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Das Internet schrieb am 16.4. 2002 um 17:29:26 Uhr über

Vorhautverengung

Vorhautverengung - Phimose
Zusammenfassung - Definition und Ursachen - Symptome und Diagnostik - Therapie

Zusammenfassung

Unter einer Phimose versteht man eine angeborene (primäre) oder erworbene (sekundäre) Verengung des sogenannten äußeren Vorhautringes, der damit ein Zurückziehen der Vorhaut über die Eichel nicht oder nur unter Schwierigkeiten ermöglicht. Die Therapie der Phimose besteht in der Beseitigung der Vorhautverengung durch eine operative Erweiterung oder Entfernung der engen Vorhaut.

Definition und Ursachen
Phimose bezeichnet ein Missverhältnis zwischen Größe der Eichel und der dehnbaren Weite der Vorhautöffnung, so dass die Vorhaut nicht nur unter Schwierigkeiten über die Eichel zurückgezogen werden kann. Man unterscheidet zwei Formen. Bei der angeborenen (primären) Phimose besteht seit Geburt eine Vorhautverengung. Einschränkend muss gesagt werden, dass bis zum 3. Lebensjahr des Kindes eine enge Vorhaut durchaus normal sein kann. Man sollte daher bei Kindern in den ersten Lebensjahren nicht gewaltsam die Vorhaut zurückziehen. Ab dem 3. Lebensjahr sollte die Vorhaut zurückzuziehen sein. Ist dies nicht der Fall so spricht man von einer Phimose. Sollten in den ersten Lebensjahren wiederholt Entzündungen oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen (Aufblähen der Vorhaut beim Wasserlassen) auftreten, so liegt eine behandlungsbedürftige Phimose vor. Über die Häufigkeit sind die Angaben sehr widersprüchlich. Bei strenger Definition ist eine Phimose eher selten.

Abzugrenzen von einer Phimose ist die Vorhautverklebung. Es handelt sich dabei in der Regel um einen normalen körperlichen Entwicklungszustand. Die spontane Lösung erfolgt durch das Wachstum, durch Erektionen und durch die allgemeine Körperhygiene. Eine medizinische Indikation zur Lösung der Vorhautverklebung besteht nur bei Entzündungen oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen.Bei der erworbenen Phimose besteht zunächst eine normale Weite der Vorhaut. Es kommt dann zu einer narbigen Phimose durch wiederholte Entzündungen oder durch gewaltsame Manipulationen mit Einrissen, Blutungen oder entzündlicher und narbiger Abheilung. Da Narbengewebe eine Schrumpfungsneigung hat, kann es in der Folge zu einer narbigen Verengung der Vorhaut kommen, die beseitigt werden muss. Die erworbene Phimose tritt gehäuft bei Patienten mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) auf.

Symptome und Diagnostik
Die folgenden Symptome sind zu beobachten:

Zurückziehen der Vorhaut nicht möglich
Spannung oder Einrisse bei Erektion
Ballonieren (Aufblähen) der Vorhaut beim Wasserlassen
Therapie

Die Therapie der Phimose besteht in der Beseitigung der Vorhautverengung durch operative Erweiterung oder Entfernung der engen Vorhaut. Bei Kindern ist der beste Zeitpunkt ab dem dritten Lebensjahr. Zum einen sind viele Kinder dann schon relativ trocken, zum Anderen kann bis zum dritten Lebensjahr immer noch eine spontane Verbesserung der Vorhautweite erfolgen. Liegen jedoch bei extremer Verengung Schwierigkeiten beim Wasserlassen, wiederholte Entzündungen oder eine vernarbte Vorhautöffnung vor, so sollte bereits vor dem dritten Lebensjahr eine Beseitigung der Phimose angestrebt werden, um Folgeschäden zu verhindern.

Für die Beseitigung der Phimose bieten sich verschiedene Techniken an. In den allermeisten Fällen erfolgt eine sparsame Beschneidung, wobei ein Teil der Vorhaut erhalten bleibt, oder eine radikale (vollständige) Beschneidung der Vorhaut mit komplett freiliegender Eichel.

Als zweite Möglichkeit für die Patienten, die keine Beschneidung wünschen, bietet sich eine Erweiterungsplastik an. Dabei wird durch eine spezielle Schnittführung und Nahttechnik die Vorhautöffnung erweitert, die Vorhaut selbst wird dabei aber fast völlig erhalten.

Daneben gibt es eine Verlängerung des Vorhautbändchens (Frenulumplastik), die meist mit der Beschneidung kombiniert wird. Als Erstmaßnahme bei Einklemmung der Eichel oder als Minimaleingriff im hohen Alter ist ein Einschnitt der Vorhaut (dorsale Inzision) möglich. Das kosmetische Ergebnis der dorsalen Inzision ist allerdings nicht optimal. Eine Beschneidung durch Abschnürung auf einer KunststoffGlocke« (Plastibellmethode) wird ebenfalls vorgenommen, ist allerdings urologisch und auch vom kosmetischen Ergebnis her nicht als optimal einzustufen: Der abgeschnürte Vorhautrest fällt nach 8-10 Tagen ab. Diese Methode ist meist nicht anwendbar bei sehr enger, narbiger Vorhaut und verkürztem Vorhautbändchen (meist nur angewandt bei Kindern).

Es handelt sich praktisch immer um eine kleinere Operation, die nur wenige Minuten dauert und sehr gut überstanden wird. Bei normalem Heilungsverlauf kommt es nur sehr selten zu Komplikationen, Rückfällen oder anhaltenden Beschwerden.




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