Berlin – „Ich freue mich, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den hohen Stellenwert würdigt, den unsere Experten am Paul-Ehrlich-Institut (PEI) auch international einnehmen." Mit diesen Worten hat Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) heute in Berlin gewürdigt, dass die WHO bereits Ende August einen Bereich des PEI zum „WHO-Kooperationszentrum für Impfstoffe (WHO-CC)“ ernannt hat.
Unter der Leitung von Michael Pfleiderer werden die Impfstoff-Experten des Paul-Ehrlich-Instituts in den kommenden vier Jahren gemeinsam mit internationalen Partnern die WHO bei der Entwicklung und Umsetzung von internationalen Normen und Standards unterstützen. Die Arbeit des WHO-CC soll dazu beitragen, weltweit allen Menschen gleichermaßen Zugang zu wirksamen und sicheren Impfstoffen zu verschaffen.
PEI-Präsident Klaus Cichutek verwies darauf, dass die eingebundenen Abteilungen „Virologie“ und „EU-Kooperation /Mikrobiologie“ an insgesamt 16 Paketen arbeiten wollen. Zu den Schwerpunkten soll nach seinen Worten die Entwicklung wirksamer Impfstoffe gegen neu auftretende Infektionserreger mit pandemischem Potenzial zählen. Das WHO-CC will auch dazu beitragen, Standards für neue Technologien der Impfstoffproduktion und -testung zu etablieren und Bedingungen für eine sichere Versorgung mit Impfstoffen auch von Menschen in entlegenen Regionen zu schaffen.
Die Weltgesundheitsversammlung hatte im Mai 2012 den „Global Vaccine Action Plan“ verabschiedet, den Deutschland unterstützt. Dessen Ziele verdeutlichen, dass auch hierzulande noch Spielraum für Verbesserungen vorhanden ist. Denn der Plan umfasst unter anderem die bis 2015 geplante Elimination der Masern.
„Die hohe Zahl der Maserninfektionen in Deutschland in diesem Jahr macht deutlich, dass hier noch Handlungsbedarf besteht», erläuterte der Bundesgesundheitsminister. Die Kampagne „Such den Impfpass“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die Impflücken thematisiert, ist nach Bahrs Auffassung jedoch erfolgreich: „Erste Ergebnisse aus einer aktuellen Emnid-Umfrage zeigen, dass inzwischen fast 80 Prozent der Befragten die Masern für keine harmlose Kinderkrankheit mehr halten.«
Offenbar lassen auch wieder mehr Eltern ihre Kindern gegen Masern impfen: Nach Angaben des Bundesgesundheitsministers hat sich der Absatz der verordneten Impfstoffe bislang im Vergleich zum Vorjahr um rund 15 Prozent erhöht.
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/55807/Paul-Ehrlich-Institut-Kooperationszentrum-fuer-die-WHO
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