Ich weiß nicht so recht. Wünschen geht auch ohne Klärung. Überhaupt muß man doch nicht ständig irgendwas klären. Der Himmel ist schon klar genug, erschreckend klar, so klar und weit, daß wir uns verlieren müssen, wenn wir aufhören, ans Hier-und-Jetzt zu denken.
Wünsche vergehen wieder. Das sind kurze Momente des Schmerzes, des Vermissens. Aber sie vergehen wieder. Wir tragen sie nicht Ewigkeiten umher, weil wir nicht für Ewigkeiten gemacht sind, wir haben gar kein Konzept für Ewigkeit.
So innere Inventur halten, das ist für mich eher irritierend. Ich will nicht wissen, was da so alles brodelt und blubbert. Mir gefallen die reinen, unmißverständlichen Zustände besser, eben die Klarheit, die wunschlose Klarheit. Die läßt sich am besten in Stille erleben, tief in der Nacht, wenn wirklich von nirgendwo ein Laut ertönt.
Oder im treibenden, fordernden Tag, wenn ich ganz Ausführender bin und sich da oben der Scheduler in seinem Ledersessel (so stelle ich mir das zumindest vor) gemütlich eine Zigarette anzündet und Warteschlangen überwacht.
Computermetaphern sind problematisch, klar. Wer will schon Maschine sein.
Aber als Maschine lebt sich's irgendwie ruhiger.
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