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Das waren noch Zeiten, als ich mir sowas wie Xenophobie leisten konnte! Aber seitdem mich das Gespenst der Arbeitslosigkeit durch die Städte jagt, bin ich dankbar, wenn die Leute über meinen dämlichen norddeutschen Dialekt nur lachen, statt mich zu mobben. Den Dialekt werde ich jedenfalls nicht abschaffen, koste es was es wolle! Genausowenig wie das »Scheiß Kanake« zu meinem Lieblingskollegen. Wo, wenn nicht bei mir, sollte er sonst seine Aggressionen durch Draufhauen abreagieren. Zum Ausgleich nenne ich den Sachsen dann »Migrant«, das ist so eine Art Running-Gag bei uns. Wir benutzen immer Begriffe, die Leute aus der sozialen Gutmenschenscheinwelt (Aliens) erfunden haben. Mein Lieblingskollege tut dann immer so, als könne er kein Deutsch und sagt »Ich Auslander, nix Saxemigranta!« Ich sage dann: »Ää,Ää,Äääh! Ausläänder, nix Auslander!« Dann hauen wir uns noch ein bisschen bis die Oberschichtler kommen, um unsere Arbeit zu kontrollieren. Die nicken mir und dem Sachsen immer freundlich zu, weil wir ja Deutsche sind. Wir gucken dann immer ganz blöd und versuchen nicht zu lachen. Besonders, wenn im Hintergrund so ein Kanake mit der Flex rumspielt. Wir wissen ja wer gemeint ist!
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