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watcherX schrieb am 6.4. 2010 um 17:07:53 Uhr über

zitieren

Viele Dinge sind geradezu an den Haaren herbei zitiert, ungefähr so wie Baron Münchhausen sich selbst an den Haaren aus dem Sumpf zog. Sie erhalten dadurch zwar keinen höheren Wahrheitsgehalt, klingen aber verdammt gut. Mir fällt immer wieder in populärwissenschaftlichen Büchern und Zeitschriften auf, dass sie unsauber aus dem englischen / amerikanischen übersetzt sind und dabei sinnentstellt wurden, oder aber, dass auch in wissenschafltichen Referaten, Artikeln und Arbeiten schlampig zitiert wird. Selbst in Zeitschriften wie »nature« finden sich nicht gerade selten reine Schlunz-Zitate und Phantasie-Literaturangaben, die einer vom anderen aus dessen Liste vom nächsten aus dem Erstlingswerk wegen Autoren-Dropping und Gefälligkeits-Nennungen abgeschrieben hat. Sehr lustig ist dabei die »Vererbung« eines Tippfehlers im Zitat, die wie ein genetischer Fingerabdruck vom Urheber bis zum Listen-wichtig-und-langmach-Zitierer reicht. Drag & Drop macht diese Art ungelesenen Zitierens ausgesprochen leicht. Und G00gle macht es ausgesprochen leicht, die Quelle des Tippfehlers zu finden - die so manches Mal überhaupt nicht selbst in der Literaturliste auftaucht.


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