, die man nur durch ein Mikroskop erkennen
kann ­ die Hausstaubmilben. Da sie ein feuchtwarmes Milieu lieben, sind sie vorwiegend
im Bettzeug, in Polstern, Möbeln oder Teppichböden vorzufinden. Dadurch sind die
Beschwerden vor allem nach dem Erwachen besonders stark.
Die Beschwerden einer Hausstaubmilbenallergie sind hauptsächlich Schnupfen, Asthma
oder Bindehautentzündung.

... Heuschnupfen ?
Unter allen allergischen Erkrankungen ist der Heuschnupfen die am häufigsten auftretende
Allergie (etwa jeder zehnte Deutsche ist erkrankt). Hervorgerufen wird er durch die jeweils
zur Saison vorhandenen Pflanzenpollen, was ihn zu dem saisonalen allergischen
Schnupfen macht.
Dadurch, daß der Pollenflug saisonal bedingt ist, können sich, je nach Allergie, die
Beschwerden vom Frühling bis in den Frühherbst ausdehnen. Jedoch ist die Mehrzahl der
Betroffenen nur auf eine bestimmte Pollenart allergisch, womit jeder seine »individuelle«
Allergiezeit hat.
Die Beschwerden gleichen denen des ganzjährigen allergischen Schnupfens, jedoch kann
ein starker Heuschnupfen auch die Psyche und das allgemeine Wohlbefinden stören.
Informationen über die jeweiligen Pollenflugzeiten entnimmt man am Besten dem
»Pollenflugkalender« oder erfragt sie bei der Pollenflugvorhersage.

... Inhalationsallergien ?
Heuschnupfen und allergisches Asthma gehören zu dieser Gruppe, weil das Allergen mit
der Luft eingeatmet wird.

... Insektengiftallergie ?
Die Ursache sind Stiche von Wespen, Hornissen und Bienen, deren Gift zu einer
Schwellung der Haut führen. Jedoch handelt es sich hierbei zunächst um eine
Entzündung, noch nicht um eine allergische Reaktion.
Als Folgen des Stichs können eine Reihe allergischer Reaktionen um die Entzündung
entstehen, wie z.B. schmerzhafte Hautausschläge, Schwellungen oder im Extremfall
Nesselfieber, Erbrechen und Atemnot, gipfelnd in einen anaphylaktischen Schock.

... Kontakt-Allergien
Diese Gruppe beinhaltet alle allergisch bedingten Reaktionen der Haut, die auf Kontakt mit
Allergenen, wie z.B. Metallen, Kosmetika und Reinigungsmitteln, beruhen. Träger dieser
Allergene sind u.a. Modeschmuck, metallhaltige Knöpfe, vor allem Jeansknöpfe, und
Textilien.
Die Folgen für den Betroffenen können atopische Ekzeme, Juckreiz oder gerötete
Hautausschläge sein.

... Kreuzallergie ? (Kreuzreaktion)
Diese Art der Allergie beschreibt die Tatsache, daß Pollenallergiker sehr oft auch an einer
Nahrungsmittelallergie leiden, bedingt durch ihre Anfälligkeit zu allergischen Reaktionen.
Ein weiterer Grund ist die Ähnlichkeit der Strukturen bestimmter Allergene.

... Mehlstauballergie ? (Bäckerallergie)
Ausgelöst durch Bestandteile des Mehlstaubes oder von Backhilfsstoffen, kann Asthma
und Bindehautentzündung entstehen. In schweren Fällen bleibt den Betroffenen keine
andere Möglichkeit als den Beruf zu wechseln.

... Naturlatexallergie ?
Immer mehr Menschen, vor allem im Gesundheitsdienst Beschäftigte, leiden an einer
Allergie gegen Naturlatex. Träger der Allergene können Einmalhandschuhe, Spritzen oder
Beatmungsbeutel sein.
Aber auch Gegenstände des täglichen Gebrauchs, wie z.B. Matratzen, Kondome und
Gummistiefel enthalten Naturlatex und können eine Allergie verursachen.
Symptome dieser allergischen Reaktionen sind Schnupfen, Bindehautentzündung, Asthma
und Kontakturtikaria.

... Pollenallergie ?
Die wohl bekannteste Art der Pollenallergie ist der Heuschnupfen, wobei es im Verlauf der
Allergie auch zu Asthma oder Hautausschlägen kommen kann. Hervorgerufen wird Allergie
durch Pflanzenpollen.

... Nahrungsmittelallergie ?
Die allergische Reaktion oder die Unverträglichkeitsreaktion ist Folge des Genusses
bestimmter Nahrungsmittel und deren Inhaltsstoffe.
Sie äußern sich meist als Erbrechen, Bauchschmerzen, Asthma, Juckreiz, Anschwellen
der Lippen, Migräne, und selbst ein Juckreiz in den Ohren kann vorkommen. Besonders
häufig sind:

Alergien gegen Obst, Nüsse und Gemüse
Gewürzallergie
Allergie gegen Eiweiße
Hühnerei-Allergie
Kuhmilch-Allergie
Allergien gegen Fische und Schalentiere


... Pseudoallergien ?
Obwohl die Beschwerden denen einer echten Allergie gleichen, spricht man von einer
Pseudoallergie, wenn sie nicht von einer antikörpervermittelten Reaktion ausgeht, sondern
wenn die Symptome von Mediatorstoffen ausgelösten Reaktionen sind.
Auslöser finden sich sehr oft in Lebensmittelzusätzen, wie z.B. Konservierungsmitteln,
Aromastoffen oder Farbstoffen.

... Schimmelpilzallergie ?
Auslöser sind die mikroskopisch kleinen Sporen der Schimmelpilze, die Beschwerden wie
z.B. Schnupfen oder Asthma hervorrufen können.
Ein ideales Milieu finden sie auf Pflanzen- oder Essensresten, die bereits faulen, oder in
feuchtwarmen Biotopen oder schlecht durchlüfteten, feuchten Räumen. Selbst
Klimaanlagen sowie Wein oder Obstsäfte enthalten diese Pilze, sodaß bei einer Allergie
auch hierauf geachtet werden sollte.

... Soforttypallergie (Typ I) ?
Heuschnupfen, Insektengiftallergie und der allergische Schock gehören zu dieser
Kategorie. Kennzeichnend ist, daß die allergische Reaktion sofort nach Kontakt mit dem
Allergen auftritt. Dies geschieht innerhalb weniger Sekunden oder Minuten.

... Soforttypallergie (Typ II / III) ?
Diese Gruppen beschreiben allergische Reaktionen, die als Folge von Arznei- oder
Nahrungsmittelallergien auftreten. Die Beschwerden treten meist erst nach mehreren
Stunden ein

... Soforttypallergie (Typ IV) ?
Die Folgen dieser allergischen Reaktionen treten meist erst nach zwölf bis achtundvierzig
Stunden, und nicht selten durch wiederholten Kontakt mit dem Allergen auf. Zu diesem
Allergietyp gehören vor allem die Kontaktekzeme.

... Sonnenallergie ?
Wenn man nach dem Sonnenbad plötzlich Rötungen, Bläschen oder Quaddeln an sich
entdeckt, muß es sich nicht gleich um einen Sonnenbrand handeln.
Hervorgerufen durch eine allergische- oder Überempfindlichkeitsreaktion, meist noch
verstärkt durch die Inhaltsstoffe von Medikamenten, Sonnenschutzmitteln oder Kosmetika,
treten diese Symptome meist bei Menschen mit heller Haut auf, wenn sie sich intensivem
Sonnenlicht aussetzen.

... Tierhaarallergie ?
Tierhalter trifft es sehr schwer, wenn sie erfahren, daß sie durch eine Tierhaarallergie
gezwungen sind, sich von dem liebgewonnenen Haustier zu trennen. Jedoch leidet
inzwischen fast jeder dritte Tierhalter unter einer solchen Allergie, wobei dies besonders für
die Halter von Katzen und Meerschweinchen zutrifft.
Nicht unbedingt die Haare sind das Allergen, sondern die an ihnen haftende Kotteilchen,
Hautschuppen oder Speichel.
Bei dieser Allergie gelangen die Allergene hauptsächlich durch Einatmen oder direkten
Kontakt mit der Bindehaut zu den Schleimhäuten und lösen Reaktionen wie Schnupfen,
Asthma oder Bindehautentzündungen aus. In einigen Fällen kann es auch zur Bildung von
Ekzemen kommen.
Auch tierhaarenthaltende Gegenstände, wie z.B. Matratzen oder Möbel, können Auslöser
für diese Allergie sein.

... Berufsallergien ?
Durch immer mehr allergieauslösende Stoffe, Hilfsstoffe und Fertigrodukte in den Betrieben
gehören Allergien inzwischen zu den am häufigsten auftretenden Berufserkrankungen. So
werden immer mehr Fälle von Mehlstauballergien bei Bäckern oder von allergischen
Hautreaktionen bei Friseuren beobachtet. Auch Metallarbeiter haben ein erhöhtes
Allergierisiko.
Aus diesen Gründen sollte bei der Berufswahl beachtet werden, ob nicht evtl. eine bereits
bekannte Allergie oder die Veranlagung vorhanden ist, die bestimmte Berufe von vornherein
ausschließt. Zwar kann man Allergien durch medikamentöse Behandlung bessern, oft ist
jedoch ein Wechsel des Berufes der einzige Weg, um eine Verstärkung der Beschwerden
zu verhindern.

Wie versucht mein Arzt zu erkennen, welche Allergie ich habe ?

Auf Grund der Vielzahl der Allergene muß der Arzt verschiedene Tests zur
Diagnostizierung der jeweils auslösenden Allergene durchführen.
Ein Gespräch zwischen Arzt und Patient soll es dem Arzt ermöglichen, an Hand
bestimmter Merkmale den Kreis der in Frage kommenden Allergene einzuschränken und
einen »Verursacherkreis« zu ermitteln.

Zu diesem Zweck werden Hauttests durchgeführt, deren Ziel es ist, die Vielzahl der
Verursacher einzugrenzen. Zu diesem Zweck werden Allergene in oder auf die Haut
gebracht, und durch Bewertung der Reaktion wird das auslösende Allergen festgelegt.
Es gibt verschiede Arten von Hauttests,, u.a. ...

Reibtest
Das Allergen wird in die Haut eingerieben.



Pricktest
Das gelöste Allergen wird auf die Haut aufgetragen, diese dann leicht eingeritzt,
sodaß das Allergen eindringen kann.



Scratchtest
Wie schon bei dem Pricktest wird die Haut eingeritzt und dann mit dem Allergen in
Kontakt gebracht (umgekehrte Reihenfolge).



Intrakutantest
Bei diesem Test wird das Allergen direkt unter die Haut gespritzt.



Epikutantest
Diese Methode benutzt ein Pflaster, um das Allergen mit der Haut in Kontakt zu
bringen.Die Ergebnisse können nach mehreren Stunden betrachtet werden.

Als Bestätigung der Hauttests werden Bluttests durchgeführt. Im Blut können die während
der Sensibilisierungsphase gebildeten Antikörper nachgewiesen werden und somit auch
eine allergische Reaktion auf das Allergen.

Provakationstest
In einem letzten Tests wird abgesichert, ob es sich wirklich um das, bzw. die
ermittelten Allergene handelt. Hierzu wird das »verdächtige« Allergen direkt auf die
Schleimhäute (Nasen-, Bronchialschleimhaut) aufgebracht und die Reaktion
beobachtet. Sollte das Immunsystem auf die Fremdkörper reagieren, kann man mit
großer Sicherheit davon ausgehen, daß es sich um den »Provokateur« handelt.
Diese Untersuchung darf nur unter fachkompetenter Aufsicht erfolgen, da Risiken
mit ihr verbunden sind (u.a. anaphylaktischer Schock).
Konjunktivaltest
Selten durchgeführte Diagnostikmethode, in der das Allergen direkt auf die
Bindehaut des Auges aufgebracht wird.


Verschiedenen Therapieformen zur Behandlung von Allergien

Allergenkarenz
Die Lösung, die am einfachsten erscheint, ist nicht immer durchsetzbar, und
genauso verhält es sich mit der Allergenkarenz.
Der Alltag erlaubt es oft nicht, den Kontakt mit Allergenen völlig zu vermeiden.
Jedoch sollte versucht werden, die Allergenbelastung zu minimieren, um möglichst
beschwerdenfrei leben zu können.

Medikamentöse Behandlung
Es gibt eine Vielzahl von Medikamenten zur Behandlung allergischer Erkrankungen
(Antiallergika), die nicht alle verschreibungspflichtig sind. Sie dürfen nur nach
ärztlicher Verordnung genommen werden.

Hyposensibilisierung
Wie bei einer Impfung wird das Allergen in die Haut injiziert und in langsamen
Schritten immer höher dosiert. Das Immunsystem des Patienten soll durch diese
Therapie an das Allergen gewöhnt und »abgestumpft« werden mit dem Ziel, die
allergischen Beschwerden soweit wie möglich zu verringern.
Diese Behandlung kann sich über einen längeren Zeitraum von mehreren Jahren
erstrecken, ist jedoch in den meisten Fällen sehr erfolgreich.

Diät
Bei einer allergisch bedingten Nahrungsmittelunverträglichkeit ist die Diät eine
geeignete Diagnose- und Therapiemethode.
Um festzustellen welches Nahrungsmittel als Allergen in Frage kommt, beginnt
man mit einer Suchdiät, in deren Verlauf die vermuteten Auslöser vom Speiseplan
genommen werden. Nach einem vorgegebenen Plan werden diese wieder neu und
gezielt aufgenommen und an Hand der Symptome festgestellt, welches
Lebensmittel die Beschwerden hervorruft.
Eine andere Diagnostikmethodik ist die Eliminationsdiät, die die vermuteten
Auslöser völlig vom Speiseplan streicht.
Eine dritte Möglichkeit ist die Ausschlussdiät, die anfangs nur allergisch
unproblematische Lebensmittel zulässt, um den Patienten nach einer Phase von
etwa drei Tagen wieder mit den verdächtigen Lebensmitteln zu konfrontieren und die
Reaktion zu bewerten.

Wie alle Diagnostik- und Behandlungsmethoden sollte auch die Diät unter ärztlicher
Aufsicht durchgeführt werden.


Informationen zum Thema Allergie

Nützliche Ratschläge und Adressen von Selbsthilfegruppen erhalten sie u.a. durch
den

Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Hindenburgstr. 110
41061 Mönchengladbach
Tel. 0 21 61 / 18 30 24

Nanni schrieb am 1.12. 2000 um 01:35:18 Uhr zu

Allergie

Bewertung: 6 Punkt(e)

Eine Allergie nennt man die Hypersensibilität des Immunsystems eines Körpers gegen ein Allergen.
Der Körper eines Menschen ist überempfindlich gegenüber Dingen, die für die Körper der meisten anderen Menschen nicht beachtenswert erscheinen, oder zumindest keine gesteigerte Abwehrreaktion auslösen.
Die Ursachen einer Allergieentwicklung sind noch nicht abschließend geklärt, es scheint insgesamt ein mutifaktorielles Geschehen zu sein, die verschiedensten Gründe werden dikutiert, bis hin zu der Annahme, eines ursächlich traumatischen Kontaktes zwischen Allergen und Körper.
Wenn der Kontakt zum Allergen gemieden wird, kommt es zu keiner allergischen Reaktion, diese Meidung kann aber im Alltag, und auch je nach auslösendem Agens, sehr schwierig oder unmöglich sein.
Eine Therapie kann als Ziel die Behandlung der Symptome haben, oder aber, bzw. in Kombination hiermit, die Reduktion der Abwehrreaktion des Körpers.
Dieses Verfahren wird Hyposensibilisierung genannt. Sie wird durchgeführt bei sonstiger Gesundheit des Allergieinhabers. Unter kontrollierten und überschaubaren Bedingungen wird das Immunsystem mit einer geringen Dosis des allergieauslösenden Stoffes konfrontiert, die Dosis sollte möglichst unter der Schwelle einer zu erwartenden Abwehrreaktion liegen. Bei ausreichender Verträglichkeit werden diese Maßnahmen mit einer nächst höheren Dosis wiederholt. Ziel ist es, die Erinnerung des Immunsystems an den auslösenden Stoff als Allergen, zu löschen; ihn wieder an den allergieauslösenden Stoff zu gewöhnen.
Eine Hyposensibilisierung macht Mühe und geht auch jeweils mit dem Risiko einher, die absichtlich zugeführte Allergendosis zu hoch gewählte zu haben, was dann zu der, eigentlich unerwünschten, Abwehrreaktion führt.
Deshalb wird eine Hyposensibilisierung auch nur gegenüber Stoffen/Dingen durchgeführt, die im täglichen Leben nicht gemieden werden können oder nicht gemieden werden wollen.

Ralph Kolges schrieb am 26.10. 2001 um 20:57:31 Uhr zu

Allergie

Bewertung: 1 Punkt(e)

Allergien im Kindes- und
Säuglingsalter

Schilderungen über allergische Erkrankungen finden wir
bereits in der Antike, wobei die ersten Beschreibungen über
den Heuschnupfen erst Ende des 18. Jahrhunderts
veröffentlicht werden. Dies ist auch die Gründungszeit des
Deutschen Allergie- und Asthmabundes 1897 auf Helgoland als
sogenannter Heufieberbund.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff der Allergie durch
v. Pirquet erstmalig festgelegt. Er erkannte, dass durch Antikörper
Erkrankungen hervorgerufen werden können. Der Begriff ist aus dem
griechischen »allos« (d.h. Veränderung des ursprünglichen Zustandes)
abgeleitet. Er beschreibt, dass durch den Kontakt mit einem
körperfremden Stoff die Reaktionsbereitschaft des Köpers verändert
wird. Bei weiteren Kontakten mit diesem Stoff kommt es dann zu
einer steigenden Reaktionsbereitschaft oder die Reaktionsbereitschaft
sinkt, wie bei der Immunität.

Im weiteren Verlauf wurden verschiedene immunologische
Mechanismen beobachtet, die schließlich in vier grundlegende
Mechanismen eingeteilt wurden, wobei die sogenannte
Sofortreaktion mit IgE als Botenstoff (z. B. der
Heuschnupfenanfall) als Typ IReaktion bezeichnet wird.
Leider werden auch unspezifische Reaktionen, wie z. B. nicht
einzuordnende Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln im
täglichen Sprachgebrauch als Allergie bezeichnet. Hier sollte auf
eine genaue Verwendung des Begriffes Allergie geachtet
werden. So kann Durchfall nach Genuss von Milch sicherlich
eine Kuhmilchallergie sein. Die meisten Patienten mit diesen
Symptomen leiden jedoch an einer Unverträglichkeitsreaktion,
der Laktose-Intoleranz, die mit einer Allergie nichts außer dem
Symptom Durchfall gemeinsam hat. Bei der Laktoseintoleranz
werden je nach Erkrankungszustand geringe Mengen an
Kuhmilch vertragen. Erst bei größeren Mengen an Laktose
(Milchzucker) über die Nahrung aufgenommen, kommt es zu
Symptomen. Bei der Kuhmilchallergie genügen jedoch schon
Spuren des Kuhmilchproteins, um den Patienten erkranken zu
lassen.


Häufigkeit allergischer Erkrankungen

Heute leiden immer mehr Kinder unter allergischen Erkrankungen.
Leider gibt es keine genauen Zahlen über die Häufigkeit von
allergischen Erkrankungen im Kindesalter. Die Zahlen der einzelnen
Autoren liegen weit auseinander. Die Häufigkeit des Asthma
bronchiale scheint sich jedoch in der Literatur um einen gewissen
Wert einzupendeln. Mit einer Erkrankungshäufigkeit von ca. 15
Prozent stellt es die häufigste chronische Erkrankung im Kindes- und
Jugendalter in der westlichen Welt dar. Die Zahlen scheinen in den
letzten Jahrezehnten stetig steigend zu sein. Interessant waren dazu
die Zahlen aus dem wiedervereinigten Deutschland. Sicherlich gab es
durch die Trennung nach dem 2. Weltkrieg keine genetischen
Unterschiede zwischen Ost und West. Wohl entwickelte sich die
kulturelle und wirtschaftliche Situation in beiden Staaten
unterschiedlich. Die unterschiedlichen Lebensbedingungen führten zu
unterschiedlichen Erkrankungshäufigkeiten.

So wurde bei einer Untersuchung bei neun bis elf Jahre alten
Schulkindern Unterschiede in der Erkrankungshäufigkeit
zwischen den alten und neuen Bundesländern festgestellt. Von
Heuschnupfen waren im Westen der Republik 8,6 Prozent, im
Osten nur 2,7 Prozent betroffen. Beim Asthma bronchiale lag
der Prozentsatz bei 9,3 (West) gegenüber 7,2 (Ost). Eine
bronchiale Überreaktionsbereitschaft lag bei 8,3 Prozent (West)
und 5,5 Prozent (Ost).
Die unterschiedlichen Zahlen werden heute durch die sogenannte
»Schmuddelhypothese« erklärt. So wurden in der damaligen DDR die
Kinder früher und häufiger als in der Bundesrepublik in
Gemeinschaftseinrichtungen untergebracht, was zu vermehrten
Infekten bei den Kindern führte. Gerade diese Infekte sollen nach
Meinung der Theoriebefürworter dafür verantwortlich sein, dass das
Immunsystem durch die Bildung von Infektantikörpern vernünftig
beschäftigt wurde und nicht auf die unsinnige Idee kam, IgE
Antikörper zu bilden und damit die Allergiekarriere zu starten.

Sicherlich spielen noch andere Aspekte eine Rolle. Aus dieser
Theorie heraus kann man jedoch junge Müttern mit im Winter
mehrfach an banalen Infekten erkrankten Kindern nur
beruhigen. Hier tut das Immunsystem der kleinen Patienten
etwas Sinnvolles und die Allergie der Kinder ist in der Zukunft
der Patienten damit unwahrscheinlicher. Vereinfacht gesagt
scheint zu gelten, dass durch die Beschäftigung des
Immunsystems mit sinnvollen Aufgaben (Erregerabwehr)
unsere körpereigen Abwehr nicht auf »dumme Gedanken« zu
kommen scheint (Allergiebildung).


Auftreten allergischer Erkrankungen

Es ist ein immer noch weit verbreiterter Irrtum, dass Säuglinge keine
Allergien ausbilden können. Prinzipiell kann jedes Kind bereits im
Mutterleib spezifische Antikörper als Zeichen der Sensibilisierung
bilden. Somit ist eine Allergie in jedem Alter möglich.

Säuglinge bilden zumeist Antikörper gegen Kuhmilch und
Hühnereiweiß über die Ernährung aus. Dies äußert sich dann in
Hautsymptomen wie der Neurodermitis oder in Symptomen des
Magen-Darm-Traktes. Bei letzteren kann es dann zu
chronischen Durchfällen und Gedeihstörungen kommen.
Im Kleinkindes- und Schulalter werden dann allergische Symptome
häufiger durch Innenraumallergene, wie Katzen- und
Hausstaubmilbenallergen, ausgelöst. Das Katzenallergen scheint
dabei besonders bahnend zu sein, da es sich an die Feinstäube bindet
und sich somit permanent in der Raumluft schwebend dem Bewohner
anbietet. Die Hausstaubmilbe mit ihren Ausscheidungen findet sich
zumeist in unseren Betten. Wenn man bedenkt, dass Kinder mit einer
Schlafdauer von zehn Stunden nahezu die Hälfte des Tages in ihren
Betten verbringen, kann man sich die Relevanz des Milbenallergens
leicht vorstellen. Im weiteren Leben finden wir bei Jugendlichen dann
gehäuft die Pollensensibilisierung, die sich zum Beispiel als
Heuschnupfen darstellen kann.



Allergische Erkrankungen verhindern

In wieweit banale Infekte und die Innenraumallergene unser
weiteres Leben durch Allergiebahnung beeinflussen und ob
langes Stillen tatsächlich Allergien verhindert, müssen
zukünftige Studien zeigen.
Generell sollte möglichst lange gestillt und die Beikost spät und
einseitig in den Ernährungsplan eingeführt werden. Ob dieses
Vorgehen Allergien bei der zunehmenden Belastung unserer
Haushalte durch das Milbenallergen verhindern kann, scheint fraglich.
Wichtig scheint hier ein Überdenken der Bettpflege mit längeren
Lüftungsintervallen und regelmäßigen Reinigungszyklen von Matratze
und Bettzeug zu sein. Eltern sollten auf das Rauchen verzichten und
die Wohnung zur nikotinfreien Zone erklären.



Therapie allergischer Erkrankungen

Wenn es zu manifesten Allergien bei Kindern gekommen ist,
wird heute leider immer noch zu spät und zu unspezifisch
behandelt. Hier sollte beim Asthma bronchiale endlich die
Kortisonangst der Vergangenheit angehören. In vielen Studien
wurde bewiesen, dass eine frühzeitige Therapie mit inhalativem
Cortison die Krankheit bestmöglich beeinflusst.
Die Kinder mit einem Asthma bronchiale, die ausreichend behandelt
werden, haben ein besseres Längenwachstum, geringere
Schulprobleme (Fehlzeiten, Sportausfallzeiten), weniger Allergien als
die unzureichend behandelten Kinder, eine bessere Lungenfunktion
und erhalten bereits verlorengegangene Lungenkapazität wieder
zurück. Leider wird hier bei den Kindern noch häufig wertvolle
Therapiezeit verschenkt. Eltern werden zu spät über die Erkrankung
und deren Therapiemöglichkeiten informiert. Es wird mit Hustensäften
und häufiger Antibiose behandelt und die Krankheit schreitet weiter
fort.

Auf der anderen Seite muss man sich davor hüten, in
Übervorsicht jedem Säugling mit pfeifender Bronchitis im Winter
ein Asthma bronchiale anzudichten. Auch die
Hyposensibilisierung, bei der das krankmachende Allergen in
regelmäßigen Abständen unter die Haut gespritzt wird, wird
immer noch zu spät bei Kindern und Jugendlichen angewendet.
Die Beobachtungen der letzten Jahre scheinen jedoch zu
bestätigen, dass die Hyposensibilisierung am besten wirkt, wenn
die Allergie noch nicht lange besteht und nur wenige Allergien zu
behandeln sind. Somit ist diese »Allergiespritze« eigentlich eine
bevorzugte Therapie spezialisierter Kinder- und Jugendärzte.

http://www.daab.de schrieb am 26.10. 2001 um 20:51:50 Uhr zu

Allergie

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Hyposensibilisierung

Die drei Säulen in der Behandlung von Allergiekrankheiten
sind die Meidung des Allergens, die symptomatische
Behandlung der Beschwerden mit antiallergisch wirksamen
Medikamenten und die Hyposensibilisierung. Viele Allergene
können nicht zuverlässig gemieden werden und die manchmal
langfristige Anwendung von Medikamenten kann auch
problematisch sein. Unter einer Hyposensibilisierung, früher
auch als »Desensibilisierung« bezeichnet, versteht man die
wiederholte Zufuhr eines Allergens in allmählich zunehmender
Dosis bei einem Patienten mit nachgewiesener Allergie gegen
dieses Allergen.

Ziel der Hyposensibilisierung ist eine Gewöhnung an das Allergen und
damit möglichst eine Beseitigung der allergischen Reaktionslage.
Auch eine Verminderung des Medikamentenverbrauches oder die
Abwendung eines weiteren Fortschreitens der Allergiekrankheit - z.B.
von Heuschnupfen zu Asthma - können aber bereits eine Besserung
der Allergiekrankheit darstellen.

Bereits am Anfang dieses Jahrhunderts wurde die
Hyposensibilisierung erstmals bei Heuschnupfen durchgeführt.
Heute wird die Hyposensibilisierung außer bei allergischem
Fließschnupfen oder allergischem Asthma, auch bei der
Insektengiftallergie, seltener bei Nahrungsmittelallergie und bei
atopischem Ekzem eingesetzt. Wie die Behandlung wirkt, ist
auch heute trotz vieler Fortschritte in der Allergieforschung noch
nicht völlig klar. Es ist jedoch offensichtlich erforderlich zur
Beseitigung einer allergischen Reaktionslage eine hohe
Allergendosis in kurzen Zeitabständen zu verabreichen und dies
über einen längeren Zeitraum hinweg zu wiederholen. Das
Immunsystem reagiert darauf mit einer Umstellung, so daß die
Allergene, die vorher eine krankmachende Abwehrreaktion
ausgelöst haben, dann vertragen werden.


Hyposensibilisieren - mit was?

Allergenextrakte werden aus natürlich vorkommenden, mit Ausnahme
von Insektengiften sonst unschädlichen Substanzen hergestellt. Zur
Behandlung gibt es Extrakte verschiedener Pollen, Hausstaubmilben,
Tierhaare, Insektengifte, Schimmelpilze und Nahrungsmittel. Für die
Herstellung von Therapielösungen werden die betreffenden Allergene
gereinigt und haltbar gemacht. Da manche Allergene bei diesem
Verarbeitungsprozeß zerstört werden, können von solchen Allergenen
auch keine Therapielösungen hergestellt werden. Denn die Lösungen
sind offensichtlich nur dann gut wirksam, wenn sie auch tatsächlich
die jeweils krankheitsauslösenden Allergene enthalten.



Bei welchen Krankheiten?

Der Einsatz der Hyposensibilisierung ist nur bei Krankheiten
sinnvoll, bei denen eine allergische Reaktionslage ursächlich ist,
das auslösende Allergen bekannt ist und eine geeignete
Therapielösung erhältlich ist. Sehr gut belegt ist bei allergischem
Fließschnupfen die Wirksamkeit einer Hyposensibilisierung mit
Pollen oder Hausstaubmilben; ein frühzeitiger
Behandlungsbeginn verhindert bei einem Teil der behandelten
Patienten auch das spätere Auftreten von allergischem Asthma.
Es wird heute empfohlen, die Behandlung schon in einer frühen
Phase der Erkrankung einzuleiten. Bestehen zusätzlich
Kreuzallergien gegen Nahrungsmittel, die
Allergenverwandtschaften zu den relevanten Pollen aufweisen,
so kann bei manchen Patienten auch eine Besserung der
begleitenden Nahrungsmittelallergie durch die
Pollenhyposensibilisierung bewirkt werden.
Auch wenn schon ein allergisches Asthma eingetreten ist, kann die
Hyposensibilisierung noch wirksam sein. Nicht empfohlen wird sie
dagegen, wenn es durch jahrelanges Bestehen von Asthma schon zu
einer dauerhaften Einschränkung der Lungenfunktion gekommen ist
und gar nicht mehr so sehr die Allergie, sondern deren Folgezustand
im Vordergrund des Krankheitsgeschehens stehen.

Bei Insektengiftallergie ist die Behandlung dann angezeigt, wenn
über die Stichstelle hinausreichende allergische Reaktionen
(Nesselfieber, Atemnot, Herz-/Kreislaufbeschwerden,
Bewußtlosigkeit) auftreten. Es gibt für die Behandlung sowohl
Bienen- wie auch Wespengiftextrakte. Zwischen 90 und 100
Prozent der behandelten Patienten sind durch die Behandlung
erfolgreich geschützt. Bei Patienten, die schwere, eventuell
sogar lebensbedrohliche Reaktionen durch Nahrungsmittel
erlitten haben und die das Allergen nicht sicher meiden können,
weil es so häufig und oft auch »versteckt« vorkommt, ist eine
Hyposensibilisierung anzustreben. Eine Nahrungsmittelallergie
kann erfolgreich mit der Hyposensibilisierung behandelt werden.
Problematisch ist, daß verläßliche Behandlungsextrakte kaum
zur Verfügung stehen. Alternativ kann auf natürliche
Nahrungsmittel ausgewichen werden, die oral verabreicht
werden. So kann beispielsweise die Milchallergie mit
handelsüblicher Milch behandelt werden.
Das atopische Ekzem wird durch zahlreiche verschiedene Faktoren
ausgelöst. Bei einzelnen Patienten sind die wesentlichen
Auslösefaktoren bestimmte Allergene, wie Pollen, Hausstaubmilben
oder Tierhaare. Es konnte in der Vergangenheit immer wieder für
einzelne Patienten gezeigt werden, daß deren Erkrankung durch eine
Hyposensibilisierung deutlich zu bessern war. Allerdings fehlen derzeit
noch Beobachtungen an größeren Patientengruppen mit atopischem
Ekzem, um klar sagen zu können, welche Patienten von einer solchen
Behandlung profitieren können.



Wie?

Es gibt im wesentlichen zwei unterschiedliche Möglichkeiten, die
Therapielösung zu verabreichen: Sublingual/Oral: Die
Therapielösung wird in den Mund genommen und dort kurz unter
der Zunge belassen und später geschluckt oder wieder
ausgespuckt. Die Behandlung erfolgt in der Regel täglich.
Subkutan: Hier wird das Allergen durch Injektion in den
Oberarm verabreicht. Die Behandlung erfolgt anfangs häufiger,
entweder in täglichen oder in wöchentlichen Abständen. Wenn
die Enddosis erreicht ist, wird der Behandlungsabstand auf vier
Wochen ausgedehnt.
Sowohl bei sublingualer wie auch subkutaner Behandlung muß die
erreichte Höchstdosis über einen längeren Zeitraum hinweg
regelmäßig weiter verabreicht werden. Mindestens muß die
Behandlung drei Jahre lang durchgeführt werden. Bei sehr schweren
Krankheitsbildern, z.B. lebensbedrohlichen Insektenstichreaktionen,
wird manchmal auch eine lebenslange Behandlung empfohlen. Was
die Wirksamkeit anbetrifft, so ist die Behandlung mit Injektionen
offensichtlich der sublingualen Behandlung überlegen. Bislang steht
die sublinguale Behandlung nur für einige Allergene zur Verfügung.



Und Risiken und Nebenwirkungen?

Die wesentlichen Nebenwirkungen einer Hyposensibilisierung
bestehen darin, daß die Zufuhr der Allergene das auslöst, was
man mit der Behandlung gerade verhindert will: Es treten vor
allem während der Einleitungsphase allergische
Krankheitserscheinungen auf. So kommt es oft bei der
Injektionsbehandlung zu Juckreiz und Schwellung an der
Einstichstelle. Seltener sind Störungen des Allgemeinbefindens
wie Abgeschlagenheit oder Kopfschmerzen; auch allergische
Reaktionen wie Quaddeln, Atemnot, Kreislaufreaktionen oder
das Auftreten von Ekzemen können vorkommen. Bei manchen
Allergieformen, z.B. der Insektengiftallergie, treten derartige
Reaktionen häufiger auf; daher empfiehlt sich hier auch in erster
Linie die stationäre Einleitung der Behandlung.
Durch Vermeidung von bestimmten Risikofaktoren und
Nachbeobachtung des Patienten kann das Risiko solcher
Nebenwirkungen sehr gering gehalten werden: auch sind derartige
Reaktionen meist leicht und gut behandelbar. Letztlich muß immer
individuell abgewogen werden, was höher zu bewerten ist: Der Vorteil
einer erfolgreich behandelten Allergiekrankheit oder die Möglichkeit,
im Rahmen der Hyposensibilisierung Reaktionen zu entwickeln.

http://www.daab.de schrieb am 26.10. 2001 um 20:56:55 Uhr zu

Allergie

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Hausstaubmilben-Allergie

Die Hausstauballergie wird vorwiegend durch die im
Hausstaub lebenden Milben ausgelöst, wobei das eigentliche
Allergen aus dem Kot der Milben stammt. Die Hausstaubmilben
sind ganz natürliche Mitbewohner unserer häuslichen
Umgebung und haben nichts mit Unsauberkeit zu tun. Sie
übertragen auch keinerlei Krankheiten. Die Milben sind 0,1 bis
0,5 mm groß und daher mit bloßem Auge nicht zu sehen.

Eine Milbe produziert im Laufe ihres zwei bis vier Monate langen
Lebens etwa das 200-fache ihres Gewichtes an Exkrementen. Die
Kotbällchen, die zunächst noch von einer schleimartigen Schicht
umgeben sind, zerfallen nach deren Austrocknen in sehr kleine
Teilchen, die sich dann mit dem Hausstaub verbinden. Durch
Bewegungen von Textilien, wie Bettdecke oder Matratze,
Polstermöbeln und Teppichen, sowie durch den Luftzug z. B. im
Rahmen des Staubsaugens, wird dieser allergenhaltige Staub
aufgewirbelt und mit der Atemluft inhaliert. Dies führt vorwiegend zu
allergischen Atemwegserkrankungen wie Augentränen oder -jucken,
Fließschnupfen, Niesanfälle, und in schwerwiegenden Fällen tritt
Husten, Atemnot und ein allergisches Asthma bronchiale auf. Treten
diese heuschnupfenähnlichen Symptome das gesamte Jahr über auf,
und sind die Beschwerden besonders nachts und am frühen Morgen
nach dem Aufstehen stärker, so deutet dies auf eine
Hausstaubmilben-Allergie hin.



Steckbrief der Hausstaubmilbe

Die zwei häufigsten Milbenarten in unserer alltäglichen
Umgebung sind die Dermatophagoides pteronyssinus und
Dermatophagoides farinae. Die Milben zählen zur Gruppe der
Spinnentiere. Sie ernähren sich hauptsächlich von menschlichen
und tierischen Hautschuppen und Schimmelpilzen. Täglich
verliert der Mensch etwa ein bis zwei Gramm Hautschuppen,
genug um davon 1,5 Millionen Hausstaubmilben einen Tag lang
zu ernähren.
Zu ihrer Vermehrung und Allergenproduktion benötigen die Milben
bestimmte ökologische Voraussetzungen. Neben der Sicherstellung
der Nahrung durch menschliche Hautschuppen, Schimmelpilze etc.
stellen vor allem Umgebungsfeuchtigkeit und Temperatur die
wichtigsten Faktoren dar. Die optimalen Klimabedingungen für die
meisten Milbenarten liegen bei einer mittleren relativen Feuchtigkeit
von 70 Prozent und einer Temperatur von 25C. Die
Hauptvermehrungszeit der Hausstaubmilben liegt in den Monaten Mai
bis Oktober. Mit Beginn der Heizperiode und der damit verbundenen
Abnahme der relativen Luftfeuchtigkeit stirbt der größte Teil der
Milben ab. Damit hat sich nun die maximale Menge an Exkrementen
angesammelt, so dass die Beschwerden für den
Hausstaubmilben-Allergiker in dieser Zeit am größten sind. Im
Hochgebirge, das heißt über 1.200 Meter, sind kaum Hausstaubmilben
anzutreffen.



Lebensraum der Hausstaubmilbe

Das Hauptreservoir der Milben sind die Matratzen der Betten.
Weitere Lebensräume bieten sich in textilen Polstermöbeln,
Teppichen und Teppichböden. Die früher grundsätzlich gegebene
Empfehlung bei Hausstaub- bzw. Milbensensibilisierung Teppiche
zu entfernen, kann nach dem heutigen Stand der Forschung nicht
mehr generell aufrecht erhalten werden. Auch die Anschaffung
von Materialien, z.B. Matratzen aus Synthetik und der Verzicht
auf organische Materialien hat sich als wenig wirksam erwiesen.
Heute stehen vielmehr verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung,
Milbenwachstum und Allergenproduktion in Innenräumen zu
vermindern. Die wichtigste Maßnahme ist, die Matratze des Bettes mit
einem milbendichten Schutzbezug (Encasing) zu versehen. Damit wird
den Milben ihr Hauptlebensraum abgesperrt und verhindert, dass das
Milbenallergen durchdringen kann.



Tipps bei Hausstaubmilbenallergie

1.Wenn die Matratze älter als acht Jahre ist, sollte sie gegen
eine neue ausgetauscht werden.
2.Matratzen mit speziellen milbendichten Überzügen
(Encasings) versehen.
3.Oberbett, Kopfkissen und Bettwäsche sollten bei 95C
waschbar sein, mindestens jedoch bei 60C. Alternativ
können Oberbetten/Kopfkissen ebenfalls mit Encasings
versehen werden.
4.Alle Räume stets gut lüften und trocken halten.
5.Teppiche und Teppichböden können halbjährlich mit
sogenannten »akariziden Mitteln« (in der Apotheke
erhältlich) gereinigt werden.
6.Polstermöbel müssen regelmäßig gesäubert werden und
lassen sich ebenfalls mit akariziden Mitteln behandeln.
7.Vorsicht vor allem bei alten Polstermöbeln! Hier kann sich
vielleicht im Laufe der Jahre eine ansehnliche
Milbenpopulation gebildet haben.
8.Ledermöbel sind unproblematisch. Hier finden Milben
keinen Lebensraum.
9.Bei der Wahl der Staubsauger sollte man auf Geräte mit
speziellen Feinstaubfiltern achten. Die Filtertüten sollten
nicht länger als 14 bis 21 Tage im Staubsauger bleiben.
10.Vor allem im Schlafbereich auf Staubfänger verzichten.
Dazu gehören Velours, Vorhänge, offene Bücherregale
u.a.
11.Kuscheltiere von Kindern können durch einen Besuch in
der Kühltruhe von Milben befreit werden. Alternative sind
(bei mind. 60C) waschbare Kuscheltiere.
12.Als Urlaubsgebiete empfehlen sich für Hausstauballergiker
Regionen über 1.200 Meter Höhe.

http://www.allergie-ratgeber.de/allerg1/allerg1.ht schrieb am 14.6. 2001 um 07:41:29 Uhr zu

Allergie

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Glossar Allergie - Allergie in Stichworten beschrieben

Antigen

Substanz oder Fremdkörper, der die Bildung von Antikörpern bewirkt und zur Immunantwort führt (s.
Allergen)

Allergen

Bezeichnung für ein Antigen, das eine allergische Reaktion und die Bildung von IgE auslöst. Dabei
handelt es sich meistens um Proteine in Pflanzenpollen, Tierhaaren, –schuppen oderexkrementen
und Nahrungsmitteln.

Sensibilisierung

Durch Kontakt mit einem Allergen induzierte primäre und bei erneutem Kontakt verstärkte sekundäre
Immunantwort bzw. Überempfindlichkeit des Körpers auf ein Antigen.

Immunglobulin

Glykoproteine, die nach Kontakt des Organismus mit einem Allergen von B-Lymphozyten und
Plasmazellen gebildet werden, und in Gewebsflüssigkeiten für die humorale Immunität verantwortlich
sind.

IgE

Immunglobulin der Klasse E. IgE-Antikörper kommen auf der Membranoberfläche von Mastzellen und
Granulozyten vor und führen nach Bindung entsprechender Antigene (Allergene) zur Freisetzung von
Mediatoren und damit zur allergischen Sofortreaktion vom Typ I.

Antigenpräsentierende Zelle

Zellen der Immunantwort, v.a. Makrophagen und Killerzellen, die Antigene auf ihrer Zelloberfläche
aufnehmen (präsentieren).

T-Zelle

T-Lymphozyten sind Teil der zellvermittelten Immunantwort. Sie werden durch Antigene bzw.
Antigenpräsentierende Zellen aktiviert und haben die Fähigkeit, Selbst und Fremd zu unterscheiden.

T-Helfer-Zellen

T-Helferzellen oder T4-Lymphozyten sind Subtypen von T-Lymphozyten. Sie werden von Antigenen
und antigenpräsentierenden Zellen aktiviert und bilden Immunglobuline (Antikörper). Außerdem fördern
sie die Reifung und Vermehrung von B-Zellen und Plasmazellen. V.a. die T-Helferzellen Typ2 bilden
IgE und führen zur Migration von eosinophilen Granulozyten.

Interleukine

Von antigenpräsentierenden Zellen und Lymphozyten gebildete Signalsubstanzen für die
Immunreaktion. Sie stimulieren bzw. produzieren u.a. T-Helferzellen, B-Zellen und Mastzellen.

B-Zelle

B-Lymphozyten tragen spezifische Antigenrezeptoren und können sich bei Kontakt mit einem spez.
Antigen zu antikörperbildenden Plasmazellen oder Gedächtniszellen entwickeln.

Mastzelle

Mastzellen kommen im serösen Gewebe von Schleimhäuten vor. Sie können Antikörper auf ihrer
Zellmembran binden und bei Kontakt mit Antigenen degranulieren, d.h., im Zellinnern gebildete
Granula ausschütten. Die Granulasubstanzen sind v.a. Histamin, Serotonin, Prostaglandin,
Leukotrien, Kinin, Lymphokin. Sie führen zu den allergischen Symptomen an den Schleimhäuten.

Degranulation

Ausschüttung von Mediatoren aus Mastzellen und Granulozyten nach Antigenkontakt.

Eosinophiler Granulozyten

Granulozyten gehören zu den Blutleukozyten. Sie haben die Fähigkeit, an Blutgefässwänden zu
haften und bei chemotaktischen Signalen ins Gewebe zu migrieren. Eosinophile Granulozyten sind
für die allergische Sofort- und v.a Spätreaktion bedeutsam. Nach Migration ins Schleimhautgewebe
und Kontakt mit Antigenen können sie degranulieren und Entzündungsreaktionen auslösen, sowie
den allergischen Teufelskreis initiieren, indem ihre Mediatoren (v.a. das Major Basic Protein) die
Mastzelldegranulation unterhalten, obwohl keine Antigene mehr vorhanden sein müssen
(Spätphasereaktion). Dies führt häufig zur Chronifizierung von allergischen Prozessen (Asthma) und
am Auge zu ulzerativen Prozessen der Hornhaut.

Mediatoren

Sind Neurotransmitter, biogene Amine und Gewebshormone, die allergische, anaphylaktische und
chemotaktische Wirkungen auslösen.

Histamin

Histamin ist ein biogenes Amin, das aus Mastzellen ausgeschüttet wird und die allergischen
Symptome Jucken, Chemosis, Rötung hauptsächlich verursacht. Dies geschieht über Bindung an
Histamin-H1-Rezeptoren der Blutgefässe.

Leukotriene

Leukotriene werden im Arachidonsäurestoffwechsel nach Mastzelldegranulation gebildet und führen
zur Anlockung und Vermehrung von Mastzellen und zur Chemotaxis von eosinophilen Granulozyten.

Prostaglandine

Prostaglandine sind Produkte des Arachidonsäurestoffwechsels. Im allergischen Prozess entstehen
sie nach Mastzelldegranulation und führen zu Rötung und Schwellung der Bindehaut.

Major Basic Protein

Nach Degranulation eosinophiler Granulozyten freigesetztes toxisches Protein, das zur Verstärkung
der Mastzelldegranulation führt und damit den allergische Teufelskreis in Gang setzt und unterhält.

Eosinophil-chemotaktischer Faktor

Gewebshormon, das aus Mastzellen freigesetzt wird und eosinophile Granulozyten anlockt.

H1-Rezeptor

Histamin-Rezeptor an Blutgefässen, der die Histaminwirkungen (v.a. das Jucken) vermittelt und von
selektiven Antihistaminika (H1-Blockern) therapeutisch blockiert werden kann.

Sofortreaktion

Unter der allergischen Sofortreaktion versteht man die akut auftretende Symptomatik nach
Antigenkontakt, die durch die Mastzelldegranulation ausgelöst wird. Sie endet mit Verschwinden oder
Vermeiden des jeweiligen Antigens.

Spätphasereaktion

Die allergische Spätphasereaktion tritt etwa 6-8 Stunden nach Antigenkontakt auf. Sie führt ebenfalls
zu den typischen allergischen Symptomen, allerdings ohne das Vorhandensein von Antigenen. Sie
wird durch die Degranulation von eosinophilen Granulozyten ausgelöst. Diese führt zur Freisetzung
von Mediatoren (Major Basic Protein), die wiederum die Mastzellen zur Degranulation bringen. So
entsteht ein Teufelskreis, der die Allergie unterhält und zu entzündlichen Schäden führen kann. Die
Spätphasereaktion erklärt, warum Patienten v.a. abends allergische Beschwerden haben, obwohl
kaum Antigene vorhanden sind, der Antigenkontakt aber tagsüber aufgetreten ist.

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