Überlebensgrund
Bewertung: 4 Punkt(e)Zu den wenigen Computerspielen, eigentlich muß ich richtiger Videospiele sagen, die ich mit einer einiger Akribie gepflegt habe, gehörte das relativ simple 'Galaga', bei dem ein Raumschiff, das eigentlich nur eine nach links und rechts steuerbare Schußvorrichtung war, eine wachsende und tückischer werdende Zahl von angreifenden Flugobjekten abzuschießen hatte. Ab einem gewissen Level wurde es fast unmöglich, sich den in aberwitzigem Tempo abgespielten Angriffswellen zu erwehren, so daß es ab Level 22 nur noch eine Frage von Sekunden war, bis das letzte Leben aufgebraucht war und eine neue Mark in den Kasten geworfen werden mußte. Hin und wieder passierte es mir jedoch, daß ich auch diese Hürde bewältigte, es folgte eine Bonusstation zum Verschnaufen und ich ging zu Level 24, ohne große Hoffnung, hier auch nur die Startphase zu überleben. Aber genau diese Mischung aus Resignation und Überreiztheit, in der alles egal war, weil es sowieso jeden Augenblick vorbei sein konnte, war es wohl, die mich manchmal doch noch bis in den Bereich der 30er–Ebenen vorstoßen ließ und ich zum Schluß, wenn ich endlich wieder Zeit fand nach dem Punktestand zu schauen einen neuen, nie für möglich gehalten Highscore erzielt hatte. Etwa seit meinem fünften Lebensjahr, das zu erreichen die Ärzteschaft mir, besser gesagt meinen Eltern in den 60er Jahre kategorisch abgesprochen hatten, befinde ich mich in einem ähnlichen Zustand. Inzwischen habe ich das 39te Lebensjahr erreicht und mit Hilfe eines Gefälligkeitsgutachtens eines befreundeten Internisten sogar vor gut 20 Jahren eine dynamische Lebensversicherung mit Dividendenausschüttung abgeschlossen. Ich sage mal so: Die 40 wird wieder ein Bonuslevel.