Ihr Unzufriedenen in der Ehe habt euch eure Leiden selbst zugezogen, weil ihr so unbesonnen, so eilig, so vernunftlos in euerer Wahl waret.
Ein böses Weib ist für den Ehemann eine große Plage. Es ist wahrlich besser unter Tygern und Löwen, unter Bären und Wölfen zu leben, als mit einem bösen Weibe. Ein böses Weib ist ein knarrender Wetterfahn, eine betäubende Klapperbüchse, ein gewichster Mantel, durch welchen das Wasser der Ermahnung nicht dringen kann, ein Blasbalg des Zorns, ein Ziehpflaster für den Geldbeutel, die Grabstätte des Frohsinns, der Inbegriff aller Bosheit, welche man mit Worten nicht genug beschreiben kann. Gebirgichte Gegenden geben den Donner in vielfachem Wiederhall zurück. Hierin gleicht ihnen ein böses Weib, obwohl sie kein Berg, sondern ein Thal, nämlich ein Jammerthal ist. Jedes rauhe Wort des Mannes giebt sie mit zehen und mehr Schimpfworten zurück. Die alten hatten bey den Trauungen oft seltsame Gebräuche, über deren Sinn und Bedeutung die Gelehrten verschiedner Meinung sind. In einem Lande war es Sitte, die Thüre, und die Thürschwelle, über welche die Braut eingeführt wurde, mit Oel und Fett zu beschmieren. Ich weiß die Bedeutung dieses Gebrauches nicht, doch glaube ich, daß man anzeigen wollte, die Frau soll still seyn, und ihre Zunge im Zaum halten; wie die Thürangeln, wenn sie mit Fett beschmiert werden, aufhören zu schreyen und zu knarrren.
Abraham a Santa Clara
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